Alles beim Alten?

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Während der gesamten Fahrt tat die Bowers Gang nichts anderes, als sich über Henrys Vater und die alte Dame aufzuregen. Sie fuhren an ihrer Schule vorbei, danach zur Bibliothek, immer auf der Suche nach neuen Opfern.

Sie sahen Eddie mit seiner Mutter die Straße entlang laufen und fingen an zu lachen. Seine Mutter muss die Freunde gefunden haben und hat Eddie wahrscheinlich direkt mitgenommen.

Sie machte sich immer doppelt und dreifach Sorgen um ihren kleinen Sprössling. Am liebsten würde sie ihn nur mit einem Koffer voll Medikamenten in Luftpolsterfolie auf die Straße lassen und dann auch nicht allein. Man konnte nur ahnen wie viele Tabletten der kleine Eddie an einem Tag schlucken musste.

Die Bowers Gang wartete auf einen geeigneten Augenblick, bis sie angreifen konnten. Am besten dann, wenn Eddies Mutter weg war. An diese Frau trauten sie sich dann doch nicht ran. Seine Mutter nahm Eddie an die Hand, als sie die Straße überquerten. Henry und seine Leute mussten sich das Lachen verkneifen.

„Mom wirklich... kann ich nicht einmal was alleine machen??"

Eddie war sichtlich genervt von seiner Mutter.

„Nein, Eddie! Du weißt doch, deine ganzen Allergien! Willst du, dass dich deine arme Mutter irgendwann mal tot auf der Straße findet, nur weil du dein Asthmaspray nicht dabei hattest??"

Belch schüttelte nur den Kopf.

„Was hat dieser Junge denn noch für Probleme?"

Dann kam der geeignete Augenblick. Eddies Mutter setzte ihren Sohn in ihr Auto und schloss ihn ein. Sie lief zur Apotheke.

Die Bowers Gang witterte ihre Chance und stiegen aus dem Wagen. Sie liefen auf den Wagen von Eddies Mutter zu und klopften an die Scheibe. Eddie erschrak und flüchtete auf die Rückbank. Die Bande schaffte es das Schloss zu knacken und holten Eddie aus dem Fahrzeug.

„Was wollte ihr von mir??", fragte er mit zittriger Stimme.

Henry grinste ihn nur an und die Jungs fingen an ihn untereinander hin und her zu schubsen. Eddie wehrte sich nicht, sondern flog nur wie eine Flipperkugel zwischen der Gang herum. Belch nahm ihm seine Bauchtasche ab.

„Hey lass das, die brauch ich noch", schrie Eddie.

Belch übergab Henry die Bauchtasche, der sie hoch in die Luft hielt. Eddie versuchte die Tasche wieder zu bekommen und sprang wie ein kleines Känguru in die Luft. Die Bowers Gang stieß lautes Gelächter aus. 

„Na, zu klein?", fragte Belch, der direkt hinter Eddie stand. 

Victor machte die Jungs darauf aufmerksam, dass Eddie Mutter zurückkam. Henry nahm die Bauchtasche runter und schlug sie Eddie gegen den Bauch. Die Gang verließ den Jungen. Seine Mutter bekam den Vorfall ein wenig mit und brüllte nach Henry und seinen Leuten. Sie versuchte ihnen hinterher zu rennen, doch ihr ging schon schnell die Luft aus. 

Henry, Patrick, Belch und Victor setzten sich in den Wagen und fuhren schleunigst davon. Patrick und Victor drehten sich um und machten sich mit Grimassen über Eddie und seine Mutter lustig. Sie sahen wie Eddies Mutter vor Wut kochte, die Wut aber schnell in Sorge um ihren kleinen Sohn überging. Sie nahm ihn und drückte ihn sofort zurück ins Auto. 

„Habt ihr das Gesicht seiner Mutter gesehen?", fragte Patrick und lachte, bis er fast keine Luft mehr bekam.

Die anderen fingen auch an zu lachen und machten sich über die Kaspbraks lustig. 

„Sie mal, wer da vorne steht!" Victor deutete auf Bill Denbrough, der gerade mit Richie Tozier unterwegs war. 

„Das läuft ja heute wie geschmiert!" 

Belch brachte den Wagen zum Stehen und rieb sich die Hände. Die anderen grinsten. 

„Los, kommt Jungs", meinte Henry und stieg aus dem Auto. Seine Bande folgte ihm und sie gingen auf die beiden Jungs zu. 

„Na? Wo soll's denn hingehen?", fragte Belch und hielt Bill am Shirt fest. 

Belch versuchte Bill zu würgen, doch dieser wehrte sich mit aller Kraft.

„Lass ihn los!", schrie Richie und warf sich mit voller Kraft gegen Belch. 

„Was willst du, du kleiner..." 

Belch hörte auf zu sprechen, als er zwei Polizisten sah, die ihn ansahen. Belch und die anderen ließen von den beiden ab. Sie konnten es sich nicht leisten nochmal mit der Polizei Ärger zu bekommen, auch wenn Butch nicht da war. 

„Glück gehabt", knurrte Belch und sie Bowers Gang machte sich davon. 

„Diese Kinder haben aber auch so ein Glück", fluchte Patrick. 

Während die vier sich noch ein wenig aufregten, lief Henry plötzlich gegen eine Person. 

„Alter, pass doch auf, wo du..." 

Er schaute hoch und blickte direkt in Avas Augen. 


The Story of Henry Bowers Where stories live. Discover now