Im Krankenhaus

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„D-Danke", sagte Henry.

Ava nahm ihn in die Arme.

„Ich wünschte, ich könnte etwas tun", sagte Ava und streichelte Henry über den Rücken.

„Das was du gesagt hast war schon mehr als genug", flüsterte Henry Avas ins Ohr.

Sie lächelte und legte ihren Kopf auf seine Schulter.

„Das Essen liegt noch dahinten", kicherte Ava und wollte sich losreißen, doch Henry ließ sie nicht.

„Meinst du dein Vater steckt hinter diesen Aktionen?", fragte Ava nach einer kurzen Weile.

„Das könnte sein. Dem traue ich alles zu", meinte Henry und ließ Ava los.

„Henry!", rief Belch aus dem Autofenster, der gerade mit Patrick und Victor vor dem Park hielt.

„Na ihr?", sagte Patrick mit hochgezogenen Augenbrauen, nachdem er das Fenster runterkurbelte.

„Was gibt's?", fragte Henry und lief zum Eingang des Parks, wo das Auto stand.

„Ich habe mit meinem Vater gesprochen", meinte Patrick und steckte sich eine Zigarette an.

Henry und Ava blickten ihn an, dass er weiter erzählen sollte.

„Er meinte, dass gleiche wie wir auch. Sie haben keine Beweise, also können sie uns auch nichts anhaben!"

„Mein Vorschlag wäre, dass wir jetzt ins Krankenhaus fahren und den Jungen befragen", schlug Victor vor.

Henry und Ava waren einverstanden. Belch gab ihnen eine Geste, dass sie ins Auto einsteigen sollen und fuhr schließlich davon.

„Ob er sich noch erinnern kann? Nicht, dass er uns beschuldigt und die Sache noch schlimmer wird", meinte Patrick und warf die Zigarette aus dem Fenster.

„Wieso sollte er uns das anhängen? Er will sicher auch, dass die Wahrheit ans Licht kommt. Außerdem haben wir ihm geholfen", sagte Belch.

Die Gang kam am Krankenhaus an und liefen in den Eingangsbereich. Eine junge Dame mit großer Brille, blond hochgestecktem Haar und einer Nagelfeile saß an der Anmeldung.

„Wir würden gerne zu Thomas... ähm... wie heiß 'n der nochmal?", fragte Patrick und schaute seine Leute an.

„Thomas... ähm... äh", druckste Belch und kratze sich am Kopf.

„Havering!", brach es plötzlich aus ihm heraus und er lächelte die Dame freundlich an.

„Das geht nicht", sagte sie schnippisch in piepsiger Stimme und feilte sich weiterhin die Nägel.
„Und wieso nicht?", fragte Patrick und legte seine Hand auf den Tresen.

„Ich glaube nicht, dass sie Angehörige sind", meinte die Dame und machte eine große Kaugummiblase.

„Doch doch! Ich bin... sein Bruder"  sagte Patrick.

„Ach und da vergessen Sie einfach den Namen ihres Bruders?" Patrick schaute hilfesuchend zu seinen Jungs und Ava.

„Keine Chance, Kleiner!"

„Ach kommen Sie schon! Es ist wirklich wichtig", flehte Victor die Dame an.

Diese schüttelte jedoch nur den Kopf und ließ die Bande nicht vorbei.

„Und wenn ich sie ganz freundlich danach frage?", fragte Patrick und setzte seinen, wie er ihn immer nannte 'verführerischen Blick' auf.

„Ist das ihr Ernst?", fragte die Dame zickig und genervt.

„Mein voller Ernst", sagte Patrick und stütze sich auf dem Tresen ab.

„Um Gottes Willen, jetzt hat er den Verstand verloren", flüsterte Belch vor sich hin.

Die anderen kicherten. Egal, wie sehr sich Patrick bemühte, die Dame wies ihn eiskalt ab.
Verzweifelt setzte sich die fünf auf die Stühle im Anmeldebereich.

„Wir müssen da rein", flüsterte Patrick.

„Aber wie?", fragte Henry und kratzte sich im Nacken.

Die fünf überlegten.

„Ich habs!", flüsterte Patrick und schnipste.

Er nahm sich ein Glas Wasser, welches auf einem kleinen Tisch neben den Stühlen stand. Dort stand immer etwas zu trinken, für Leute, die warteten.

„Hier, trink das!", befahl Patrick Victor und hielt ihm das Glas Wasser hin.

„Was?"

„Trink einfach!"

Victor kippte das Wasser in seinen Mund und gerade als er schlucken wollte, schlug Patrick ihm auf den Rücken. Victor verschluckte sich und ließ das Glas Wasser fallen. Er hustete und krächzte.

„Hilfe! Schnell! Mein Freund stirbt!", brüllte Patrick und stieß Victor von Stuhl.

Sofort kamen zwei Ärzte und die Dame von der Anmeldung angerannt und kümmerten sich um Victor.

„Was ist ihnen passiert, junger Mann?", fragte der Arzt.

Victor bekam aber keinen Ton raus. Die Bowers Gang witterte die Chance und rannte durch die Gänge. Sie suchten jedes Zimmer ab, bis sie schließlich fündig wurden. Zimmer 145 in der ersten Etage.

Sie rissen die Tür auf und sahen den kleinen Thomas Havering, der mit Verbänden an beiden Armen unter der Decke lag, und die Bande mit großen Augen ansah.

„Das ist er", rief Patrick und wollte auf den Jungen zustürmen, doch Henry hielt ihn zurück.

Der Junge sah ein wenig verängstigt aus, weswegen sich Henry ihm nur langsam näherte. Die anderen folgten ihm

„Hey Thomas. Erinnerst du dich noch an uns?", fragte Ava und kniete sich an sein Bett.

Thomas nickte freundlich.

„Ja, ihr habt mir das Leben gerettet", meinte der kleine Thomas, der im gleichen Alter, wie George Denbrough hätte sein können.

Die Bande war erleichtert. Den wichtigsten Zeugen hatten sie schonmal.

The Story of Henry Bowers Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt