Ein Auto namens Amy

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„Ich werde jetzt erstmal meinen Vater informieren", meinte Patrick.
Er wollte die Sache nicht auf sich sitzen lassen und konnte auch nicht dabei zusehen, wie seine Freunde dafür verantwortlich gemacht werden.

Butch Bowers kam gerade in diesem Moment aus der Polizeistation gelaufen. Er öffnete mit einem selbstgefälligen Grinsen die Autotür eines Polizeiwagens.

„Wie kannst du nur so meinen Ruf in den Dreck ziehen?", rief er zu Henry.

Dieser marschierte wütend auf seinen Vater zu, doch wurde von Belch und Patrick zurückgehalten.

„Du... du bist...", knurrte er voll Wut. „Komm schon Henry, dass ist es nicht wert", flüsterte Belch.

Henry ließ aber nicht locker und versuchte sich loszureißen. Sein Vater stand provozierend am Auto und wusste, dass sein Sohn ihm jetzt nichts anhaben kann.

„Nicht hier Henry... handel dir nicht noch mehr Ärger ein. Du weißt, dass dieser Müll nicht stimmt", sprach Patrick ihm zu.

Nach diesen Worten ließ Henry locker, kochte dennoch vor Wut. Diesmal hatte es sein Vater gewaltig übertrieben. Butch Bowers gab ein dreckiges Lachen von sich und setzte sich in den Wagen.

Als er wegfuhr stürzte sich Henry Patrick auf Patrick.

„Wieso hast du mich zurückgehalten??", fragte er hysterisch.

„Mach dir nicht noch mehr Probleme. Klar, wir haben alle eine riesen Wut auf deinen Vater, aber es wird dir jetzt nichts bringen!"

Es wäre Henry egal gewesen, er hätte es auf sich genommen.

„Ich gehe nach Hause. Mein Dad wird das klären", sagte Patrick und entfernte sich langsam von der Gruppe.

Victor, Belch, Henry und Ava machten sich auf den Weg zu Belchs Haus. Er wollte seine Mutter noch ein letztes Mal anflehen, dass er den Autoschlüssel zurück bekommt.

Ohne den Wagen ist die Bowers Gang ziemlich aufgeschmissen. Von Weitem sahen sie schon Belchs Mutter im Vorgarten, die gerade dabei war Wäsche aufzuhängen. Direkt neben ihr stand der Wagen.

Er war blitzblank poliert, sah fast wie neu aus. Belch hatte schon förmlich Sehnsucht nach seinem Auto. Die vier näherten sich Belchs Mutter, die sie schon von Weitem kommen sah.

„Mom!", rief Belch ihr zu.

Seine Mutter unterbrach ihre Arbeit und ließ eine Bluse in den Wäschekorb fallen, der vor ihren Füßen stand.

„Was gibt's denn, mein Junge?", fragte sie als Belch vor ihr stand und verschränkte die Arme.

Victor, Henry und Ava hielten sich im Hintergrund. Belch schielte zu seinem Auto hinüber und seine Mutter atmete genervt aus und verdrehte die Augen.

„Ach komm schon, Mom. Wie lange soll ich denn noch warten?", fragte Belch und trampelte mit seinen Füßen auf den Boden.

„Du wirst auf den Wagen ein Auge haben, verstanden?", fragte sie nach einer kleinen Pause.

„Ja! Ja ich verspreche es!", sagte er.
Seine Mutter griff in die kleine Tasche an der Schürze, die sie trug, und warf Belch die Autoschlüssel zu.

„Danke!", rief Belch und ging an sein Auto.

„Worauf wartet ihr noch?", fragte er während er sich zu Victor, Henry und Ava umdrehte.

Diese liefen über die Wiese zu dem Auto und stiegen mit Belch ein. Belch atmete einmal tief durch, als er seine Hände an das Lenkrad legte.

Amy war ein besonderes Auto. Es bedeutete Belch sehr viel.

„Wie ich dich vermisst habe, Baby", sagte er und drehte den Zündschlüssel um.

Die anderen schauten sich verwirrt und kichernd an. Belch drückte auf das Gaspedal und fuhr aus der Einfahrt raus. Er drehte und kurbelte das Fenster runter.

„Danke, Mom!", rief er und seine Mutter gab ein kleines Nicken von sich.

Belch fuhr mit den anderen davon. Er ließ das Fenster unten und streckte seinen Arm aus dem Fenster.

Er war froh, dass er seinen geliebten Wagen wieder zurück hatte. Im Sitz zurückgelehnt fuhr er durch die Straßen.

„Müsst ihr wohin?", fragte Belch und schaute auf die Rückbank.

Die anderen schüttelten den Kopf.

Sie fuhren also eine ganze Weile ohne Ziel durch die Gegend, um genauer zu sein einen riesen Kreis durch Derry, bis sie an der Polizeistation ankamen.

Ava zuckte zusammen, als sie ihren Vater hinter dem Gebäude hervorkamen sah.

„Oh nein", flüsterte sie und schaute ihrem Vater zu, wie er die Straße lang lief.

Belch hielt sofort an und drehte sich nach hinten um.

„Ist alles in Ordnung?", fragte er Ava.

„Das ist doch dein Vater", meinte Henry.

Ava nickte und schluckte schwer.

„Ob er mitbekommen hat, was passiert ist?", fragte Victor.

„Ich bin auch schon so lange weg... er... er wird mich suchen... ich muss nach Hause... bitte", sagte sie und schaute Belch an.

Dieser blickte zu Henry und wartete auf eine Zustimmung oder Ablehnung.

„Ich will dich nicht zu ihm lassen", sagte Henry und hielt ihre Hand fest.

„Aber nicht, dass es noch schlimmer wird, je länger sie wegbleibt", meinte Victor.

„Ich komme mit", sagte Henry.

„Ich will nicht, dass mein Vater dir etwas antut", sagte Ava.

„Dann bleibe ich vor dem Haus im Wagen. Sobald etwas passiert, kommst du raus gerannt, okay?"

Ava nickte und lehnte sich gegen seine Schulter.

„Dann wollen wir mal", sagte Belch und trat auf das Gas.

Ava zeigte ihm den Weg zu ihrem Haus. Henry war bei der Sache nicht wirklich wohl, er hatte Angst um sie.

The Story of Henry Bowers Where stories live. Discover now