Lucius Malfoy, immer noch ein Malfoy

2.2K 110 0
                                    

Seufzend blickte Lucius auf die Flammen die sich, hinter seinem abreisenden Gast, wieder orange färbten. Die letzten Stunden waren eine mentale Kraftprobe für den Direktor gewesen.
„Die Schüler meines Hauses haben einen starken Willen.“
Genervt drehte sich der Schulleiter zu den Gründern um und seufzte noch mal auf.
„Die einen nennen es starken Willen, für mich ist es nur Sturheit. Völlig unangebracht, möchte ich noch erwähnen. Man könnte meinen ich habe seine Seele verlangt.“
„Willst du aufgeben?“, kam es provokant von Salazar.
„Von wegen, er ist absolut geeignet um das Amt des Ministers zu übernehmen. Nur weiß er es selbst noch nicht.“
„Und du willst ihn von seiner Unwissenheit befreien?“, stichelte Helga.
„Wenn Sie es so nennen wollen. Allerdings lege ich keinen Wert darauf einem anderen meine Meinung aufzuzwingen, ich will viel mehr das der Mann selbst merkt wie gut er in dieses Amt passen würde.“
„Dem stimme ich zu, er ist in etwa so geeignet Minister zu werden wie du es für dein jetziges Amt bist“, überlegte Rowana.
„Mit anderen Worte, perfekt. Wie ich bereits gesagt habe. Warum nur stellt er sich dann so quer?“
Godric gluckste vergnügt vor sich hin.
„Darf ich dich an deine eigene Begeisterung erinnern als wir dich ernannt haben?“
„Ihr habt mich ja auch vor vollendete Tatsachen gestellt. Ich hingegen habe lediglich einen Vorschlag unterbreitet.“
„Einen Vorschlag von dem du nicht abweichen wirst. Und da du ein Malfoy bist wirst du auch erst Ruhe geben wenn du deinen Willen hast. Einmal Malfoy immer einer, egal wie nett ihr seid, eure Familie würde sich niemals mit einer Niederlage zufrieden geben“, murmelte Helga kopfschüttelnd.
„Natürlich werde ich weiter an meinem Ziel arbeiten. Dennoch habe ich nicht vor ihn zu zwingen“, betonte der Schulleiter.
„Jaja, wir haben es verstanden, du nimmst es uns immer noch übel“, lachte Salazar.
„Das nicht, aber musstet ihr mich wirklich vor der ganzen Schule und dem Minister in diese Rolle drängen?“

Das war noch so ein Charakterzug der Malfoys, sie hassten es wenn man sie einfach überging. Da reagierten sie noch empfindlicher als jeder andere. Aber davon ließen sich die Gründer natürlich nicht beeindrucken.

„Ja, und das weißt du. Anders hätten es diese Holzköpfe vom Ministerium nicht verstanden. Fudge hätte alles getan um einen seiner Leute auf den Posten zu setzen“, maulte der Hauslehrer der Löwen.

„Kein Wunder das die Schüler dieses Hauses keine Manieren haben und so unbeherrscht sind. Bei so einem Hausgründer“, kam es aus einem Bild.
„Sein Sie doch still, Black. Haben Sie nicht immer wieder selbst betont das Sie selbst der schlechteste Schulleiter waren den Hogwarts je gesehen hat?“, knurrte Salazar.
„Allerdings, aber dennoch legte ich immer Wert auf Manieren.“
„Wenn dem so wäre hätten Sie es nicht nötig gehabt Ihre Schüler vor Angriffen durch den SCHULLEITER zu beschützen“, erinnerte ihn Rowana mit zuckersüßer Stimme.
Gegen seinen Willen musste Phineas zugeben das die Frau mit ihrem Einwand nicht unrecht hatte. Darum hörte man auch erst mal nichts mehr von dem Mann.
„So sehr ich Ihre Schulpolitik auch nach wie vor verabscheue, so dankbar bin ich dann doch für diesen Zauber“, gab Lucius zu.
Es schüttelte ihn nach wie vor wenn er daran dachte was Umbridge für einen Schaden hätte anrichten können.
„Was denkst du warum wir den Narren haben gewähren lassen? Oder meinst du der Gute hätte sonst einfach so an den Regeln unserer Schule herumzaubern können? Die Blacks sind schließlich keine unserer Nachkommen“, gab Godric zu bedenken.
„Gutes Argument“, stimmte eine ehemalige Direktorin von vor siebenhundert Jahren zu.
„Dennoch bleibe ich dabei, die Schüler der heutigen Zeit haben keine Manieren mehr. Sie sind um vieles schlimmer als noch zu meiner Zeit“, murrte Phineas nur um etwas zu sagen.
„Teenager machen nun mal, auf Grund ihrer Hormone, eine schwere Zeit durch, da kann man nicht auch noch formvollendete Manieren erwarten. Schon gar nicht wenn man in eine fremde Welt geworfen wird. Und da nehme ich die Kinder aus der Zauberwelt jetzt bestimmt nicht aus. Schließlich bekommen auch sie es durch die muggelgeborenen Kinder mit einer Gesellschaft zu tun die sie nicht kennen“, verteidigte Lucius seine Schüler sofort.
„Zum Glück hast du etwas für das Verständnis getan. Unsere Schule hatte ja überhaupt kein Niveau mehr“, seufzte Helga.
Phineas grummelte, sagte aber nichts mehr. Er wusste dass er gegen die Gründer nicht ankam. Und gegen den derzeitigen Schulleiter schon mal gar nicht. Also beschloss Black zu schmollen.
‚Wie kann man nur so vernarrt in Kinder sein? Die sind einfach nur unfertige Erwachsene und Schluss.’

„Was hast du als nächstes vor?“, wollte Salazar wissen.
„Mir die Fortschritte ansehen die McGonagall gemacht hat. Die Berufsberatungen stehen bald an und ich muss noch alle Leute prüfen die ins Schloss kommen werden.“
Rowana lachte auf.
„Ich denke unser Sal hat eher von deinem Wunschkandidaten geredet. Wie willst du ihn dazu bringen doch zu kandidieren?“
„Mit viel Geduld und guten Argumenten. Auch er will nicht das Fudge länger als nötig seinen Posten behält, das hat er sehr deutlich gemacht.“
„Er hat aber auch betont nicht selber auf diesem ‚verseuchten Posten versauern zu wollen.’“, erinnerte ihn Godric an die Worte des Gastes.
Lucius lächelte als er sich an den wütenden Wortschwall erinnerte. Nein, seine Bitte war gar nicht gut angekommen. Der gute Mann hatte sogar angedeutet die netten Herren und Damen in Weiß zu rufen wenn Lucius noch länger so einen Müll von ihm verlangen würde.
„’Ich werde auf keinen Fall in diesen Sündenpfuhl eintauchen und mich von der Macht korrumpieren lassen. Da hat wohl jemand zu viel Sonne abbekommen.’ War es nicht so?“, schmunzelte Lucius.
„Und noch andere Worte. Eines muss man dem Jungen lassen, auf den Mund gefallen ist er nicht. Außerdem hat er einen erstaunlichen Sprachschatz. Man könnte meinen er hat ein Wörterbuch geschluckt“, stimmte Helga ihm zu.

Die gute Laune die sich im Direktorzimmer verbreitet hatte wurde durch einen silbernen Ankömmling gestört.
Direkt vor Lucius tauchte ein Patronus in Form eines Thestrals auf. Noch bevor das Tier zu sprechen begann wusste Lucius von wem es stammte, und das es keine guten Nachrichten sein würden. Innerlich zog sich bereits alles in ihm zusammen.
„Onkel Luc, komm schnell auf den Dorfplatz. Wir werden angegriffen! Hier sind überall Todesser und es werden immer mehr!“, rief ihm Harrys Stimme panisch entgegen ehe der Thestral wieder verschwand.
Schlagartig hatte Lucius jegliche Gesichtsfarbe verloren. Aber er würde sich jetzt bestimmt nicht seiner Panik hingeben, er musste seine Schüler um jeden Preis beschützen. Ohne lange nachzudenken griff er nach seinem Zauberstab.

Im Sinne der GründerWhere stories live. Discover now