Jetzt zählt jede Sekunde

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Die Bowers Gang unterhielt sich noch im Flur.

„Jetzt reichts aber langsam mit der Alten Schachtel! Ich mache jetzt gar nichts mehr für die", meinte Patrick und verschränkte die Arme.

„Ich garantiert auch nicht mehr", meinte Belch.

„Die kann mich langsam Mal! Wir haben schon genug zu tun!", knurrte Henry.

Die Bowers Gang nickte. Immer wenn man denkt es geht nicht schlimmer, tauchte diese alte Dame auf.

„Egal, wir lassen die jetzt einfach liegen! Die kann uns nichts merkt anhängen! Konzentrieren wir uns wieder", meinte Victor.

„Wo können wir noch suchen?", fragte Patrick.

Genau in diesem Moment hörte man einen Schlüssel aus dem Gang der Zellen rascheln und ein Schloss aufschließen.

„Kommen Sie mit!", sagte ein Polizist.

Die Bowers Gang drehte sich um und plötzlich kam dieser Polizist mit Avas Vater, dessen Handgelenke mit Handschellen zusammen gekettet waren, um die Ecke.

Henry riss die Augen auf und rannte sofort zu ihm.

„Wo ist Ava?! Sagen Sie es mir!!!", brüllte Henry Avas Vater an und packte ihn am Kragen.

„Das weiß ich nicht! Ist sie etwa verschwunden??", fragte Avas Vater.

„Sie haben Ihr etwas angetan! Sie ist seit dem Stadtfest verschwunden", sagte Henry.

Der Polizist hörte den beiden gar nicht richtig zu, sondern rief bei der lautstarken Situation ein paar Kollegen hinzu.

„Ich bin schon vor dem Stadtfest hier rein gekommen!", brüllte Avas Vater.

Henry ließ von ihm ab.

„Mein Vater meinte du wolltest mit ihr aus Derry verschwinden!", sagte Henry.

„Dein Vater? Dein Vater wusste, dass ich hier sitze, wie soll ich denn da verschwinden!?", meinte Avas Vater.

Henry riss die Augen auf und ließ immer langsamer von Richard Barlow ab.

„So, das reicht jetzt", meinte ein weiterer Polizist und ging zwischen Avas Vater und Henry.

Dann half er seinem Kollegen Richard Barlow in einen weiteren Gang zu führen. Die Bowers Gang stand allein im Flur.

„Na toll, alles umsonst! Dann hat er sie gar nicht", sagte Patrick und trat gegen einen Mülleimer.

„Deswegen wurde sie nicht als vermisst gemeldet! Ihr Vater wusste davon gar nichts!", sagte Belch.

„Das hätte uns dein Vater auch mal sagen können, dass ihr Vater hier sitzt! Wieso hilft der uns überhaupt!?", fragte Patrick und schlug gegen die Wand.

Henry überlegte und fing an laut zu atmen. Seine Atmung wurde immer schneller und schneller.

„Mein Vater", flüsterte Henry und schaute ins Leere.

„Was?", fragte Belch.

„Mein Vater!!! Wie konnte ich nur so blöd sein!!", schrie Henry und schaute seine Jungs an.

Die drei verstanden nun auch was Henry meinte und wurden kreidebleich.

„Wir müssen sofort los!", schrie Henry.

Die Jungs rannten nach draußen an Belchs Wagen.

„Ich finde die Schlüssel nicht!", schrie Belch panisch und kramte mit zitternden Händen in der Hosentasche rum.

„Scheiß egal! Dann rennen wir eben!", schrie Henry.

Ab jetzt zählte jede Sekunde.

Butch stand direkt neben der erschöpften Ava.

„Steh auf! Komm! Steh auf!", schrie er sie immer und immer wieder an.

Sein Gesicht wurde rot und er trat mit dem Fuß leicht gegen sie.

„Komm schon!", schrie Butch Bowers.

Die Zeit rannte nun auch ihm davon. Er entfernte sich von Ava und sah ihr dabei zu, wie sie sich immer mehr selbst quälte.

Dieser Anbick gefiel ihm. Er hatte etwas beruhigendes in Butchs Augen.

Die Bowers Gang rannte so schnell sie konnte. Sie rannten durch die Straßen, immer schneller und schneller.

Henrys Herz pochte vor Aufregung, vor Angst. Sein Hände waren schwitzig, sein Gesicht inzwischen rot angelaufen.

„Ihr geht da lang, ich kenne hier eine Abkürzung zu meinem Haus, wir treffen uns da!", schrie Henry seine Jungs an.

Ihm wurde von der Mischung aus Angst und Anstrengung übel. Seine zittrigen Beine waren schwer wie Blei und die Aufregung stieg immer mehr.

„Es darf nicht zu spät sein", keuchte Henry mit Tränen in den Augen und rannte so schnell es ging weiter.

Butch Bowers ging das alles nicht schnell genug. Er wollte Ava leiden sehen. Er wollte sie qualvoll zu Grunde richten, doch Ava hatte immer noch ein wenig Energie.

Butch Bowers blieb in seinen Augen nichts anderes übrig.

Er war verrückt, er war sehr verrückt. Er griff zu seiner Dienstwaffe und richtete sie auf Ava.

Seine Hände waren zittrig, doch das Lächeln in seinem Gesicht verschwand nicht.

Ava hockte auf dem Boden, blcilte zu Butch Bowers, der diese Situation sehr genoss.

Die Verzweiflung spiegelte sich in Avas Augen wieder. Mit Tränen in den Augen und einem flehenden Blick schaute sie Henrys Vater direkt ins Gesicht.

Mit einem lauten Knall löste sich ein Schuss.

The Story of Henry Bowers Onde histórias criam vida. Descubra agora