Das Verhör Teil 2

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Tatsächlich erkannten die Jungs den Jungen auf dem Foto. Es war der kleine Junge, den sie gestern an der Brücke gerettet hatten. Die Jungs blickten von dem Bild hoch zu dem Polizisten.

„Das ist der kleine Thomas Havering... er liegt im Krankenhaus", sagte der Polizist mit gesunkener Stimme.

„Er hat Verletzungen an Armen und Beinen... tiefe Schnittwunden!"

Die Jungs schauten sich verdutzt an.

„Officer Bowers meinte, als er euch antraf, wollte er dem kleinen Jungen helfen, da er fast über die Brücke gestürzt wäre! Doch ihr seit auf ihn losgegangen, so dass er sich Verstärkung holen musste! Peter Morrison und Robert Carter können bezeugen, als sie mit Butch zurückkamen, dass ihr den Jungen in eurer Gewalt hattet!"

Henry wollte am liebsten aufstehen und seinen Vater erwürgen. Er ballte die Hände zu einer Faust.

„Das stimmt doch alles gar nicht! Wir haben... wir haben lediglich das... das Auto... und später sind wir auch weggegangen", druckste Belch vor sich hin, der es Mittlerweile aufgegeben hat zu diskutieren.

„Ihr ja... Morrison und Carter meinten auch, dass ihr lediglich Henry geholfen habt. Er war der Drahtzieher!"

Die Jungs und Ava fingen sofort an Henry zu verteidigen.

„Das kann nicht sein! Henry war die ganze Zeit an der Brücke bei uns! Er hat diesem Jungen nichts getan", brüllte Patrick und schlug mit der Faust auf den Tisch.

„Das kann schon sein. Doch er hätte sie ihm auch im Nachhinein zufügen können. Es gibt Augenzeugen, die euch drei gesehen haben... aber ohne Henry! Genau kurz nach der Zeit, zu der das Auto verschwunden war. Er hätte es also in aller Ruhe verdrecken können, auf die Müllkippe fahren können und den Jungen aufsuchen können", behauptete der Polizist und starrte Henry an.

Henry reichte es. Er schrie und stand auf, wollte auf seinen Vater losgehen. Zwei Polizisten hielten ihn jedoch an den Armen fest und drückten sie auf seinen Rücken.

„Aufhören!", schrie Ava und stand ebenfalls auf.

„Ava... Ava du weißt, dass ich es nicht wahr ist!"

Henry zappelte hektisch hin und her.

„Das stimmt! Er war es nicht, er war bei mir! Henry hat diesem Jungen geholfen! Nicht sein Vater!", schrie Ava und wollte Henry zu Hilfe kommen, doch wurde selbst festgehalten.

„Das ist doch lächerlich!"

„Wenn Sie selbst sagen, dass es keine weiteren Menschen weit und breit gab, kann es auch niemand bezeugen, dass Henrys Vater dem Jungen geholfen hat und wir angeblich das Auto bedreckt haben! Es steht Aussage gegen Aussage!", schrie Victor, der sich vorher eher ruhig verhielt.

Die Polizisten dachten kurz nach. Er hatte schon Recht. Beweise hatten sie bisher noch nicht. Sie konnten Henry nicht festhalten. Das passte Butch Bowers gar nicht.
Langsam ließen die Polizisten Henry und Ava los. Ava rannte sofort zu ihm. Belch, Victor und Patrick standen langsam auf und schützen die beiden hinter sich.

„Also gut... wir gehen jetzt langsam zur Tür und sie werden uns gehen lassen! Verstanden?", meinte Patrick und die fünf gingen langsam rückwärts zur Tür.

Die Polizisten konnten tatsächlich nichts machen. Natürlich hätten sie sie länger auf der Dienststelle behalten können, aber die Jungs würden sich eh nur gegen sie stellen und nicht kooperieren.

Victor öffnete die Tür und sie liefen hinaus.

„Ihr bekommt eine Abmahnung! Eine gewaltige Abmahnung! Wir kriegen euch noch! Wir befragen den Jungen noch!", rief ihnen der Officer hinterher.

Die Bande lief aus der Dienststelle raus.

„Ich gehe sofort zu meinem Vater... das lasse ich garantiert nicht auf mir sitzen!", meinte Patrick wutentbrannt.

„Ich auch nicht! Das können die doch nicht einfach machen!", brüllte Belch.

„Die haben keine Beweise! Sie können uns das nicht anhängen!", meinte Victor und rieb sich den Kopf.

„Vielleicht sollte ich mich wegen dem Wagen stellen, dann lassen die euch in Ruhe", schlug Belch vor, doch die anderen lehnten das ab.

„Bist du verrückt? Wir hängen da genauso drin wie du! Wir schieben das nicht auf dich!", sagte Patrick und legte seine Hand auf Belchs Schulter.

„Jungs... ihr glaubt mir doch, dass ich es nicht wahr, oder?", fragte Henry nochmal zur Sicherheit.

„Na klar!", antworteten sie.

„Am besten ziehen wir Ava nicht mit rein! Sie kann nichts für das", meinte Henry und die Jungs nickten zustimmend.

„Ihr seid doch verrückt! Ich weiß, dass ihr es nicht wart! Ich stehe an eurer Seite und wenn sie euch an den Kragen wollen, müssen sie das auch bei mir!"

Die Jungs waren positiv überrascht, machten sich aber doch noch Gedanken.

„Beruhigen wir uns erst mal wieder. Es wird sich alles aufklären. Vielleicht vergessen sie es auch schnell wieder", versuchte Victor die anderen zu beruhigen.

Es wäre zwar unwahrscheinlich, dass es so passieren würde, doch die Hoffnung stirbt zuletzt.

The Story of Henry Bowers Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt