Für zwischendurch

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Harry hatte die Flügel aufgespannt und flog wie aufgezogen durch Sevs Wohnung. Er freute sich so darauf endlich wieder ein wenig Zeit mit seinem Partner verbringen zu dürfen, aber das war nicht der einzige Grund für seine gute Laune.
Onkel Lucius hatte Harry vor einer Stunde zu sich gerufen und ihn über Sirius auf den neuesten Stand gebracht.
Nach dem exklusiven Zeitungsbericht, der aufgrund von Fudges Interview erschienen war, blieb Sirius nichts mehr anderes übrig als freiwillig ins St. Mungos zu gehen. Was immer in dem Fall freiwillig bedeutete, denn eines war klar, die Bevölkerung hätte ihn in der Luft zerrissen wenn er die Vorwürfe ignoriert hätte. Vor allem weil es Beweise für seine Aufdringlichkeit Harry gegenüber gab. Und mittlerweile reagierten die Menschen was diesen Punkt betraf sehr empfindlich. Zu sehr erinnerte sie dieses Verhalten an die Lügen ihres Ministers. Der sich im Moment nur noch mit Zähnen und Krallen in seiner Position halten konnte.
Auf jeden Fall war Harrys Pate jetzt im Krankenhaus und der Vampir musste sich keine Sorgen mehr um weitere Briefe machen. Zumindest in nächster Zeit nicht, denn er machte sich keine falschen Hoffnungen. Sirius war nicht dumm, der würde alles tun um von den Heilern als gesund eingestuft zu werden. Auch wenn das bedeutete, dass er zuerst mal mitspielen musste.
Dennoch wollte Harry die Zeit genießen die er jetzt ohne Angst verbringen konnte.

Zu Remus war er noch nicht gegangen. Zwar hatte ihm Lucius alles über seine Unterhaltung mit dem Mann erzählt, aber Harry war noch nicht bereit für ein Treffen. Das lag allerdings nicht daran, dass er Angst vor dem Mann hätte, denn so war es nicht. Er wollte Remus nur die Chance geben sich mit den neuen Begebenheiten auseinander zu setzen. Und vielleicht würden er und Moony ja doch noch einen gemeinsamen Weg finden. Auch wenn es der Halb-Thestral nicht so recht glauben konnte. Dafür hatte man Remus schon zu lange und zu viele Lügen erzählt.
Seit er ein kleines Kind war, wurde er zum Hass auf seinen inneren Wolf erzogen. Und das alles nur durch Unwissenheit. Das konnte nicht mehr gerade gerückt werden, nicht nach so vielen Jahren.
Ein Treffen mit Harry würde den Mann sicher nur noch mehr aufregen, darum wollte er warten.
Außerdem war heute Tonks bei ihrem ehemaligen Freund. Die beiden mussten sich unbedingt aussprechen, das würde beiden gut tun. Zuerst wollte Tonks nicht, vor allem nachdem was sie alles über ihre eigene Natur herausgefunden hatte. Aber sie wurde darauf hingewiesen, dass ihr ein Abschluss sicher gut tun würde. Und nicht nur ihr, auch Remus bräuchte das. Interessanterweise kam der Rat von Narzissa. Sie war die Tante der jungen Aurorin und schien sich deswegen Gedanken um sie zu machen.

Also alles in allem war heute gar kein schlechter Tag gewesen. Harry ging es großartig. Jetzt fehlte ihm zu seinem Glück eigentlich nur noch sein Partner.
„Wo bleibt der denn? Na gut, er ist bei seinen Schlangen, also sei es ihm verziehen wenn er zu spät kommt. Ich werde in der Zwischenzeit einfach noch ein wenig an meinen Flugkünsten arbeiten. Und warum spreche ich eigentlich mit mir selber?"
Schulterzuckend flog Harry weiter seine Runden. Dabei merkte er, dass er während dem Fliegen auf seine Arme aufpassen musste, seine Bewegungen hatten nämlich direkte Auswirkungen auf seine Flugrichtung. So auch sein Schulterzucken, er wäre fast in ein Bücherregal geflogen.
Endlich hörte der Grünäugige wie die Tür aufging.
Mit Begeisterung drehte er sich in der Luft und steuerte er auf Severus zu, allerdings hatte er seine Geschwindigkeit falsch eingeschätzt und krachte deswegen mit hoher Geschwindigkeit in seinen Partner und der verlor das Gleichgewicht.

Mit weit ausgebreiteten Flügeln lag Harry auf dem Bauch. Zum Glück war er weich gelandet dummerweise war seine Unterlage Severus und der war sicher wenig erbaut von dieser Begrüßung.
„Harry, was soll denn das? Warum fliegst du mich über den Haufen?"
Peinlich berührt blickte Harry auf.
„Weil ich nicht mehr bremsen konnte. Tut mir leid habe ich dir weh getan?"
Gegen seinen Willen musste Severus lachen. Er schlang die Arme um Harry, was wegen der ausgebreiteten Flügel gar nicht so leicht war.
„Nein, du hast mich nicht verletzt. Zum Glück weiß ich wie man fällt. Außerdem bist du sehr leicht. Vermutlich wurden deine Knochen bei der Umwandlung in einen Thestral hohl, ist bei den meisten Wesen die fliegen können der Fall. Sonst könnten sie nicht abheben."
„Solange es nur meine Knochen sind und nicht mein Kopf", meinte Harry leichthin und rappelte sich auf.
Auch Severus erhob sich und zog seinen kleinen Vampir dann noch mal in die Arme um ihn richtig zu begrüßen.
„Es ist schön dich wieder halten zu dürfen ohne sich verstecken zu müssen. Wie geht es dir?"
„Gut, danke, ich hoffe dir auch?"
„Immer wenn ich dich sehe."
„Sev, das war aber jetzt schön dick aufgetragen, meinst du nicht?"
Severus überlegte eine Sekunde.
„Stimmt, ich war gerade bei meinen Schlangen, die haben wohl abgefärbt. Du solltest die Pärchen dort mal hören."
„Die benehmen sich sicher auch nicht anders als alle anderen auch", vermutete Harry
Lachend gingen sie ins Wohnzimmer und setzten sich auf die Couch.

Severus hatte nach der Gefangenschaft durch Umbridge neue Möbel in seine Unterkunft liefern lassen. Er konnte die alten nicht mehr sehen. Natürlich ging es nicht nur ihm so, alle Lehrer hatten das gemacht.
Zufrieden kuschelte sich Harry auf Sevs Schoß und ließ sich von dem Begebenheiten im Schlangennest erzählen. Natürlich freute er sich sehr über die Komplimente seiner Leser.
„Das ist wirklich lieb, es freut mich immer wenn ich höre wie sehr meine Sachen den Leuten gefallen. Vor allem wenn ich die Gründe dafür höre."
„Das könntest du öfter haben, du müsstest nur deinen wahren Namen bekannt geben."
„Noch nicht, später werde ich es sicher einmal machen. Und wo wir gerade dabei sind. Draco wird sich von mir noch einiges anhören dürfen, so leicht kommt der mir nicht davon. Zuerst erzählt er Gott und der Welt, dass du schwul bist und dann gibt er auch noch mit seinem Wissen über die Identität von Komori an."
Severus gab Harry einen sanften Kuss auf den Scheitel.
„Das er mich geoutet hat ist mir eigentlich egal. Wir leben nicht bei den Muggeln, hier spielt meine Sexualität keine Rolle. Und dort sollte es eigentlich auch so sein. Aber mit dem anderen hast du recht. Auch ich bin nicht begeistert davon, dass jetzt jeder weiß mit wem ich zusammen bin. Wenn wir unsere Beziehung irgendwann bekannt geben, dann ist dein Geheimnis die längste Zeit eines gewesen. Ich konnte mein Patenkind allerdings schlecht vor seinen Freunden zusammenfalten. Das wäre demütigend gewesen. Aber das werde ich noch nachhohlen."
„Eines ist mal sicher, ein guter Spion wäre unser Drache nicht", lachte der Vampir dann.
„Da stimme ich dir zu. Er kann zwar Geheimnisse für sich behalten, aber Andeutungen macht er dennoch gerne. Ihm macht es Spaß mit seinem Wissen anzugeben", schmunzelte Severus.

Dann sprachen sie über die Wahlen und über Quidditch. Harry würde auch dieses Jahr im Team spielen aber er hatte sich geweigert den Kapitän zu mimen auch wenn alle aus seinem Haus das gerne wollten. Der junge Vampir wollte einfach nur fliegen und den Schnatz fangen.
„Hast du heute schon getrunken?", wechselte Severus das Thema und meinte damit natürlich Blut.
Harry seufzte.
„Ja, Onkel Lucius hat mich dazu genötigt. Außerdem sucht er gerade nach einer Möglichkeit meinen Magen wieder auf Normalgröße zu bringen."
„Das funktioniert nicht, du musst dich erst langsam wieder an normale Portionen gewöhnen"
„Stimmt, ich meinte auch etwas anderes. Luc hat, zusammen mit unserer Krankenschwester, einen Ernährungsplan für mich aufgestellt. Ich werde in Zukunft einfach öfter am Tag essen müssen. Juhu", stöhnte Harry.
„Das wird schon. Denk nur an das ganze rohe Fleisch, dass du dann essen kannst", lockte Severus.
Und das schien zu funktionieren, Harry fing beinahe an zu sabbern.
„Dennoch brauche ich Blut, das ist nach wie vor unangenehm."
„Hey, das muss dir nicht unangenehm sein, das ist nun mal deine Nahrung. Du verletzt doch niemanden."
„Nein, aber wenn ich einen Menschen beißen würde, dann ginge der ab wie, .... Naja, du weißt schon."
Severus lächelte.
„Mach dir darüber noch keine Gedanken, du hast deinen Blutstein, der geht nicht ab."
Harry nickte erleichtert.
Dann wechselte änderte er das Thema.
„Ich würde den restlichen Abend gerne mit etwas anderem verbringen als über Nahrung zu reden."
„Ach, und was schwebt dir vor?", wollte Severus wissen.
Der junge Vampir breitete seine Flügel aus und umschloss damit sich und seinen Freund.
„Ich möchte dich gerne richtig küssen und zwar richtig Darf ich?"
Statt einer Antwort zog der Lehrer seinen Kleinen näher zu sich und verband ihre Lippen zu einem atemberaubenden Kuss.
Auch ihm gefiel diese Abendplanung. Er würde Harry später in seinen Turm bringen, aber vorher würden sie ihre Zeit damit verbringen sich zu küssen und in den Armen zu halten. Er lehnte sich auf seinem Sofa zurück, so dass er nun mehr lag als saß und zog Harry mit sich. Ja, das war ein richtig guter Plan.

Das finde ich auch, und deswegen lassen wir die beiden nun in Ruhe ihre Zeit genießen.

Dieses Bild wollte ich schon lange mal verwenden.

LG
Eure Shiorinekoi

Im Sinne der GründerΌπου ζουν οι ιστορίες. Ανακάλυψε τώρα