Diesmal entkommt ihr nicht! Teil 2

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Bill und seine Freunde zitterten vor Angst.

Belch und Victor stürmten auf die vier zu. Sie erwischten Eddie am Handgelenk und hielten ihn so, dass Patrick mit seinen Fingernägeln tiefe Schnitte in seinen Unterarm bohren konnte. Eddie schrie vor Schmerz. Tränen bildeten sich in seinen Augen und je mehr er schrie, desto mehr hysterischer lachte die Bowers Gang.

Patrick genoss die Angst des Jungen mit jedem weiteren Schnitt. Seine Fingernägel schnitten so tief ein, dass das Blut aus den Wunden floss.

Eddie begann sich mit Tritten zu wehren und zappelte wild herum, wie ein Fisch, der an Land gespült wurde. Die Freunde waren so gut wie verloren, auch wenn sie in der Überzahl waren. Gegen die Bowers Gang hatte niemand eine Chance.

Sie schrien sich die Seele aus dem Leib, doch weit und breit gab es kein Haus, keinen anderen Menschen, der ihre Schreie hätte wahrnehmen und ihnen zu Hilfe kommen können. Bill und Richie versuchten Eddie zu befreien, indem sie Patrick in die Kniekehlen traten. Patrick konnte sich nicht halten und fiel zu Boden.

Der Schotter fügte ihm kleine Schürfwunden zu, doch es war nichts Dramatisches. Er versuchte Bill noch am Fußgelenk festzuhalten, doch es gelang ihm nicht, da Richie ihm auf die Finger tritt.

Kurz darauf versuchten sie Belch und Victor durch einen Schubser außer Gefecht zu setzten. Die zwei Raufbolde konnten sich jedoch auf den Beinen halten und griffen nach Bill und Richie. Patrick hatte sich inzwischen wieder aufgerappelt und wandte sich nun Stanley zu, der völlig unter Schock stand und sich kaum bewegen konnte.

Er drückte ihn auf den Boden und setzte sich auf ihn drauf. Mit dem Feuerzeug in seiner Hand verschaffte Patrick Stanley einen Blick, als würde dieser dem Tod persönlich ins Auge schauen. Dem Jungen lief es eiskalt den Rücken runter, als Patricks Gesicht von der Flamme in der Dunkelheit beleuchtet wurde.

Es sah noch furchterregender aus, als es durch das Licht aus der Dunkelheit herausstach und die Augen das Wort 'Rache' aussprachen. Patrick knipste das Feuerzeug immer wieder an und hielt es Stanley direkt vor das Gesicht. Die Angst des Jungen genügte ihm schon, um sich daran zu ergötzen.

Während Patrick Stanley in seiner Gewalt hatte, kümmerten sich Victor und Belch um Bill und Richie.

Sie schlugen ihnen in den Magen, sodass sie sich krümmten und zu Boden fielen. Bill musste sich übergeben, Richie bekam kaum noch Luft. Alles, was sich an Wut in der Bowers Gang angesammelt hatte, ließen sie nun an den Kindern aus, egal ob es was mit ihnen zu tun gehabt hat, oder nicht.

„B-Bitte, hört auf", flehte Bill sie an, als sein kompletter Magen sich geleert hatte und seine Unterlippe wimmerte.

Eddie lag auf dem Boden und keuchte. Er stand kurz vor einem Asthmaanfall. Victor holte ihn auf die Beine und hielt ihm den Mund zu, während Belch ihm den Arm auf den Rücken drehte. Man hörte ein lautes Knacken.

Eddie jaulte auf, wie ein Schoßhündchen.

Patrick knipste erneut sein Feuerzeug an und nahm Stanleys Hand. Er hielt sie direkt in die Flamme. Stanley versuchte die Höllenqual zu unterdrücken, indem er hektisch atmete, doch es half nichts. Als seine Hand nach einer gefühlten Ewigkeit losgelassen wurde, schlug er Patrick das Feuerzeug aus der Hand.

Patrick schlug ihm ins Gesicht, ging von ihm runter und holte ihn auf die Beine.

Er schubste Stanley zurück zu seinen Freunden.

Die vier flehten die Bowers Gang unter Tränen an, sie in Ruhe zulassen. Sogar Richie ging förmlich auf die Knie.

„Was habt ihr eben über Henry gesagt?", wollte Belch wissen.

Die Freunde stritten ab, über Henry gesprochen zu haben. Belch ging auf die zu und schubste Richie zurück.

„Komm schon, Großmaul. Du hast doch sonst so eine große Klappe!"

Richie atmete hastig, als er auf den Boden fiel und Belch sich zu ihm runterbückte.

Das Lachen in Belchs Gesicht verwandelte sich in einen ernsten Gesichtsausdruck, als Richie nach ein paar Sekunden immer noch nicht mit der Sprache rausrückte.

Er nahm Richie am Arm und drückte so fest zu, dass die blauen Flecken, die sich davon bilden werden, womöglich Monate lang bleiben würden.

Patrick zog Richie von Belch weg und trieb ihn bis an den Rand der Klippe.

Er schubste Richie, bis dieser über den Rand fiel. Er konnte sich an der Klippe festhalten. Belch und Victor kümmerten sich um die anderen drei, damit diese Patrick nicht dabei störten, als dieser immer wieder so tat, als würde er Richie auf die Finger treten.

„Komm Patrick, die hatten genug", lachte Victor. Patrick hörte nicht auf ihn. Er konnte gar nicht mehr damit aufhören, Richie zu ärgern. Er saugte dieses Gefühl ein, er bekam nicht genug davon. Es war eine Wohltat für seine Seele, wie eine Droge. Sein Lachen schallte nur so durch den Wald

„Komm schon", rief Belch.

Patrick ließ nach ein paar weiteren Versuchen dann doch von Richie ab. Victor und Belch ließen die drei Jungs los, die sofort zu Richie stürmten, den langsam die Kraft verließ. Sie zogen ihn wieder hoch und starrten verängstigt zu Bowers Gang.

„Das war noch längst nicht alles! Merkt euch das!", brüllte Patrick.

Die Bande verließ die vier Jungs und machten sich zurück zum Auto.

Bill, Richie, Eddie und Stanley verweilten noch ein wenig an der Klippe , um sich auszuruhen und bis sie sich sicher waren, dass die Bowers Gang außer Sichtweite war.

Die Gang fuhr im Wagen weg und konnten sich vor Lachen kaum noch halten. Sie konnten es kaum erwarten Henry davon zu erzählen.

The Story of Henry Bowers Where stories live. Discover now