Endgültige Entscheidung

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Harry lümmelte am Eingang zur großen Halle herum. Er wollte das Hineingehen noch etwas rauszögern. Der Grund waren seine Freunde. Es tat einfach weh sich nicht zu ihnen setzen zu können. Sie nur von der Ferne zu sehen, wie sie miteinander redeten und lachten. Auch wenn dem Jungen natürlich aufgefallen war, dass sie versuchten so wenig Spaß wie möglich zu haben. Zumindest wenn er sie ansah. Aber, das Leben ging weiter, auch ohne Harry an ihrer Seite. Er machte ihnen sicher keinen Vorwurf daraus.
Außerdem waren da noch die Blicke von einigen anderen Schülern. Jetzt wo jeder wusste, dass er ein magisches Wesen war, vor allem ein Vampir, schnitten ihn manche noch mehr. Aber das hing vor allem mit den ganzen Märchen über diese Wesen zusammen. Dagegen konnte man was tun.

„Es wird sicher wieder besser."
Erschrocken drehte sich der Vampir-Mix um. Er war so in seine trübsinnigen Gedanken versunken gewesen, dass er nicht auf seine Umgebung geachtet hatte.
„Guten Morgen, Luna. Bin ich so leicht zu durchschauen?"
Das blonde Mädchen lächelte traurig.
„Du blickst immer wieder zu deinen Freunden. Ja, man sieht dir an was du denkst. Aber dennoch, ich bin sicher, dass die Gründer einen Weg finden das alles rückgängig zu machen."
Harry nickte.
„Es gibt auch einen Weg, aber dennoch, jeder Tag ist einer zu viel. Damit meine ich nicht mal mich. Sieh dir doch nur an wie viele Schüler diese Frau gefoltert hatte. Entweder sie hat die Feder eingesetzt oder jemanden zu einer Umwandlung gezwungen."
Luna nahm sanft die Hand des Jungen. So standen sie da, ohne etwas zu sagen.

„Betrügst du Onkel Severus schon nach so kurzer Zeit, Brüderchen?"
„Herrgott, ich sollte mehr auf meine Umgebung achten. Du bist schon der Zweite der sich heute unbemerkt an mich anschleicht." Keuchte Harry.
Draco grinste seinen neuen Freund und Bruder an.
„Tja, sieh es ein. Du bist nicht überall der Beste."
„Natürlich nicht. Zum Glück, diesen Druck würde ich nicht aushalten. Aber was anderes, macht es dir gar nichts aus vor Luna solche Geheimnisse auszuplaudern?"
Wieder grinste der Slytherin.
„Nein, immerhin ist sie nach allem was die rosa Kuh verbrochen hatte, immer noch mit dir befreundet. Also muss sie vertrauenswürdig sein. Wenn sie auch ein wenig komisch ist."
Harry wollte gerade etwas wegen dem komisch einwenden, als er von Luna unterbrochen wurde.
„Danke, Draco. Das ist ja schon fast ein Kompliment. Die Zeit der Gefangenschaft scheint Wunder bei euch beiden bewirkt zu haben. Freut mich, Freundschaft steht euch besser. Und wie ist das mit Professor Snape?"
Damit sah sie auffordernd zu Harry.
Der blickte sich schnell nach allen Seiten um.
„Das geht noch nicht so lange, aber ich möchte nicht, dass es jemand rausfindet. Vor allem nicht wenn mein Ruf eh schon im Eimer ist."
Luna nickte verständnisvoll. Dann lächelte sie wieder.
„Sieh mal, anscheinend wurde Hanna endlich wieder satt."
Damit deutete sie auf die Hufflepuff und Neville die gerade in Richtung Halle unterwegs waren.
Hanna sah mit sich und der Welt zufrieden aus, genauso wie Neville. Auch wenn der etwas müde schien.
„Die haben doch wohl nicht?" Wollte Draco wissen.
„Natürlich haben sie, sie ist immerhin ein Sukkubus. Vermutlich hat Neville sie die halbe Nacht ernährt." Grinste die Blondine.
„Ich sollte wohl woanders hin. Neville darf sich mir nicht nähern. Er soll wegen mir keinen Umweg machen müssen." Murmelte Harry.
Leise schlich der Junge sich davon.

Draco ballte die Hände zu Fäusten.
„Ich könnte diesem Miststück noch nachträglich einen Fluch aufhalsen."
„Das Selbe scheinen sich Professor Snape und dein Vater auch gerade zu denken."
Luna deutete nach vorne auf den Lehrertisch.

Severus und Lucius hatten Harry die ganze Zeit aufmerksam beobachtet. Kurz waren sie erleichtert als sich der Junge mit Luna und Draco unterhielt. Aber nun kam ihre Wut nur umso stärker zurück.
„Lucius."
„Ja, Severus?"
„Was denkst du, welches magische Geschöpf verabscheut die Umbridge am meisten?"
Der Direktor dachte eine Weile nach.
„Hm, ich weiß es nicht, sie hat sich im Ministerium über jedes aufgeregt."
Severus knirschte mit den Zähnen. Dann wandte er sich an Hagrid und Firenze, und stellte denen die gleiche Frage.
Firenze schnaubte böse.
„Das dürften dann wohl die Zentauren sein. Zumindest hat sie immer wieder betont, dass wir noch schlimmer wären als alle anderen Halbwesen.
Sie nannte mich immer ein Pferd. Außerdem ist sie der festen Überzeugung, dass wir nur als Reittiere taugen. Ansonsten sollte man uns in den Stall stellen und nicht weiter beachten."
Severus und Lucius warfen sich unheilverkündende Blicke zu.
„Wäre es eine große Beleidigung für Ihre Rasse, wenn wir diese Frau in eine Zentaurin verwandeln würden?" Wollte der Direktor von dem Lehrer für Wahrsagen wissen.
Der lachte bellend auf, das brachte ihm die Aufmerksamkeit des ganzen Tisches ein.
„Nicht im entferntesten. Es gibt schließlich bis jetzt keine weiblichen Zentauren. Man könnte sie als wissenschaftliches Experiment verwenden."
Flitwick machte große Augen.
„Ich hielt das immer für ein Gerücht. Wie pflanzen Sie sich denn ohne Weibchen fort?" Wollte der Lehrer neugierig wissen.
Firenze wurde ein wenig verlegen.
„Naja, so ähnlich wie Menschen, denke ich. So genau kenne ich die Unterschiede nicht."
„Ich denke, wir müssen uns mal genauer über dieses Thema unterhalten. Ich finde es außerordentlich interessant." Verkündete der kleine Zauberer.
Zum Glück wurde das weitere Gespräch von den Eulen unterbrochen die gerade hereinflogen.

Im Sinne der GründerWhere stories live. Discover now