Zwischenkapitel

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Wild hämmerte Harry gegen die Tür, durch die sein Pate gerade verschwunden war. Er musste hier raus, unbedingt. Leider gab das Holz nicht einen Millimeter nach. Auch die Fenster und die Decke, die er in einem Anflug von Panik ebenfalls attackierte, blieben unversehrt. Aber der junge Vampir wollte nicht aufgeben, er musste verhindern dem schädlichen Einfluss der Wunderbeeren ausgeliefert zu werden.
Als ihm ein Geruch in die Nase stieg der ihn beinahe sabbern ließ wusste er das es zu spät war. Und richtig da stand Kreacher und verteilte eine Menge Gefäße im Schlafzimmer. Und aus jedem stieg dieser verdammte Rauch auf.
„NIMM DIE WEG!“, brüllte Harry.
Blind vor Panik schoss er auf den alten Hauselfen zu, bereit ihn zu verprügeln wenn es sein musste. Alles nur um nicht weiter den Rauch einatmen zu müssen.
Der Hauself konnte dem ersten Angriff nur mit Mühe ausweichen. Als Harry sich ein zweites Mal auf ihn stürzen wollte wandte Kreacher gerade rechtzeitig etwas von seiner Magie an. Im nächsten Moment fror Harry in der Luft ein und konnte sich gar nicht mehr bewegen. Der Elf schüttelte nur bedauernd den Kopf und verschwand wieder.
Kaum war der Elf weg fiel der Vampir-Thestral-Mix nach unten. Allerdings landete er weich auf dem Bett.

Mühsam kletterte der junge Mann von diesem runter und versuchte nun die aufgestellten Gefäße mit Muskelkraft umzustoßen. Leider zeigte auch das keine Wirkung. Es war wie bei seinem Blutstein, er konnte sie alle nicht berühren. Je mehr er es versuchte desto weiter wurde er abgestoßen.
„Dann vielleicht wenn ich genug Wind produziere?“, überlegte der junge Zauberer.
Und schon spannte er wieder die Flügel auf und schlug damit wie wild in der Luft. Auf die Gefäße hatte es keine Auswirkungen aber der Rauch verzog sich nach oben. Zwar würde auch das nicht lange funktionieren aber Harry war bereit sich schon mit den kleinsten Erfolgen zufrieden zu geben.
Ein Quietschen forderte schon bald seine Aufmerksamkeit. Als er nach unten sah erkannte er Natsu.

„Ich Trottel die Zaubersprüche halten nur mich fern, du hingegen kannst die Gefäße bestimmt berühren. Ich kann mir nicht vorstellen das Sirius an so eine Möglichkeit gedacht hat. Er kennt dich nicht mal. Natsu bitte schmeiß die Dinger um, schnell.“
Der kleine Polarfuchs folgte dem Finger seines Herrn und schoss dann los. Und richtig, er wurde nicht zurückgeworfen. Schon nach kurzer Zeit lagen überall nur noch Keramiksplitter am Boden. Der Fuchs trabte stolz zu seinem Menschen zurück und baute sich vor ihm auf.
„Gut, gemacht, Kleiner. Moment, vielleicht? Ich bin ja so ein Schaf“, maulte da der junge Vampir auch schon wieder los.
„Natsu komm bitte mal her.“
Brav folgte der Fuchs und kletterte auf den Schoß von Harry.
Der nahm ihn hoch und führte seine Pfoten in Richtung Hals.
„Gib mir den Blutstein“, bat er.
Harry erinnerte sich das Severus ihm gesagt hat niemand, außer ihm selber, könnte seinen Blutstein sehen. Aber der Tränkemeister hatte nie behautet das man ihn nicht fühlen konnte. Und vielleicht hatte der Zauber auf Tiere generell keine Auswirkung. So oder so, ein Versuch war es wert.
Es dauerte zwar eine Weile bis sein Vertrauter verstand was Harry von ihm wollte aber dann hatte er es doch geschafft. Stolz hielt er den Stein im Maul.
Nun wurde es kompliziert, wie sollte Harry aus dem Stein trinken den er ja nicht berühren durfte? Nach vielen Verrenkungen, die es wert gewesen wären im Zirkus aufgeführt zu werden schaffte es der junge Vampir-Mix in seinen Stein zu beißen den gleichzeitig sein Fuchs noch im Maul hatte.
Dreimal musste sie neu ansetzen weil Natsu Blut ins Maul bekam und ihm dieser Geschmack so gar nicht zusagte. Und einmal hätte Harry fast in den Fuchs anstatt in den Stein gebissen. Aber irgendwann hatten sie es geschafft. Harry war satt, allerdings waren er und sein Haustier ziemlich mit Blut besudelt.
„Gut das es hier ein Bad gibt, ich muss das Zeug von mir runter bekommen. Und dir steht rot auch nicht so gut. Sieht aus als hätten wir in dem Zeug gebadet“, murmelte der junge Mann.
Er schnappte sich seinen kleinen Helfer und marschierte mit ihm ins angrenzende Bad. Dort ließ er ihnen beiden ein heißes Bad ein.

Als die beiden wieder im Schlafzimmer waren sah sich Harry die Bescherung, die sein Fuchs angerichtet hatte, genauer an.
„Ich hoffe Kreacher und Sirius merken nicht wie ich die Gefäße zerstört habe. Mir ist lieber sie nehmen an ihre Magie hätte auf mich keine Wirkung, oder nur eine geringe. Natsu, wir müssen hier raus, ich will nicht noch länger gefangen sein. Nicht von diesem Abschaum, im Moment würde ich sogar Riddles Gesellschaft vorziehen. Ich will zu Onkel Luc und Draco, und ich will endlich um Severus trauern dürfen.“
Kaum hatte er den Namen seines verstorbenen Gefährten ausgesprochen da brach Harry auch schon in Tränen aus. Verzweifelt klammerte er sich an seinem Fuchs fest und sank zu Boden.
„Sev, ich vermisse dich. Es tut mir so leid bitte glaube mir. Ich flehe dich an, hasse mich nicht. Du solltest doch nicht sterben, ich wollte dich doch beschützen. Mum, Dad, bitte kümmert euch um Severus. Er hat das alles nicht verdient. Ich, .... es, ..... ich kann nicht, .... Ich will ihn wieder haben!“, damit brach Harry völlig zusammen.
Niedergeschlagen wickelte er sich in seine Flügel und machte sich unsichtbar. Natsu dicht an seiner Seite. Allerdings weigerte sich der junge Mann in dem Bett zu schlafen dass Sirius für sie beide bereitgestellt hatte. Da bevorzugte er doch den Fußboden.

Mühsam öffnete der Tränkemeister die Augen. Zumindest versuchte er es, bald musste er aber feststellen dass es bei dem Versuch blieb. Egal wie sehr er sich bemühte, seine Lider verweigerten die Zusammenarbeit. Er fühlte sich als hätte er eine Folterstunde der besonderen Art bei Riddle hinter sich. So mies ging es ihm nicht mal damals als sein ehemaliger Herr ihn nach einer Bestrafung auch noch „belohnt“ hatte. Und warum fühlten sich seine Glieder so schwer an?
‚Moment mal was heißt hier Glieder? Warum kann ich meine Beine nicht spüren. Bin ich etwa so abgefüllt mit Tränken? Und wo bin ich?’
Mühsam versuchte der Schwarzäugige seine Erinnerungen in die richtige Reihenfolge zu bringen. Zuerst wollte es nicht funktionieren, er schlief bei dem Versuch sogar noch mehrere Male ein. Erst beim dritten Anlauf schaffte er es. Als ihm alles wieder einfiel war er dafür umso wacher. Verzweifelt versuchte er sich aufzurichten. Das rief allerdings eine Stimme auf den Plan die Severus deutlicher als alles andere klar machte wo er sich gerade aufhielt.
„Severus, ganz ruhig. Ich habe dich in eine Stasis versetzt, du kannst dich noch nicht bewegen. Und du solltest es auch gar nicht. Bewegung würde nur deine Heilung verzögern, also schön liegen bleiben“, bestimmte Poppy.
Davon wollte Severus nun aber gar nichts wissen, entgegen jeder Vernunft versuchte er gegen den Zauber anzukämpfen.
„Severus, wenn du nicht sofort damit aufhörst werde ich dich wieder in Schlaf versetzen müssen“, schimpfte die Krankenschwester.
„Es macht ihm vermutlich zu schaffen dass er nicht mal die Augen oder den Mund öffnen kann“, hörte der Kerkermeister eine neue Stimme.
„Natürlich, das habe ich komplett übersehen, danke für den Hinweis, Professor Black. Verzeihung, Severus, das haben wir gleich“, und schon spürte Severus einen Zauber auf sich wirken.
Endlich konnte er die Augen öffnen. Und auch seine Zunge fühlte sich nicht mehr an wie Blei.

Als er sich im Raum umsah erkannte er die Krankenschwester und Narzissa die beide über sein Bett gelehnt dastanden. Aber da war noch jemand, ein Schemen den er nicht genau erkennen konnte weil er sich fast außerhalb seines Sichtfeldes befand. Wilde Hoffnung keimte in ihm.
„Harry?“
Langsam bewegte sich der Schemen und nun konnte Severus auch erkennen um wen es sich wirklich handelte.
„Nein Onkel Severus, ich bin es. Es tut mir leid ich konnte meinen kleinen Bruder nicht beschützen.“
„Ist er?“ kam es stockend von dem Tränkemeister.
„Nein, Harry lebt. Dessen sind wir uns alle sicher. Aber, ....“
„Er hat ihn“, beendete Narzissa Dracos Satz.
„Nein!“

Ich weiß, aber ich hatte echt nicht mehr Zeit.

LG
Eure Shiorinekoi

Im Sinne der GründerWhere stories live. Discover now