Mit den Nerven am Ende

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Ava war am Bauch getroffen. Sie lag nun endgültig regungslos auf dem Boden.

Butch Bowers ging auf sie zu und kniete sich neben sie. Genau in dem Moment kam Henry um sie Ecke gerannt.

Er blieb geschockt stehen, als er Ava so auf dem Boden liegen sah. Er atmete laut.

„Nein", flüsterte Henry vor sich hin, dann sah er zu seinem Vater.

Er biss die Zähne zusammen und rannte auf seinen Vater zu.

„NEIN! DU MIESES SCHWEIN!!!", schrie Henry und schlug auf seinen Vater ein.

Die Wut packte ihn wie nie zu vor. Er rannte zu Ava und kniete sich hin.

„Ava! Ava, bitte wach auf!", sagte Henry und legte ihren Kopf auf seinen Schoß.

Er weinte. Er weinte und schrie. Nie zuvor hatte man Henry Bowers weinen gesehen.

Er versuchte mit seinen Händen die Blutung von Avas Wunde zu stoppen, doch es ging nicht. Henry blickte von Ava auf und sah seinen Vater an.

Henry gab einen lauten Schrei von sich und rannte auf seinen Vater zu. Er entriss ihm die Dienstwaffe, richtete sie auf seinen Vater und stellte sich wieder vor Ava.

Henrys Hände zitterten, Butch Bowers hob seine Arme.

„Du bist so ein mieses Schwein! Wieso tust du das?!?! WIESO!?!", schrie Henry und biss die Zähne zusammen.

Während Henry seinen Vater mit der Waffe bedrohte, kam gerade die alte Dame um die Ecke. Sie lief jedoch schnell wieder an eine Hausecke und versteckte sich, als sie Henry mit der Waffe sah. Sie beobachtete die Situation.

„Ich bringe dich um... ich schwörs dir!", zischte Henry.

Seine Hände zitterten immer mehr.

„Mach bloß keinen Fehler, mein Junge", sagte Butch Bowers und hob die Hände immer weiter nach oben.

Nur ein paar Sekunden später traf die Polizei mit Blaulicht ein.

„Waffe weg!!! Sofort die Waffe weg!!", schrien die Polizisten als sie aus dem Wagen stiegen und richteten ihre Dienstwaffen auf Henry.

Henry hielt die Waffe noch eine Weile in der Hand, blickte zu seinem Vater, dann zu Ava und warf die Waffe zur Seite.

Zwei Polizisten stürmten auf Henry zu und hielten ihn fest.

„Lasst mich los! Ihr müsst ihr helfen!", rief Henry.

„Das werden wir auch!", sagten die Polizisten.

Einer von ihnen rief sofort einen Krankenwagen.

„Wieso wolltest du das Mädchen umbringen!?", fragte ein Polizist Henry.

„DAS WAR NICHT ICH! ICH WOLLTE SIE RETTEN! ES WAR MEIN VATER!!!", schrie Henry.

„Das stimmt nicht! Ich wollte ihn gerade davon abhalten!", meinte Butch Bowers.

„DU LÜGST, DU MIESES SCHWEIN!!!", schrie Henry und versuchte immer wieder sich loszureißen.

In diesem Moment kam der Rest der Bowers Gang angerannt.

„Hey! Was ist hier los?", fragte Belch.

„Er hat Ava angeschossen!!", schrie Henry.

„WAS?!", fragten die Jungs und schauten entsetzt zu Henrys Vater.

„Das stimmt nicht! Ich kann es bezeugen, dass es der Junge war!", sagte die alte Dame plötzlich als sie um die Ecke kam.

Patrick wollte gerade auf sie losgehen, als er sie sah, doch ein Polizist hielt ihn fest.

„Der Junge meinte, dass er seinen Vater auch noch umbringt", sagte die alte Dame.

„Das stimmt nicht! Ich habe Ava nichts getan! Ich liebe sie!", sagte Henry.

„Sie alte Schrapnelle halten sofort ihre Klappe!", sagte Victor zu der alten Dame.

Zum gleichen Zeitpunkt traf nun auch der Rettungswagen ein. Die Sanitäter kamen sofort aus dem Wagen und kümmerten sich um Ava.

Henry weinte immer mehr und mehr. Sein Gesicht war von Tränen übersät.

„Sie atmet noch, aber sehr schwach! Wir werden sie sofort ins Krankenhaus bringen!", sagte ein Sanitäter.

„Wir werden mitkommen!", sagte Belch und schaute seine Jungs an.

„Sie müssen aber selbst hinfahren", meinte der Sanitäter.

Belch nickte.

„Wir werden Henry mitnehmen! Wenn Ava wach ist, wird sie ihnen die Wahrheit sagen!", sagte Belch und schaute die Polizisten an.

Die Polizisten wollten Henry zuerst auf die Wache bringen, doch entschieden sich dann doch, auf den Vorschlag einzugehen, jedoch nur, wenn sie Henry genau im Auge behalten würden.

Alle machten sich auf den Weg. Die Bowers Gang fuhr im Auto zum Krankenhaus, Henry wurde von den Polizisten mitgenommen.

Butch fuhr ebenfalls mit einem Dienstwagen zum Krankenhaus. Die alte Dame machte sich wieder auf den Weg nach Hause.

Ava wurde sofort in die Notaufnahme gebracht. Die anderen warteten auf dem Flur.

Die Minuten vergingen, die Zeit zog sich.

Alle hielten den Atem an, sogar die Polizisten.

Henry weinte immer noch, seine Nerven lagen blank.

Die Bowers Gang war ebenfalls abgespannt. Niemand sagte etwas, es herrschte Totenstille.

Es veringen mehrere Minuten, fast eine halbe Stunde.

„Wieso dauert das denn so lange?", fragte Henry und schlug gegen die Wand.

Seine Jungs versuchten ihn zu beruhigen.

Plötzlich ging die Tür auf und ein Arzt trat aus dem Raum hinaus.

Alle Beteiligten blickten auf.

The Story of Henry Bowers Where stories live. Discover now