Spurensuche

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„Ich halte das nicht mehr aus! Wo ist ihr Vater mit ihr hin?!", schrie Henry durch das Auto.

„Meinst du er ist mit ihr abgehauen?", fragte Belch.

„Dem Alten würde ich alles zutrauen!", zischte Henry.

„Sie muss doch hier in Derry sein, oder?", fragte Patrick.

Die Jungs waren alle kurz still und schauten sich an.

„Es gibt eine Person, die das mit Sicherheit weiß, wo ihr Vater steckt", sagte Henry und ballte die Fäuste.

Die Bowers Gang fuhr sofort los. Sie fuhren immer schneller und schneller, bis sie schließlich am Anwesen der Bowers' ankamen.

Henry stieg auf dem Auto aus und rannte zur Tür. Er klopfte, polterte wie verrückt, bis sein Vater schließlich aufmachte.

„Was willst du denn...", setzte Butch an, doch dann wurde er von Henry zurück geschubst.

„Wo ist er?! Sag mir sofort wo er ist! Du weißt es doch!", schrie Henry seinen Vater an und packte ihn am Kragen.

„Wo ist wer?", brüllte Butch zurück.

„Avas Vater! Sag es mir!", schrie Henry ihn an.

„Wieso willst du zu diesem Trottel?!", fragte Butch Henry.

„Er hat Ava! Und du wirst mir jetzt sofort sagen, wo er ist, verstanden?!", brüllte Henry.

Butch Bowers' Plan ging auf.

Henry verdächtigte ihn nicht eine Sekunde lang, was ihn jedoch auch ein wenig wunderte.

„Und du denkst ich weiß das?", fragte Butch und drückte seinen Sohn zurück.

Ava bekam den Streit mit, doch sie konnte sich nicht bemerkbar machen, da Butch ihr nur wenige Minuten vor Henrys Eintreffen das Tuch um den Mund gebunden hatte, als er das Essen wieder mit hoch nahm.

Sie lag im Dunklen und weinte. Wie gern hätte sie Henry gerufen. Doch ihr blieb nichts übrig als zu hoffen.

Hoffen, dass Henry den Verdacht auf seinen Vater lenken würde.

„Sag es mir!", schrie Henry seinen Vater erneut an.

„Ich habe nichts mehr mit ihm zu tun! Er wollte sowieso aus Derry verschwinden!", antwortete Butch wütend.

„Und jetzt lass mich in Ruhe, ich muss auf die Arbeit. Ja Junge du hast richtig gehört, ich gehe wieder arbeiten und das heißt es gibt wieder Arbeit für dich! Du wirst dieses Mädchen vergessen und heute Abend pünktlich das Abendessen machen und die Gartenarbeit erledigen! Verstanden?!", brüllte Butch und schob ihn aus der Tür.

„Und jetzt geh mir aus den Augen", zischte Butch bevor er die Haustür vor Henrys Nase zuschlug.

„Nein! Dad!", schrie Henry und schlug ein letztes Mal mit der Faust gegen die Tür.

Danach rannte er so schnell er ging zu seiner Bande zurück ins Auto.

„Fahr... fahr irgendwo hin... am besten nochmal zu Avas Haus", sagte Henry panisch.

„Wieso was ist los?", fragte Belch.

„Ihr Vater wollte mit ihr die Stadt verlassen", sagte Henry.

„Er muss es meinem Vater anvertraut haben", sagte Henry nachdem Belch ihn anschaute.

Belch drückte sofort aufs Gas und fuhr los.

Die Bowers Gang kam erneut am Haus der Barlows an. Henry rannte sofort zur Haustür und donnerte heftig dagegen. Mit Tränen in den Augen rief er immer wieder nach Ava, doch es geschah nichts.

Die Bowers Gang stieg aus um Henry zu helfen. Mit vereinten Kräften schafften sie es die Tür aufzubrechen.

 „Jungs, dafür kriegt uns die Polizei bestimmt wieder dran", meinte Victor ein wenig ängstlich.

 „Ach, die sollen das langsam mal gut sein lassen mit ihren ständigen 'Wir-müssen-jemanden-verhaften-sonst-wird-uns-langweilig-Aktionen!", sagte Belch und winkte ab.

Henry stürmte ins Haus und suchte jedem Quadratzentimeter in der Wohnung ab. Seine Jungs halfen ihm dabei.

„Hier ist niemand! Aber es scheint auch noch alles da zu sein", rief Patrick. 

Henry haute auf Enttäuschung mit voller Kraft gegen einen Schrank und ging in die Hocke. 

„Wo ist sie nur...", keuchte er unter Tränen.

„Vielleicht haben Leute etwas beobachtet. Ich meine die können doch nicht einfach aus Derry raus", meinte Victor.

„Wir haben doch schon Leute auf dem Fest gestern gefragt", meinte Henry und raufte sich die Haare.

„Genau deswegen! Überleg mal, vielleicht haben Leute außerhalb des Festes etwas bemerkt. Sie hat den Platz ja schließlich verlassen!", sagte Patrick.

Henry hob den Kopf. Er hatte recht. Wenn jemand etwas bemerkt hatte, dann mit Sicherheit außerhalb des Festplatzes.

Die Bowers Gang verließ das Haus und stieg wieder zurück in den Wagen.

Ihr nächstes Ziel war der Laden von Mr. Wilson.

Henry stieg aus und rannte in den Laden. Seine Jungs folgten ihm.

„Mr. Wilson?", rief Henry nervös durch den Laden. 

"Henry? Henry!", rief Mr. Wilson glücklich, als er hinter dem Tresen hervorkam.

Sofort rannte er zu Henry und nahm seine Hände. 

„Wie schön dich hier zu sehen, mein Junge", sagte Mr. Wilson mit einer zittrigen Stimme.

Mr. Wilson war wirklich so wie man sich einen liebevollen Opa vorstellt.

The Story of Henry Bowers Where stories live. Discover now