Glaub mir!

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Nach einer Weile machte sich Ava auf den Weg nach Hause. Henry wollte sie nicht gehen lassen, aber er wollte sie ebenso nicht mit zu seinem gewalttätigen Vater mitnehmen.

Henry küsste sie zum Abschied. Henry ging noch ein Stück mit der Bowers Gang mit, bis es langsam dämmerte. Ein Kühler Wind wehte durch Derry, kein starker, aber er hatte etwas beängstigendes.

„Wann musst du los?", fragte Patrick Henry.

„Och schätze gleich... ich bring es einfach hinter mich", antwortete Henry und atmete danach tief ein und aus.

„Was meinst du will er von dir?", fragte Belch.

Henry zuckte mit den Schultern.

„Bestimmt soll ich ihm wieder bei der Arbeit helfen... oder ich habe wieder irgendwas angestellt. Glaubt mir, mein Vater braucht keinen Grund", sagte Henry.

Er war schon ein wenig nervös, doch er zeigte es gegenüber den Jungs nicht.

Er war immer nervös, wenn es hieß, dass sein Vater ihn unbedingt zu Hause haben will.

„Du machst das schon", versuchte Patrick Henry zu beruhigen und klopfte ihm gegen die linke Schulter.

Henry brachte für den Bruchteil einer Sekunde ein kleines Lächeln raus.

„Na dann. Wir sehen uns morgen", verabschiedete sich Henry von seiner Bande und ging los.

Die Jungs winkten und gingen ihren Weg. Henry lief die Straßen entlang und überlegte sich, was sein Vater wieder mit ihm vorhat.

Zu Hause angekommen öffnete er die Haustür und ging ins Wohnzimmer, wo sein Vater schon auf ihn wartete.

„Hi, Dad", brachte Henry leise hervor, jedoch nicht ängstlich.

Butch Bowers, welcher wie immer im Sessel saß, bewegte seinen Kopf langsam in Henrys Richtung, sagte jedoch kein Wort.

„Du wolltest, dass ich nach Hause komme?", meinte Henry und versuchte somit etwas aus seinem Vater rauszubekommen.

Butch Bowers schälte sich schwerfällig aus seinem Sessel.

„Du musst noch den Abwasch machen... und ich will, dass du noch hier aufräumst", meinte Butch Bowers knurrend.

Henry schaute ihn fragend an.

War das etwa schon alles? Keine Strafe? Keine Gartenarbeit? Gartenarbeit war für Henry wesentlich schlimmer, als in Haus zu arbeiten.

Es ging ihm viel mehr in die Knochen, wenn er draußen Löcher graben musste oder das Beet umgraben sollte.

„Henry...", sagte Butch Bowers, als sich Henry umdrehte und an die Arbeit gehen wollte.

„Ja?", fragte Henry.

Also doch! Da war doch noch etwas.

„Du warst wieder mit diesem Mädchen unterwegs, nicht wahr?", fragte Butch Bowers.

„Was? Wieso willst du das wissen?", fragte Henry.

„Ich habe dir schon so oft gesagt, dass sie nur mit dir spielt, Henry", sagte Butch Bowers ein wenig wütend.

„Sie spielt nicht mit mir!", sagte Henry.

„Oh doch... du wirst sehen... sie wird dich nach einer Zeit liegen lassen! Denkst du wirklich, sie mag dich? Bist du wirklich so dumm und naiv?", fragte Butch.

Henry war sauer. Er hasste es, wenn sein Vater mit diesem Thema ankam.

„Meine Kollegen haben heute auf der Arbeit gemeint, dass du vorsichtig sein solltest.

„Was? Wieso?!", fragte Henry wütend.

„Einer meiner Kollegen kennt den Vater des Mädchens. Sie ist nicht anders", meinte Butch Bowers.

„Du lügst doch!"

„Denkst du? Er hat mir heute nach einem Einsatz alles erzählt!", brüllte Butch.

Henry schaute ihn zornig an und verschwand in sein Zimmer. Mit einem lauten Knall schloss er die Tür.

Er wollte seinem Vater nicht mehr zuhören, auch wenn er es überzeugend erzählte.

Auch als Ava nach Hause kam, fing ihr Vater mit diesem Thema an.

„Dieser Junge spielt nur mit dir! Er ist nicht gut für dich!", brüllte Avas Vater seine Tochter an.

„Du lügst doch! Henry würde mich nie benutzen!", schrie Ava wütend.
Sie hatte dieses Thema auch leid.

„Er ist nhcht gut für dich! Du wirst sehen!", meitne Avas Vater.

„Woher wilslt du das wissen? Du kennst ihn gar nicht! Du weißt nicht, wie er wirklich ist!", sagte Ava.

„Und die Gerüchte? Ignorierst du die etwa alle? Denkst du, die Leute erzählen sie soetwas ohne Grund?!"

Ava zuckte zusammen.

„Du glaubst das etwa auch?", fragte sie.

Ihr war es eigentlich schon klar gewesen, doch sie wollte die Bestätigung haben.

„Natürlich! Man sagt so viel über diese Familie!", antwortete Richard Barlow.

Ava stiegen die Tränen in die Augen.

„Er... er würde mich nie benutzen!", sagte Ava.

„Du wirst sehen, dass er dich nach einer Zeit liegen lassen wird, wie ein Stück Dreck. Er benutzt dich, um seine Ziele zu erreichen. Du bist für ihn nur Mittel zum Zweck!", schrie Avas Vater.

Er war der Überzeugung, dass Ava und Henry nun den nächsten Tag nach diesen Geschichten auf den jeweils anderen warten würden.

Und da der andere auf den eweils anderen wartet, wird niemand von sich aus kommen. Also haben sie diese Geschichten zu glauben.

Ava stampfte wütend in das Badezimmer und verschloss die Tür.

„Was hast du vor?", fragte Avas Vater.

„Verschwinde einfach!", schrie Ava ihren Vater an.

Sie ließ sich die Worte ihres Vater durch den Kopf gehen als sie sich im Spiegel anschaute. Dann schüttelte sie ihren Kopf und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.

The Story of Henry Bowers Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt