Bowers vs. Barlow

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Bei Richard Barlow angekommen, erzählte Butch Bowers ihm von dem Vorfall, jedoch nicht alles.

„Unsere Kinder haben uns durchschaut", erklärte Butch.

„Wie? Wie ist das passiert?", fragte Richard Barlow geschockt nach.

„Ich weiß es nicht. Ich habe sie eben bei der Stadtbücherei angetroffen und sie haben es mir gesagt", meinte Butch.

Von dem Gespräch mit Robert Carter und Peter Morrison oder dass er Ava fast schwer verletzt hätte hat er nichts erzählt.

Wieso sollte er auch? Er würde den Vorfall mit Ava erst recht nicht Richard erzählen.

„Und was machen wir jetzt?", fragte Avas Vater gestresst.

„Ich weiß es doch auch nicht! Die beiden kriegt man aber auch mit gar nichts auseinander!", zischte Butch Bowers etwas lauter.

Danach herrschte kurze Stille. Beide überlegten, doch es wollte ihnen absolut nichts einfallen.

„Egal. Ich werde nach Hause fahren und mir etwas überlegen. Die Tage schaue ich vorbei", meinte Butch.

„Werden wir sie überhaupt auseinander kriegen?", fragte Richard.

Butch, der gerade auf dem Weg zur Tür war, drehte sich wieder zu Richard um.

„Richard, wenn ich etwas angefangen habe, bringe ich es auch zu Ende. Zumal du deine Tochter genau so zurück haben willst, wie ich meinen Sohn, oder? Es gibt nur eine Person, auf die mein Sohn zu hören hat und das bin ich! Genau so ist es bei deiner Tochter. Gott weiß, was die beiden machen werden, wenn das so weiter geht!", sagte Butch Bowers.

Er setzte es sich fast schon als eine Art Mission, die beiden auseinander zu treiben.

Er war wie besessen davon. Richard Barlow nickte.

„Ja, das ist richtig", entgegnete er.

„Ich hatte sie schon fast einmal auseinander gebracht", sagte Butch Bowers, doch er bemerkte nicht, dass er es laut sagte.

Richard Barlow fragte nach und Butch überlegte kurz.

„Ich habe einen kleinen Jungen gefunden, der sehr übel zugerichtet aussah. Natürlich hatte ich ihn sofort an mich genommen und seine Eltern gesucht und gefragt, was passiert sei. Ich war mir sehr sicher, dass es nur mein Sohn gewesen sein kann. Aber der Junge stritt es ab. Hätte das deine Tochter gewusst, dass Henry es gewesen wäre, hätte sie sicher die Finger von ihm gelassen", erklärte Butch.

Natürlich stimmte davon nur ein kleiner Teil.

Butch Bowers  wusste noch genau, wie er Henry drohte, der den kleinen Thomas Havering an der Brücke rettete.

„Der Junge liegt zur Zeit noch im Krankenhaus", erklärte Butch.

Richard Barlow sah ihn erstaunt an.

„Das hätte ja fast geklappt", sagte Richard.

Butch Bowers zuckte mit den Schultern.

„Also dann... wir sehen uns!", verabschiedete sich Butch Bowers und ging zur Tür hinaus.

Richard Barlow war zwar von dem Plan, die zwei auseinander zu bringen angetan und wollte auch seine Tochter für sich allein zurück haben.

Er dachte nur an seine Tochter.

Sie gehört ihm. Nur ihm. Niemand durfte sie auch nur anfassen. Schon gar nicht so ein Junge wie Henry.

Richard wollte nur seine Tochter zurück, alles andere war ihm egal.

„Wenn das nicht funktioniert, nehme ich das eben selbst in die Hand!", flüsterte er vor sich hin, während er am Küchentisch saß.

Ihm kam auch schon eine Idee. Niemand wusste, wie grausam auch Avas Vater sein konnte.

Wenn es um seine Tochter ging, kannte er keine Gnade. Jedes Mittel war ihm recht.

Auch Butch Bowers ging der Gedanke, weiter auf eigene Faust zu handeln, durch den Kopf.

Schließlich war ihm Ava egal, er wollte nur Henry wieder für sich haben.

Auch ihm kam eine kleine Idee.

Beide Väter gingen nun eigene Wege. Richard hoffte, dass Butch nicht mehr auftauchen würde, doch Butch hatte sowieso nicht mehr vor aufzutauchen.

Sie schmiedete beide ihren eigenen Plan. Nur das Wohl ihres eigenen Kindes zählte.

Soll der andere doch machen, was er denkt. Ihnen war es egal.

Ihnen war gar nicht bewusst, dass der andere einen Plan hatte, der dem anderen nicht gefallen würde. So ganz und gar nicht.

Butch war von seinem Plan sehr überzeugt, richtig besessen.

Es war bekannt, dass Butch Bowers verrückt war. Sehr verrückt. Man traute ihm einfach alles zu. Nur seine Kollegen standen ihm bei.

Es fragten sich viele, warum dieser Mann überhaupt noch als Polizist arbeitete. In einer Irrenanstalt wäre er besser aufgehoben, doch nicht als Mitarbeiter, sondern als Insasse.

„Na warte Henry... du wirst dich noch umschauen. Denn diesen Plan, kannst selbst du nicht durchkreuzen", flüsterte Butch Bowers vor sich hin.

The Story of Henry Bowers Dove le storie prendono vita. Scoprilo ora