Vertrauensschüler und Lehrer im Gespräch

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Völlig außer Atem kam Harry in den Kerkern an. Er sammelte sich noch einmal und klopfte an Severus’ Wohnungstür. Es war der Sonntag nach dem Überfall, heute hatten sie bei Lucius Severus’ Geburtstag nachgefeiert. Natürlich hatte Harry seinem Partner nur die Uhr überreicht, sein zweites Geschenk wollte er ihm nicht vor allen anderen geben. Vor allem nicht vor Onkel Lucius, der Mann wäre bestimmt nicht so begeistert davon. Um eine Weile allein zu sein hatten sie ausgemacht den restlichen Nachmittag zusammen zu verbringen.
‚Hoffentlich nimmt er das Geschenk an.’
Noch bevor Harry sich weitere Gedanken über eine mögliche Ablehnung machen konnte, öffnete sich die Tür.
„Harry, schön das du da bist. Aber sag, geht meine neue Uhr bereits falsch? Du wolltest doch schon vor einer Stunde bei mir sein“, stichelte Severus den jungen Mann sanft.
„Darf ich reinkommen, dann erkläre ich es dir“, nuschelte Harry.
Ohne ein weiteres Wort trat Severus zur Seite. Er geleitete seinen Gast ins Wohnzimmer wo die Elfen schon Kaffee und Gebäck gerichtet hatten.
Als sie sich gesetzt hatten blickte der Lehrer den Schüler neugierig an.
„Also?“

„Ich bin auf dem Weg hier runter Peter begegnet.“
„Von welchem Peter reden wir hier? An dieser Schule gibt es siebzehn.“
„Wirklich? Na ja, alle Jugendlichen kenne ich leider noch nicht, auch wenn ich Vertrauensschüler bin. Peter Wonderwood, aus Hufflepuff. Warum haben Zauberer eigentlich immer so komische Nachnamen?“, wunderte sich der Vampir-Mix.
„Weil die Familien sich diese Namen selbst ausgesucht haben. Muggel haben ihre Nachnamen oft durch ihren Beruf bekommen, darum gibt es auch so viele Potters in der nichtmagischen Welt. In der magischen Welt ist es ein wenig anders. Die Menschen nennen sich so wie es ihnen gefällt. Darum bedeuten unsere Namen immer etwas. Meistens etwas Hochtrabendes, wie Black, Malfoy oder Prince.“
„Verstehe. Wie auch immer, auf jeden Fall habe ich Peter auf dem Weg hier her getroffen und musste ihn davon überzeugen dass ein Dasein als Wolfskind nicht der Untergang der Welt ist. Außerdem ist nichts an dem Namen Peter falsch. Nur weil ein Verbrecher so heißt ist das noch lange kein schlechtes Omen. Sonst müsste sich der Besitzer des Tropfenden Kessels ebenfalls um eine Namensänderung bemühen. Er heißt schließlich Tom, wie der schlimmste Despot seit Grindelwald.“
Severus seufzte tief.
„Manchmal frage ich mich ob diese Naivität der Grund dafür ist das man die Hufflepuff immer als dumm bezeichnet. Denkt der echt dass sein Name seine Zukunft bestimmt. Konntest du ihn überzeugen? Und ist er wirklich ein Wolfskind? Ich dachte er wäre ein Werwolf.“
„Nein, ein Wolfskind. Laut Onkel Lucius wurden diese Wesen von Wissenschaftlern, durch irgendein Verfahren, künstlich erschaffen.“
„Ja, genau so war es, nachdem man bemerkt hatte wie gut sich ‚gezüchtete’ Vampire für den Krieg eignen hat man das auch mit anderen Wesen versucht. Allerdings klappte die Umwandlung immer nur bei Kindern die nicht älter als dreizehn waren, alle anderen starben. Darum kam man auch wieder davon ab. Niemand würde mehr einem Kind so etwas antun, dafür gibt es auch Gesetze.“
„Es sei denn man heißt Umbridge. Sie hat Peter ohne Rücksicht auf Verluste gewandelt, und das nur weil er ihren Lügen nicht glauben wollte. Aber ich dachte du wusstest das?“
„Nein, woher denn auch? Lucius hat den Kindern zwar gesagt sie müssten keine Angst haben und könnten hier in der Schule auf ihre Illusionen verzichten, aber nicht alle haben dieses Angebot auch angenommen. Und mit uns reden tun sie natürlich auch nicht. Es laufen immer noch sehr viele Kinder in der Schule herum die sich fürchten ihr wahres Ich zu zeigen. Daran sind allerdings die Auroran schuld.“
Wie das?“, wollte Harry erschrocken wissen.
„Außerhalb der Schule hätten viele magische Wesen es alles andere als leicht wenn sie sich so zeigen würden wie sie sind. Dafür haben die Gesetze von Fudge gesorgt. Manche von ihnen dürfen immer noch gejagt werden, denk nur an die Vampire. Und da die Auroren nun mal vom Ministerium kommen bringen ihnen die Schüler verständlicherweise sehr viel Misstrauen entgegen. Das haben mir auch einige Schüler bereits während meiner Sprechstunden verraten. Hauptsächlich Vampire.“
„Verstehe, wobei ich nicht denke dass auch nur ein Auror einem Kind Schwierigkeiten machen würde. Na gut, einige vielleicht, aber der Großteil bestimmt nicht. Und das liegt nicht nur an Onkel Luc, die meisten von ihnen haben einfach erkannt wie die Welt um sie herum wirklich aussieht. Wie wenig ihnen die Menschen die sie schützen sollen vertrauen.“
„Richtig. Du hast aber meine Frage noch nicht beantwortet. Konntest du Mr. Wonderwood helfen?“

Im Sinne der GründerWhere stories live. Discover now