Es ist alles vorbei

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Mit einem Klemmbrett stand der Arzt vor den Beteiligten.

„Kommen sie bitte rein", sagte der Arzt und ging wieder zurück in das Zimmer.

Zwei Polizisten, Henrys Vater und die Bowers Gang traten ein. Ein Polizist schloss die Tür.

„Es tut mir sehr leid", sagte der Arzt. Henry schaute ihn mit großen Augen an.

Sein Herz pochte schneller denn je und ihm wurde wieder übel.

„Sie hat es leider nicht geschafft", sagte der Arzt mit gesenktem Kopf.
Henry keuchte und schüttelte den Kopf.

„Nein", flüsterte er und die Tränen stiegen ihm erneut in die Augen.

Die Polizisten hielten Henry fest. Auch die Bowers Gang war schwer getroffen. Alle Jungs waren den Tränen nahe.

„Doch der Schuss hat nicht allein dazu beigetragen", meinte der Arzt und schaute in die Runde.

Alle schauten ihm verwirrt an. Alle außer Butch Bowers.

„Wir konnten gewisse Spuren von Arsen bei ihr finden. Sie muss dieses Mittel täglich zu sich genommen haben. Es hat erheblich zu ihrem Tod beigetragen. Sie muss qualvoll gelitten haben. Mit diesem mittel ist nicht zu spaßen!", meinte der Arzt.

Henry schaute seinen Vater an.

„Du hast sie VERGIFTET!!", schrie Henry und wollte auf seinen Vater einschlagen, doch die Polizisten hielten ihn fest.

„Hör doch endlich auf mit diesem Müll!", sagte Butch Bowers.

„Dein Vater stand in Uniform bei dir und du hattest die Waffe in der Hand", meinte einer der Polizisten.
„Ich hab sie ihm doch nur abgenommen!", meinte Henry.

„Henry war die Zeit vorher bei uns!", sagte Patrick.

„Genau! Er kann sie nicht erschossen haben", meinte Belch.

„Wir wissen doch, was wir gesehen haben!", meinten die Polizisten.

„Überprüfen Sie doch die Fingerabdrücke an der Waffe! Da werden Sie Butchs finden!", schlug Victor vor.

„Ja natürlich! Es ist ja auch seine Waffe!", meinten die Polizisten.

„Das ist aber immer noch nicht alles", unterbrach der Arzt die Diskussion.

Alle waren sofort wieder still.

„Nicht nur sie ist umgekommen...", fing der Arzt ziemlich ernst an.

Niemand wusste genau was er meinte.

„...Sie war schwanger", fuhr der Arzt fort.

Henry fiel alles aus dem Gesicht.

„Wir haben zudem Kratzspuren an ihren Beinen gefunden", meinte der Arzt.

Henry schaute erneut zu seinem Vater.

„Du hast sie vergewaltigt!!! Ich mach dich fertig!!", schrie Henry.

Die Polizisten gaben sich die größte Mühe Henry festzuhalten.

„Du bist ja vollkommen übergeschnappt!", meinte Butch Bowers.

„Als du sie nach dem Stadtfest entführt hast musst du sie...", sagte Henry.

„Stadtfest?", fragte der Arzt.

„Ja. Ava war seit dem Stadtfest verschwunden", meinte Patrick.

„Also... das muss aber schon länger her sein. Wir gehen davon aus, dass sie schon seit ein bis zwei Wochen schwanger sein musste", meinte der Arzt.

Henry schaute seinen Vater an, dann zu seinen Jungs. Die Jungs schauten Henry mit großen Augen an, da sie sich ihren Teil schon denken konnten.

Auch Henry dachte nach.

Da war doch diese Nacht. Dieser Nacht in der Scheune. Es war genau um diese Zeit.

Ava war nicht von Butch Bowers schwanger, sondern von Henry.

Henry fing ab zu schwitzen.

Er konnte seine Trauer und seine Wut nicht mehr zurück halten und schrie los. Er zappelte wild um sich, fing an hysterisch zu brüllen.

„Also jetzt reicht es mit diesen ganzen Lügen! Du kommst mit!", sagte ein Polizist und nahm Henry am Arm.

„Das können sie nicht machen!", rief die Bowers Gang und versuchte die Polizisten zu stoppen.

„Und ob wir das können!", meinten die Polizisten.

„Lasst mich zu ihr! Ich will zu ihr!", brüllte Henry und zappelte wie wild.

„Das hat doch keinen Sinn! Sie ist TOT!", sagten die Polizisten.

Die Bowers Gang versuchte Henry zu befreien, doch es gelang ihnen nicht.

„Henry!", riefen die Jungs ihnen hinterher.

Henry wurde umgehend auf die Wache gebracht. Er war nervlich am Ende. Er konnte nicht mehr.

Am liebsten hätte er sich selbst die Kugel gegeben.

„Ich wäre Vater geworden?", flüsterte Henry vor sich hin als er am Tisch im Büro des Polizeichefs saß.

„Wir werden sie festnehmen müssen. Sie stehen unter Mordverdacht", sagte ein Polizist.

Henry hob langsam den Kopf.

„Es war mein Vater! Ich hätte sie NIE umbringen können! Ich habe sie geliebt!! GELIEBT!", sagte Henry und schlug auf den Tisch.

Zwei Polizisten hielten ihn fest.

„Wir werden Sie jetzt nach Hause begleiten! Sie werden ihre Sachen holen und wir werden Sie dann wieder mit nehmen! Stellen Sie sich auf eine sehr lange Zeit bei uns ein!", sagte der Polizeichef.

Die Polizisten führten Henry ab und fuhren mit ihm nach Hause.

The Story of Henry Bowers Where stories live. Discover now