Moony und Tonks

2.8K 118 28
                                    

Lucius war erleichtert, dass er noch vor dem Mittagessen mit den Befragungen beginnen konnte. Er hatte damit gerechnet viel länger im Ministerium festzuhängen. Aber zum Glück war Fudge inzwischen mit der Presse beschäftigt. Mediengeiler Gockel.
Als erstes hatte der Direktor Trelawney befragt, aber die Frau war total unschuldig. Und wenn man Lucius fragte, traf das auf alle Bereiche ihres Lebens zu.
Seit Poppy sie entgiftet und ihr eine neue Brille verpasst hatte, schien die ehemalige Lehrerin ein völlig neuer Mensch zu sein. Zwar hatte sie ihre Leidenschaft für die Wahrsagerei nicht im Entferntesten eingebüßt aber sie war bereit zu zuzugeben dass sie diese Gabe leider nicht geerbt hatte. Dennoch las sie alles was sie zu diesem Thema in die Finger bekam.
Lucius störte das nicht, solange sie nicht mehr mit einer Alkoholfahne herumrannte und den Schülern den Tod prophezeite durfte die gute Frau so viel über ihr Lieblingsthema lernen wie sie wollte.
Dem stimmten auch die Gründer zu. So eine kleine Verrücktheit durfte nun wirklich jeder haben.
Auch die anderen Lehrer, die gerade eine Freistunde hatten und deswegen einer Befragung nicht entgingen, konnte Lucius bald ausschließen.

„Gut, dann kommen nun die Auroren. Welch Quell der Freude", seufzte der Schulleiter.
„Dein Sarkasmus war auch schon mal besser", informierte ihn Helga.
„Gut möglich, so oft habe ich den bisher auch noch nie gebraucht. Und dabei hat das Jahr erst begonnen."
„Du solltest dir etwas von deinem Sarkasmus aufsparen, du weißt schon, dass du für den Rest deines Lebens Schulleiter bleiben wirst?", wollte Godric wissen.
„Das ist doch wohl etwas übertrieben. Ich hoffe auf einen schönen Ruhestand, irgendwann."
„Der sei dir genehmigt. Allerdings nicht bevor wir keinen geeigneten Nachfolger gefunden haben. Sonst hängst du als Geist noch hier fest. Oder wenn du durchdrehst, dann schmeißen wir dich auch raus", kicherte Rowena.
„Was, bei diesem ganzen Irrsinn hier, durchaus möglich ist", grummelte Lucius.
„Du hältst dich doch gut", tröstete ihn Salazar.
„Aber auch nur weil ich den Job niemand anderen übernehmen lassen will. Nicht solange hier noch so wenig Vertrauen in Erwachsene herrscht."
„Du bist auf einem guten Weg", kam es von Helga.
„Danke, so, dann also die Auroren", beschloss Lucius und rief den ersten herein.

Die nächste Stunde zog sich wie zäher Kaugummi. Von allen Auroren hörten Lucius und die Gründer nur das Gleiche. Sie sagten unter Veritaserum aus, dass sie unschuldig waren. Außerdem verfluchten alle denjenigen der seine Klappe nicht halten konnte.
Was Lucius aber am meisten freute war die Einsicht die diese Menschen plötzlich zeigten. Jeder von ihnen war mittlerweile davon überzeugt, dass man Kinder so weit vom Krieg wie nur irgendwie möglich halten sollte. Außerdem waren viele erschüttert wie wenig Vertrauen die Schüler in jeden hatten der über zwanzig war. Und da alle unter Severus' Trank standen, konnte sich Lucius sicher sein, dass die Worte nicht gelogen waren. Sie lernten wirklich gerade sich wie verantwortungsbewusste Erwachsene zu benehmen.
Auf diese Weise hatte die Anwesenheit dieser Leute doch etwas Gutes.

„Name?"
„John Dawlish"
„Alter?"
„Fünfundvierzig."
„Beruf?"
„Auror."
„Haben Sie Rita Skeeter Informationen über Harry Potter zugespielt?"
„Ja."
Sofort schnellte Lucius in seinem Sessel nach vorne. Nein Blick wurde mörderisch.
„Warum?", knirschte er mit eisiger Stimme.
„Weil Minister Fudge es so wollte."
„Wie bitte, er wollte, dass Sie Harry Potter an die Journalistin verraten?"
„Nein, aber er wollte, dass Black ihm nicht länger das Leben schwer macht. Das ging am Besten wenn der Mann das bekommt was er will also sein Patenkind. Dadurch wäre auch die Bevölkerung ruhig gestellt."

Der Direktor, und auch die Gründer sahen den Auror an als hätte ihn jemand soeben zum Abschuss freigegeben. Und genaugenommen hatte er das mit seinen Worten und Handlungen auch getan.

„Wie kamen Sie auf die hirnverbrannte Idee so etwas zu tun? Sie wurden hier an diese Schule geschickt um auf die Kinder aufzupassen, Sie sollen sie nicht ausspionieren."
„Der Minister wollte es so."
„Das haben Sie schon gesagt. Was ist das eigentlich für eine Antwort? Sie sind doch Auror?"
„Ja."
„Und Sie haben gelobt die Menschen zu schützen?"
„Ja."
„Warum machen Sie dann bei Harry Potter eine Ausnahme?"
„Weil der Minister ihn nicht ausstehen kann. Er will, dass der Junge ruhig gestellt wird. Immer wenn es um Harry Potter geht, dann gibt es Ärger. So der Minister."
„Woher haben Sie diese ganzen Informationen?", wollte Lucius sehr wütend wissen.
„Von Mr. Fudge selber."
„Er hat Ihnen den Auftrag gegeben meinem Sohn das Leben schwer zu machen?"
„Nein, aber er wollte den Jungen und Black aus der Öffentlichkeit holen. Und wenn das nicht gelingen sollte, dann müsste eben dafür gesorgt werden, dass die Öffentlichkeit ein gutes Bild vom Ministerium bekommt. Das ging durch Potter nämlich den Bach runter."
„Schwachsinn, das hat sich Cornelius selber zuzuschreiben. Von wem sollte die Bevölkerung eigentlich ein gutes Bild bekommen? Vom Ministerium, oder vom Minister?"
„Vor allem vom Minister."
Langsam wurde Lucius mehr als ungehalten, aber er hielt sich dezent zurück.
„Ich verstehe noch immer nicht, warum Sie das alles getan haben. Ihre Befehle bekommen Sie von Kingsley, warum tun Sie dann das was der Minister Ihnen befielt?"
„Weil er den höheren Posten bekleidet."
„Würden Sie auch gegen das Gesetz verstoßen wenn es der Minister von Ihnen verlangt?"
„Ja."
„Warum?"
„Weil er der Minister ist."

Im Sinne der GründerWhere stories live. Discover now