Panik

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Henry tauchte auf und suchte Ava wie wild.

„Ava! AVA!", brüllte er und sah hektisch um sich, doch sie war nicht zu sehen.

Er paddelte nervös durchs Wasser, schluckte es immer wieder und tauchte immer wieder unter. Patrick, Victor und Belch ignorierten die Polizisten völlig und rannten sofort zum Abhang.

Sie hielten ebenfalls Ausschau nach Ava. Das Auto war ihnen völlig egal.

„Henry! Hast du sie?", rief Belch, als Henry erneut auftauchte.

Doch er schüttelte nur den Kopf, sah weiter hektisch und panisch um sich.

„Verdammte Scheiße!", brüllte Patrick und rannte auf die Polizisten zu.

„Das ist alles eure Schuld!", schrie er.

Belch rannte ihm hinterher und hielt ihn an den Armen fest.

„Komm schon, Patrick. Das bringt doch nichts", versuchte Belch ihn zu beruhigen.

Die beiden rannten wieder zurück zum Abhang. Henry nahm noch einmal kräftig Luft und tauchte unter.

Eine Weile lang geschah nichts. Weder Henry noch Ava tauchten auf.

„Henry? HENRY?!", rief die Bowers Gang nach ihm, doch es kam kein Zeichen.

Patrick drehte sich zu den Polizisten um.

„Wenn wir jetzt beide verloren haben, machen wir euch kalt!", drohte er ihnen an und zeigte mit dem Finger auf sie.

Plötzlich stiegen kleine Bläschen im Wasser auf. Die Bowers Gang starrte mit laut pochenden Herzen hinunter.

„Komm schon, Henry... komm schon", flüsterte Belch vor sich hin.
Auf einmal tauchte eine Hand aus dem Wasser auf. Die Bowers Gang war erleichtert und brach in Freudentaumel aus, als Henry ganz aus dem Wasser auftauchte.

Sie sahen, dass er Ava im Arm hatte und nun zum Ufer schwamm.

„Los! Runter", sagte Victor und die Jungs rannten den Weg, den sie gekommen waren zurück, runter zum Wasser.

Die Polizisten blieben zunächst stehen. Victor, Patrick und Belch rannten so schnell wie sie nur konnten.

Henry schwamm erschöpft ans Ufer und legte Ava ab. Ihre Augen waren zu und sie bewegte sich nicht.

„Ava! Ava, wach auf!", schrie Henry panisch.

Der Rest der Bowers Gang kam gerade angerannt und halfen ihm. Zu viert versuchten sie alles um Ava wachzubekommen.

„Ava! Komm schon!", riefen sie immer wieder.

Henry versuchte alles, schüttelte sie, machte Mund-zu-Mund-Beatmung.

„Ava... Ava, bitte", flüsterte er unter Tränen und legte seinen Kopf auf ihren Bauch.

Ein letztes Mal versuchte er die Mund-zu-Mund-Beatmung und tatsächlich! Es funktionierte.

Ava hustete, spuckte Wasser aus und drehte sich mit weit aufgerissenen Augen zur Seite.

Henry nahm sie in die Arme.

Noch nie in seinem Leben war er so dankbar. Die Bande war erleichtert und stieß Freundenschreie aus.

Die Polizisten beobachteten dies alles von der Klippe aus. Ava fing an zu zittern und Henry versuchte sie warm zu halten.

„Es wird alles wieder gut", flüsterte Henry Ava zu und drückte sie fest an sich.

„Geht es dir gut? Hast du irgendwelche Verletzungen?", fragte Patrick und kniete sich zu den beiden runter.

„Nein, es geht mir soweit gut", antwortete Ava mit leiser Stimme und hustete darauf hin.

Ihr Blick fiel hoch zur Klippe.

„Es tut mir so leid wegen dem Auto", sagte sie und schaute dann zu Belch.

„Vergiss doch diese scheiß Karre", sagte Belch und kniete sich mit Victor ebenfalls zu den beiden runter.

Das Auto hing immer noch an der Klippe.

„Ich hätte dich nie allein lassen dürfen. Das ist alles meine Schuld", sagte Henry zu Ava.

„Hör auf das zu sagen... ich hätte das nicht zugelassen, dass sie euch kriegen", sagte Ava und schaute Henry an.

„Dachten sie, wir wären noch im Wagen?", fragte Patrick.

„Ich denke ja. Sie haben ein paar Mal geschossen", sagte Ava und zitterte erneut.

„Sie haben WAS!?", fragte Henry voller Entsetzen und schaute zu den Polizisten hoch.

„Das wird ein Nachspiel haben! Darauf könnt ihr euch verlassen!", schrie Henry den Polizisten zu.

„Und den Wagen repariert ihr mir auch!", schrie Belch hinterher.

„Ich hätte mit dir in den Wagen steigen sollen", sagte Henry zu Ava und strich ihr die Strähnen aus dem Gesicht.

Ava legte ihre Hand in die von Henry.

„Dann wäre dir wahrscheinlich auch was passiert", sagte Ava.

„Und ich will nicht, dass sie was passiert."

Die Bowers Gang stand um die beiden rum.

„Sag mal heulst du Victor?", fragte Patrick und schaute Victor verwirrt an.

Dieser schüttelte mit Tränen in den Augen den Kopf.

„Ava, ich muss dich doch schützen, nicht zu mich. Hätten sie lieber mich erwischt."

„Henry, nein!"

Ava strich ihm durchs Gesicht.

„Ich hätte dich retten können", sagte Henry.

Ava legte ihre Hand auf seine Wange.

„Das hast du doch gerade", sagte Ava und lehnte sich gegen Henry.

Er hielt sie in seinen Armen.

The Story of Henry Bowers Where stories live. Discover now