Eine Schule für die Schüler

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Lucius saß auf seinem Platz an der Lehrertafel und beobachtete die Auswahlzeremonie. Besser gesagt, er hörte dem verrückten Lied des Hutes zu, der alte Stofffetzen, schien auch wieder zu neuem Leben erwacht zu sein, seit die Gründer da waren. Kein Wunder, die Vier hatten dem neuen Direktor gesagt, dass er den sprechenden Hut reinigen musste. Der hatte schon so vielen Schulleitern gedient, dass er selber nicht mehr wusste, was in der Vergangenheit wirklich passiert war. Darum plapperte er ja oft so einen Unsinn. Aber jetzt war er wieder wie neu, und das schien der Fetzen auskosten zu wollen, das Lied hörte nämlich gar nicht mehr auf.

Nach dem Gesang ließ der Direktor seinen Blick über die neuen Schüler schweifen. Er kannte natürlich alle, zumindest vom Sehen mit einigen hatte er auch schon näheren Kontakt gehabt. Zum Beispiel mit der kleinen Hope Jenkins damals schlug sein Alarm heftig an. Lucius musste den Vater aus der Familie entfernen, weil der seine Frau und das Mädchen aufs schlimmste verprügelt hatte. Mrs. Jenkins erzählte später, dass das nichts mit der Magie der Tochter zu tun hatte, sondern, dass ihr Mann schon seit einigen Monaten so war. Er aber bis jetzt nur sie selber geschlagen hatte. Lucius musste mit Engelszungen auf die Dame einreden, damit sie den Kerl anzeigte, sonst hätte er seine Tochter auch nach der Trennung noch sehen dürfen.
Und daneben stand Rudy Miller. Bei ihm waren nicht die Eltern für den ausgelösten Alarm verantwortlich, sondern der schlechte Baustil ihres Hauses. Das halbe Dach war nach einem Gewitter runtergekommen und hätte die Familie fast unter sich begraben. Ohne die Magie des Jungen hätte keiner überlebt. Die Millers sahen die Begabung ihres Kindes als wunderbares Geschenk das es zu fördern galt.
Auf diese Weise ging er alle Schüler durch, bis jeder eingeteilt war.

Lucius erhob sich, machte aber keine Anstalten sich nach vorne zum Rednerpult zu stellen.
„Guten Abend, meine lieben Schüler. Ich stelle mich schnell vor: Mein Name ist Lucius Malfoy und ich bin hier der Direktor.
Ihr werdet euch heute noch lange meine Stimme anhören müssen. Da ich aber weiß, wie anstrengend es ist aufmerksam zuzuhören wenn man Hunger hat, werdet ihr zuerst etwas zu essen bekommen.
Nur einige Dinge will ich schon jetzt bekannt geben, das sind die neuen Lehrer.
Zuerst wäre da Narzissa Malfoy, ja sie ist meine Ehefrau. Sie wird die neue Lehrerin für Etikette. Ich kenne niemanden der sich so gut damit auskennt wie diese Frau." Die Dame erhob sich kurz und nickte den Schülern zu.
„Dann haben wir mich, ich werde Ihnen die magischen Wesen näher bringen.
Und dann ist da noch das Fach für Verteidigung. Dank der Hilfe der Gründer, deren Bilder Sie hinter mir sehen, wurde dieser lästige Fluch von dem Fach genommen. Jetzt ist Schluss mit diesem Lehrerverschleiß. Begrüßen Sie mit mir, Augusta Longbottom. Sie hat lange als Aurorin gearbeitet und war sogar die beste ihres Jahrgangs."
Auch die Frau erhob sich, sie hatte sich bis jetzt im Hintergrund gehalten. Immerhin freute sie sich schon den ganzen Tag auf das Gesicht, dass ihr Enkel machen würde, wenn er das erfuhr.
Und, sie wurde auch nicht enttäuscht. Neville sah so aus, als würde er vom Stuhl fallen wenn ihn seine Freunde nicht halten würden. Ach ja, sie konnte es also immer noch.
Auch Lucius schmunzelte bei dem Bild, dann aber ergriff er wieder das Wort.
„Was Sie sonst noch alles erwartet, erfahren Sie nach dem Essen."
Kaum hatte er diese Worte gesprochen, erschienen auf den Tischen schon die köstlichsten Speisen.

„Nev, alles in Ordnung?", wollte Harry behutsam wissen.
„Hast, ... hast du, dass, ... ähm, hast du, ....?"
Hermine schenkte dem aufgebrachten jungen Mann ein Glas Saft ein, das der auch gierig trank.
„Danke. Harry, hast du das gewusst?"
Der Vampir-Thestral-Mix schüttelte entschieden den Kopf.
„Nein, Lucius hat uns auch im Dunklen gelassen. Sieh mal rüber zu den Schlangen. Mein Bruder erdolcht unseren Vater gerade mit Blicken, weil er es nicht eher wusste."
Sofort richtete sich die Aufmerksamkeit aller auf den blonden Jungen.
„Wow, nicht schlecht, aber so gut wie Snape oder unser Direktor starrt er nicht", meinte Ron.
„Woher weißt du wie gut Mr. Malfoy starren kann?", wollte Hermine wissen.
„Hast du schon die Nummer mit der pinken Eiterbeule vergessen? Ich dachte sie würde in Flammen aufgehen, so hat er sie angegiftet", lachte Ron.
„Meine Großmutter wird meine Lehrerin, die Welt geht unter, und ich mit ihr", jammerte Neville.
„Hey, keine Sorge, das wird Luc nicht zulassen", versuchte Harry seinen Kammeraden zu beruhigen.
Das schien sogar zu helfen.
„Zumindest weiß ich jetzt wo sie in den Ferien so oft war. Sie hatte einige Termine von denen sie mir nichts sagen wollte. Und dann ging sie mit mir zu Ollivander um einen eigenen Stab für mich zu kaufen."
„Das wurde auch Zeit", grummelte Hermine.
Die anderen Jugendlichen stimmten ihr zu. Jeder Zauberer sollte seinen eigenen Stab haben, und nicht den vom Vater.

Im Sinne der GründerHikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin