Erster Tag und gleich der volle Stress

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Hier geht es also weiter mit der Fortsetzung von „Von Gefangenschaft zur Wahrheit."

Wie immer, nichts gehört mir. Ich leihe mir die Figuren nur.
Viel Spaß!


Lucius drehte sich langsam zu der verblüfften Menge um. Er blickte sich in der Halle um. Überall sah er offene Münder, manche deuteten immer wieder auf die Bilder mit den Gründern. Vor allem die Angestellten des Ministeriums waren sichtlich erschüttert.
„Aber, was wird dann aus Dumbledore?" Wollte Fudge wissen.
„Ich hätte nicht gedacht, dass Sie sich um das Wohlergehen des Mannes sorgen den Sie selber von der Schule verjagt haben." Giftete Mrs. Bones.
Lucius schmunzelte. Er mochte den Direktor, oder besser, Ex-Direktor nicht, aber die Antwort des Ministers würde ihn nun auch interessieren.
„Naja, es sieht ja ganz so aus als hätte er diese Armee an der Schule nicht gegründet um das Ministerium zu übernehmen. So hat es mir Dolores nämlich erklärt. Scheint als wollte er nur dafür sorgen, dass die Schüler auf den Krieg vorbereitet sind. Das ist ja kein Verbrechen."
„Nein, das hat er nicht." Alle blickten verwirrt zu Harry. Er hatte zwar leise gesprochen aber in dem stillen Raum hatte ihn jeder gehört. Genauso leise würde er jetzt weiter machen. Was bei Lucius funktioniert hatte konnte ja nicht verkehrt sein.
„Was meinen Sie damit?" Wollte ein Auror wissen.
„Das was ich gesagt hatte. Nicht Dumbledore ist auf die Idee mit der Lerngruppe gekommen sondern Hermine. Wir haben sie nur aus Trotz Dumbledores Armee genannt. Ich hatte mich am Anfang sogar noch dagegen gesträubt weil ich Umbridge keinen Grund zum Ausrasten geben wollte. Also, nicht noch einen. Aber die Argumente von Mine waren einfach besser."
Er lächelte seine Freundin an. Leider konnte sie diese Geste nicht erwidern. Sie musste sich sogar wegdrehen. Man sah deutlich die Tränen in den Augen des Mädchens.
Dieser Anblick brachte den neuen Direktor bereits wieder auf die Palme.
„Dagegen müssen wir was unternehmen. Es kann nicht sein, dass diese Kinder ihr Leben lang wegen der Bösartigkeit einer sadistischen Person leiden müssen."
Dolores kicherte schrill auf.
„Da können Sie lange suchen. Ich habe mich genau informiert. Es gibt keine Möglichkeit diesen Zauber rückgängig zu machen. Er sollte ja als Strafe dienen."
„Wer hat der denn wieder die Stimme gegeben?" Wollte McGonagall wissen.
Ein Auror entschuldigte sich leise und hexte die pinke Zumutung wieder still.

Von den Bildern kam ein räuspern. Genaugenommen war es Helga.
„So ganz stimmt das nicht. Wir haben ja gehört um welche Magie es sich bei den Narben handelt. Und es gibt sehr wohl eine Heilung."
Sofort war Lucius auf Aufnahmemodus.
„Bitte fahren Sie fort meine Dame."
Die Frau lächelte.
„Sehr charmant, vielen Dank. Aber ich denke, und ich bin mir sicher, meine Kollegen stimmen mir da zu das wir dieses Gespräch besser in Ihrem Büro weiterführen sollten. Es geht dabei um einige Geheimnisse der Schule und die sollte nun wirklich nicht jeder erfahren."
„Gibt es denn im Büro auch Bilder von Ihnen?" Wollte Severus wissen.
Godric lächelte.
„Natürlich, mein Lieber."
Lucius nickte.
„Gut, dann würde ich vorschlagen, dass wir die Versammlung an der Stelle beenden. Es wurde alles besprochen. Das weitere ist nicht mehr Sache des Ministeriums."
„Wenn die Gründer jemandem so viel Macht geben, dann ist es sehr wohl auch meine Sache." Meinte Fudge. Ihm gefiel das alles nicht. Dumbledore war für seinen Geschmack zwar untragbar, aber er war weich und wollte keine Macht. Bei Lucius war das anders.
Er wurde von Salazar aus seinen Überlegungen geholt.
„Wir haben entschieden wer unsere Macht bekommt und wir entscheiden auch wie lange er sie behält. Wenn nötig hat er sie die nächsten 100 Jahre. Aber das bedeutet nicht, dass wir selbst nicht auch eingreifen können. Immerhin haben wir dieses Schloss gegründet. Sie sind der Minister? Dann sollten Sie zurück an Ihre Arbeit gehen bevor wir vier Sie aus diesen Hallen rauswerfen. Das liegt nämlich durchaus in unserer Macht."
Rowena lächelte grimmig.
„Das haben wir schon lange nicht mehr gemacht. Vielleicht wäre heute der geeignete Tag diesen Zauber wieder aktivieren?"
So schnell konnte man gar nicht schauen waren die meisten Angestellten des Ministeriums und die Presseleute verschwunden.

Mrs. Bones stand noch bei ihrer Nichte.
„Du warst unglaublich tapfer meine Kleine."
„Danke Tante, das hat Harry auch gesagt." Meinte das Mädchen und sah schüchtern zu ihrem Gruppenleiter, oder Lehrer, wie sie Harry auch alle gerne nannten.
„Mr. Potter?"
„Ja?" Harry war etwas nervös. Hoffentlich würde die strenge Frau nicht wütend auf ihn sein. Er irrte sich allerdings.
„Danke, dass Sie meiner Susan die Möglichkeit gegeben haben ihre Fähigkeit zu entfalten. Das ist in ihrer Lage sehr wichtig. Vor allem in diesem Alter."
Harry verbeugte sich leicht.
„Ich muss mich bei Susan bedanken. Sie hat so viel riskiert. Aber sie stand treu zu ihrer Überzeugung wie es nur ein Hufflepuff sein kann."
Helga im Hintergrund blickte mit großem Stolz auf das sichtlich schüchterne Kind.

Lucius trat zu den Lehrern.
„Ich werde Sie später alle zu einer Konferenz zusammenrufen. Sie können mir sicher sagen wie es im Moment um die schulischen Leistungen der Kinder steht. Aber vorher möchte ich mich erst noch im Büro des ehemaligen Schulleiters umsehen. Und ich sollte mich wohl auch noch mit meinen neuen Arbeitgebern unterhalten." Bei diesen Worten blickte er auf die vier Portraits die sichtlich unschuldig drein sahen.
„Was ist mit den Lehrern die von Dolores gefeuert wurden?" Wollte Flitwick wissen.
„Das besprechen wir alles dann."
„Und was ist mit Albus?" Wollte nun Minerva wissen.
Lucius hob die Hand.
„Wir werden das alles erörtern, versprochen. Aber zuerst muss ich mich selber in meine neue Rolle finden. Ich hatte ja nicht gerade lange Zeit mich darauf vorzubereiten."
Dann ging er zu Severus und den Jungs.
„Möchtet ihr mitkommen?"
Harry nickte.
„Das müssen wir sogar, es gibt da noch einige Dinge die du erfahren musst. Sie betreffen alle deinen neuen Posten."
Lucius nickte resigniert.
„Was haben die vier mir damit nur eingebrockt? Und dabei bin ich noch keine Stunde in diesem Amt."
Er drehte sich wieder zu den Schülern.
„Für den Rest des Tages haben Sie frei. Erholen Sie sich von dieser Gefangenschaft und der Verhandlung. Die Hauselfen werden Ihnen das Essen auch gerne nach draußen bringen. Jeder wird es verstehen wenn Sie heute nicht drinnen sein wollen. Wir sehen uns beim Abendessen.
Wenn ich bis dahin nicht bereits auf Grund eines Nervenzusammenbuchs darnieder liege."
Diese Bemerkung brachte ihm einige Lacher ein. Aber alle hörten brav auf den blonden Mann. Die Gründer hatten sich sicher was bei seiner Ernennung gedacht. Außerdem, er hatte ihnen erlaubt raus zu gehen. Nach den letzten Wochen kam ihnen das wie Urlaub vor.


Der Wasserspeier ließ sie problemlos passieren. Einen besseren Beweis dafür, dass Dumbledore nicht mehr Direktor war konnte es nicht geben.
Im Büro waren auch die Gerätschaften des alten Mannes verschwunden.
„Wo ist denn alles?" Wolle Severus wissen.
„Wir haben die ganzen Sachen in die leere Wohnung von dieser Umbridge bringen lassen. Nun kann Lucius alles nach seinen Wünschen einrichten." Erklärte ihnen Gryffindor.
Der neue Schulleiter wies ihnen allen einen Platz. Aber noch bevor jemand etwas sagen konnte, ergriff Harry das Wort.

„Lucius, lass deinen Sklaven frei."
Bei den Worten hätte sich der Anwalt beinahe neben seinen Sessel gesetzt. Severus und Draco ging es da nicht anders.
Nur mit Mühe fand Lucius seine Sprache wieder.
„Harry, ich habe keine Sklaven in meinem Dienst."
„Nicht wissentlich", damit sah der Junge zu Severus. Die beiden Malfoys folgten Harrys Blick.
„Severus, hast du mir was zu sagen?" Fragte der Blonde scharf.
Der Tränkemeister wandte sich an Harry.
„In Ordnung, Kleiner, das ist vermutlich kein falscher Schritt. Auch wenn ich gleich gemeuchelt werde. Aber dann erlaube mir danach ebenfalls auf ein bestimmtes Thema einzugehen."
Der Schüler schluckte.
„Du meinst?"
„Ja."
Langsam nickte Harry.
„Das ist vermutlich auf längere Sicht das Beste. Aber bitte, nicht mit Draco. Ich will nicht, dass er das mitbekommt."
Der Genannte starrte seinen neuen Freund an.
„Warum nicht? Vertraust du mir nicht? Ich würde nichts tun was dir schadet. Ich beschütze dich, immerhin bist du mein Bruder."
„Ja, ich weiß, und genau deswegen möchte ich nicht dass du es hörst. Du würdest durchdrehen. Und der Name Eisprinz würde dann nicht mehr passen."
Draco blickte ihn noch einen Moment an, dann nickte er. Vermutlich hatte der Vampir-Mix recht, er wäre ja bereits dieser Ministeriumstussi fast an die Gurgel gesprungen.
Nun sah Harry Severus aufmunternd an. Der seufzte, dann erzählte er von dem Deal den Dumbledore und der Minister damals gemacht hatten. Und die Konsequenzen die Severus dadurch seit Jahren zu tragen hatte.

Als der Kerkermeister fertig war stand Lucius auf und stellte sich vor seinen Freund. Er hob seinen Stock und schlug ihm den Mann auf den Kopf. Nicht zu fest aber auch nicht gerade leicht.
„Au", beschwerte der sich.
„Selber Schuld. Warum bist du nicht zu mir gekommen? Ich hätte dich da schon vor Jahren rausholen können. Dieser Deal war idiotisch."
„Aber du bist Kinderanwalt." Versuchte sich Severus zu rechtfertigen. Das Einzige was er dadurch erreicht war ein weiterer Schlag.
„Und genauso benimmst du dich im Moment auch. Wie ein Kind. Das ist doch nur eine faule Ausrede."
„Stimmt, es war mir peinlich", gestand der Tränkemeister.
Lucius fackelte gar nicht lange.
„Severus Tobias Snape, da ich, Lucius Abraxas Malfoy nun rechtmäßiger Schulleiter dieses Irrenhauses bin, schenke ich dir die Freiheit. Du bist kein Sklave mehr." Es gab ein kurzes Glühen um die beiden Slytherin.
Severus atmete erleichtert aus.
Die Gründer empörten sich etwas über das „Irrenhaus" aber ansonsten waren sie auch sichtlich zufrieden.
„Sklaven an dieser Schule, das hat es ja noch nie gegeben." Empörte sich die Dame Ravenclaw.
„Ach, und was sind Ihrer Meinung nach die Hauselfen?" Wollte Lucius wissen.
„Diese Wesen wurden immer mit Respekt behandelt. Es ist in den letzten Jahren aber sehr in Vergessenheit geraten, dass die Zauberer ohne diese Wesen aufgeschmissen wären."
Die Hausgründerin der Dachse bekam sich fast nicht mehr ein. Immerhin war sie es die diese kleinen Geschöpfe an die Schule gebracht hatte.
„Das wird unter meiner Leitung auch wieder so sein", versicherte der neue Direktor.

Salazar blickte auf den jungen Gryffindor.
„Wie geht es dir Harry? Bist du nicht vielleicht endlich bereit das Haus zu wechseln?"
Der Junge sah den Mann in der grünen Kleidung lächelnd an.
„Mir geht es den Umständen entsprechend gut. Ich will mein Haus allerdings nicht wechseln. Vor allem nicht wenn es wirklich eine Möglichkeit gibt diese Narben und ihre Wirkung wieder los zu werden." Damit deutete er auf die Narbe der Blutfeder.
„Mach dir keine Sorgen mein kleiner Löwe, die gibt es." Beschwichtigte ihn Godric.
„Warum hört sich dieses Gespräch so an als würdet ihr euch bereits kennen?" Wollte Severus wissen.
„Weil es so ist. Unsere Bilder hängen nicht nur in der Halle und hier im Büro." Erklärte ihnen die Hausgründerin der Adler.
„Und wo sonst noch?" Wollte nun Lucius wissen.
Harry, und die Gründer grinsten.
„In der Kammer. Genau da wo wir seit einigen Wochen unsere DA-Treffen immer abhalten."
Die beiden Erwachsenen sahen Harry groß an. Draco wusste das ja schon. Immerhin hatte er mit Harry die Schüler aus der Toilette geholt.
„Aber, du hast doch gesagt, dass du nicht alle unterrichten kannst. Wie schafft es denn die Gruppe von Lovegood dort hin zu kommen? Dafür muss man doch Parsel sprechen."
Severus verstand gerade die Welt nicht mehr.
Salazar lächelte nachsichtig.
„Mein lieber Severus, Parsel ist eine Sprache wie jede andere auch. Sie ist zwar schwer, aber man kann sie erlernen. Und Harry hat seiner Gruppe einige Worte beigebracht."
Zu sagen die drei Schlangen waren erschüttert wäre wohl eine Untertreibung gewesen.
„Das heißt, wir alle könnten sie lernen?" Wollte Lucius wissen.
„Ja, wenn ihr die nötige Geduld aufbringt. Wie gesagt, es ist eine schwere Sprache. Aber um wieder auf das Thema von vorhin zurückzukommen. Harry, alles was ihr für das Gegenmittel braucht liegt unten im Lager. Du weißt wo?"
Harry nickte.
„Natürlich, ist die Anleitung auch dort?"
„Ja, allerdings ist sie auf Parsel geschrieben. Unsere liebe Rowena fand das damals ganz witzig." Meinte Helga, und lächelte ihrer Freundin zu.
„Dann müssen wir nur da runter und alles holen." Bestimmte Lucius.
„In Ordnung, ich kann euch dorthin bringen sobald ihr wollt. Aber dann würde ich einen anderen Eingang als den in der Toilette bevorzugen."
Wieder wurde Harry überrascht angesehen.
Salazar lachte.
„Was denn? Dachtet ihr im Ernst der einzige Eingang wäre auf einer Mädchentoilette? Für wie pervers haltet ihr uns eigentlich?"
Die drei Slytherins hielten es für besser nicht darauf zu antworten. Etwas das Salazar wütend die Arme vor der Burst verschränken ließ.
„Sein Sie ihnen bitte nicht böse. Es waren ein paar harte Wochen. Und der Tag heute ist auch nicht ohne. Dabei ist gerademal Zeit fürs Frühstück.

Diesen Satz nahm Lucius als willkommene Ausrede um einen Hauself zu rufen. Es war wirklich höchste Zeit, dass sie alle was in den Magen bekamen.
Während dem Essen drehte sich Severus zu den Gründern.
„Gibt es auch eine Möglichkeit einen verkleinerten Magen wieder zu reparieren? Ich könnte es zwar auch, aber ich müsste erst herausfinden welcher Zauber verwendet wurde."
Die vier sahen sich an. Dann fiel ihr Blick auf Harry. Für sie stand fest, dass es sich um diesen Jungen handeln musste.
„Es stehen sehr viele unserer Bücher unten. Nur ein Bruchteil davon wurde in die Bibliothek gebracht. Da ist sicher auch so ein Zauber dabei. Wir waren alle gut im Heilen." Erklärte die Dame Ravenclaw.
Severus nickte dankbar.
Weser Lucius noch Draco fragten. Sie wollten verhindern, dass Harry vielleicht wieder etwas sagen musste was er nicht wollte.

Nach dem Essen bat Severus seinen Neffen zu gehen. Er wollte nun das Gespräch auf das Thema Sirius Black bringen. Und er stimmte Harry vollkommen zu, dessen selbsternannter Bruder würde ausrasten wenn er davon erfuhr.
Der Eisprinz nickte gähnend.
„Gar keine so schlechte Idee, ich wurde ja heute mitten in der Nacht aus meinem Schönheitsschlaf gerissen. Den muss ich dringend nachholen."
„Soll ich dich in einem Jahr wecken?" Fragte Harry frech und fing sich dafür einen Schlag von Draco auf den Hinterkopf ein.
„Ganz schön vorlaut für so einen wandelnden Meter." Grinsend verabschiedete er sich und verließ das Büro.
„Also, über was wolltet ihr beiden mit mir sprechen?" Wollte Lucius neugierig wissen.
„Schick erst die Direktoren schlafen", verlangte Severus.
Der Blonde hob zwar fragen die Brauen aber dann tat er es. Es brauchte nur einen Befehl und die Bilder fingen an leise zu schnarchen. Alle bis auf die Gründer.
„Nun?"
Severus sah noch mal zu Harry, aber der nickte nur.
Der Tränkemeister zog das Bündel Briefe von Black aus seiner Robe und überreichte es seinem neuen Chef.
„Lies."


Der arme Mann. Der erste Tag und schon überschlagen sich die Ereignisse. Zum Glück hat Lucius gute Nerven. Die wird er in diesem Job noch brauchen.
LG
Eure Shiorinekoi

Im Sinne der GründerWhere stories live. Discover now