Wo ist Ava?

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„D-Dad", sagte Ava und schaute ihn mit großen Augen an.

„Wer sind sie?", fragte Avas Vater die Frau.

Diese sagte gar nichts mehr und ging weg, blickte aber noch ein paar Mal hinter sich.

„Wer war das, Ava?", fragte ihr Vater erneut.

„Ich kannte sie selbst nicht", antwortete Ava.

Ihr Vater verpasste ihr eine Ohrfeigen, woraufhin Ava aufschrie.

„Wo warst du die letzte Nacht? Wo hast du dich die Tage rumgetrieben?!", brüllte Avas Vater seine Tochter an und schüttelte sie so heftig, bis ihr schwindelig wurde.

„Du kommst sofort mit!", sagte er und packte sie fest am Arm.

„Nein! Ich... ich muss...", schrie Ava und blickte in Richtung Barrens.

„Du musst gar nichts!", unterbrach ihr Vater sie und schleifte sie nach Hause.

Henry und Patrick saßen immer noch in dem Barrens.

„Ich habe das Gefühl, sie mag mich wirklich", sagte Henry zu Patrick und wurde ein wenig rot.

„Natürlich! Wieso sollte sie nicht?", fragte Patrick und schaute Henry verwirrt an.

„Naja... du weißt, was die Leute über mich denken... und wer will schon mit Butch Bowers' Sohn abhängen."

„Da! Du hast es doch gerade gesagt!", meinte Patrick.

„Was habe ich gesagt?", fragte Henry.

„Du bist Butch Bowers' SOHN! Du bist nicht so wie dein Vater", sagte Patrick und legte einen Arm um Henry.

„Du hast wenigstens einen Grund zuzuschlagen", sagte Patrick.

Henry schaute ihn verwirrt an und versuchte ein Grinsen rauszubringen, was aber sehr merkwürdig aussah.

„Du machst das aus Notwehr!", sagte Patrick.

„Mein Vater sagt auch immer, er handelt aus Notwehr."

„Ja, genau! Ich schlage meinen Sohn später auch aus Notwehr zusammen. Der ist ja auch sehr gefährlich mit seiner Spielzeugwasserpistole", sagte Patrick und beide fingen an zu lachen.

„Seit dem ich Ava kenne, ist mir das alles irgendwie egal..."

„Was?", fragte Patrick und steckte seine Hände in die Hosentasche.

„Was die Leute sagen. Sie... sie hilft mir irgendwie", sagte Henry.

Er wusste schon, was er meinte, aber konnte es Patrick nicht richtig erklären. Patrick aber verstand schon, was Henry meinte.

„Siehst du. Du pfeifst einfach auf die Meinung der anderen", sagte Patrick und klopfte Henry auf den Rücken.

Henry lächelte ein wenig.

Avas Vater schubste Ava ins Haus.

„Lass mich", sagte Ava nervös und stolperte durch das Wohnzimmer.

„Du wirst hier nicht mehr so schnell rauskommen, das schwör ich dir!", brüllte Avas Vater und trat sie.

„Bei wem warst du? Wieder bei diesem Jungen?!"

Ava sagte nichts. Kein Wort.

Stattdessen lag sie nun zitternd und wimmernd auf dem Boden.

„Lass mich bitte gehen. Ich muss unbedingt was erledigen! Bitte!", flehte Ava ihren Vater an.

„Das kannst du vergessen, du kleines Miststück", sagte Avas Vater, hob sie hoch und führte sie zu ihrem Zimmer.

„Rein da!", befahl er mit seiner riefen, kratzigen Stimme und hielt Ava die Tür auf.

„Dad, bitte!"

„Du sollst da rein!", brüllte Avas Vater erneut.

Ava ging langsam in ihr Zimmer und ihr Vater verschloss die Tür.

„Wo bleiben die anderen eigentlich?", fragte Henry und schaute sich um.

Patrick zuckte nur mit den Schultern und steckte sich eine Zigarette an.

Belch und Victor kamen kurz darauf hin mit einer Tüte wieder zu den Jungs zurück.

„Ratet mal wer Futter hat", sagte Belch und hob die Tüte hoch.

Patrick warf die Zigarette sofort wieder auf den Boden, trat sie aus und rannte auf die beiden zu. Er stürzte sich sofort auf das Essen.

„Genial", sagte er und nahm die Tüte in die Hand.

Die Jungs hatten großen Hunger und jeder nahm sich sofort etwas zu essen.

„Wo ist Ava?", fragte Henry mit vollem Mund und schaute Victor und Belch an.

Die beiden sahen sich ebenfalls an, dann wieder zurück zu Henry.

„War sie nicht bei euch?", fragte Henry.

Die Jungs schüttelten den Kopf.

„Wir haben uns aufgeteilt, sie wollten vorhin schon zur Apotheke", sagte Belch.

„Sie kommt bestimmt gleich", versuchte Patrick Henry zu beruhigen.

Die Jungs warteten noch eine kleine Weile, doch als Ava immer noch nicht auftauchte, beschlossen sie sie zu suchen. Die legten den Rest ihres Essens zurück in die Tüte und rannten aus dem Barrens auf die Straße.

Sie ließen den Wagen zunächst stehen, da die Apotheke nicht weit entfernt war und sie zunächst die Straßen, die dort hin führten, absuchten.

„Ava? Ava?", riefen sie und liefen die Straße entlang.

„Langsam ist das komisch", sagte Patrick und schaute sich um.

„Wo ist sie denn?", fragte Henry nervös und schaute sich hektisch um.

„Sie wird hier irgendwo sein", sagte Victor.

Die Jungs suchten noch ein bisschen weiter. Henry sah eine Frau am Straßenrand stehen und sprach sie an.

„Haben Sie hier vorhin ein Mädchen gesehen?", fragte Henry.

Die Frau nickte sofort, sodass Henry gar nicht mehr weiter sprechen musste.

Sie beobachtete vorhin Ava, welche mit einer anderen Frau sprach und beschrieb Ava und Henry nickte sofort.

„Ja! Ja das ist sie!"

„Sie war eben hier langgelaufen, aber sie wurde mitgenommen", erzählte die Frau.

Die Bowers Gang schaute sich fragend an.

„Mitgenommen? Von wem?", fragte Henry.

„Es war ein etwas größerer Mann, er sah etwas angsteinflößend aus. Er hatte ein silbernes Armband an und wirkte sehr brutal. Er zog sie einfach mit sich", sagte die Frau.

Henry ballte die Fäuste zusammen.
„Dein Vater trägt doch keine Armbänder...", meinte Patrick.

„Nein... er war es auch nicht", sagte Henry und kniff die Augen ein wenig zusammen.

„Wer war es dann?", fragte Belch.

„Das war ihr Vater", sagte Henry und ballte die Fäuste so feste er konnte.

Er knurrte wütend und biss die Zähne zusammen.

„Ach du Scheiße... was machen wir jetzt?", fragte Victor.

Henry kochte vor Wut.

„Ich hol sie daraus und ihr Vater kann was erleben!", sagte Henry und lief an den Jungs vorbei.

Henry war wütender denn je. Er musste Ava retten. So schnell es ging.

The Story of Henry Bowers Waar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu