Leg dich nie mit einem Vater an

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Lucius machte sich gar nicht erst die Mühe in sein Büro im Ministerium zu flohen und dann durch das halbe Gebäude zu rennen. Und ja, er hatte immer noch ein Büro in dieser Einrichtung.
Der Anwalt reiste auf direktem Weg in die Abteilung für Strafverfolgung.
Sobald er aus dem Kamin stieg hörte er auch schon einen lauten Streit. Eine Stimme gehörte definitiv dem Minister, bei den anderen handelte es sich um Amelia Bones und Kingsley Shacklebolt.
„Das geht schon seit einer Stunde so", hörte der Direktor eine junge Frau neben sich.
„Ach ja? Will ich wissen um was es geht?"
„Das bauche ich Ihnen doch sicher nicht zu sagen. Der Minister verlangt von meinem Chef und Bones, dass sie Ihnen befehlen Harry Potter an seinen Paten herauszugeben. Er verlangt sogar ein geteiltes Sorgerecht."
„Worauf er warten kann bis er schwarz wird. Eigentlich sollte er gar nicht hier sein, diese ganze Sache fällt nicht in seinen Aufgabenbereich. Was hat der Kerl sich da einzumischen?", grummelte der Blonde.
„Gar nichts hätte er hier zu suchen, aber Fudge geht es nicht um Ihren Jungen, er will sich nur in der Öffentlichkeit beliebt machen. Das halten ihm auch die beiden da drinnen schon die ganze Zeit vor", seufzte die junge Frau.
„Gut, dann werde ich dem Trauerspiel mal ein Ende setzen. Zeit den Mann wieder auf seine richtige Größe zurückzustutzen."
Die Angestellten blickten dem wütenden Mann nach. Im Moment wollte keiner von ihnen in der Haut des Ministers stecken Lucius Malfoy würde wie eine Naturgewalt über Fudge hereinbrechen. Der Kinderanwalt war in ihrer Abteilung bereits eine Legende.

„Ich verlange, dass Sie meinen Befehlen nachkommen!"
„Hören Sie auf so zu schreien, wir sind nicht taub. Sie haben hier außerdem gar nichts zu befehlen. Wir leben nicht in einer Diktatur oder Monarchie!" giftete Amelia zurück.
„Das hat nichts damit zu tun, wenn wir nicht handeln wird das ein schlechtes Licht auf das Ministerium werfen. Das können wir uns im Augenblick absolut nicht leisten. Die Bevölkerung verlangt, dass Potter seinen Paten sieht!"
„Nein, nur Rita Skeeter verlangt das. Seit wann tun wir, was diese Schreckschaube will? Außerdem werde ich mit Sicherheit nicht das Wohl eines Kindes außer Acht lassen nur weil Sie Angst vor einer Journalistin haben."
„Gut gesprochen, Kingsley", mischte sich Lucius in das Gespräch ein.

Sofort wirbelte Fudge herum.
„Sie kommen mir genau recht, ich verlange, dass Black sein Patenkind sehen darf."
„Wovon träumen Sie eigentlich nachts? Haben Sie schon die Briefe vergessen, die ich Ihnen gezeigt habe?", knurrte Lucius.
„Das ist mir egal, Sie werden tun was ich Ihnen befehle oder ich lasse Sie verhaften!", schrie der Minister.
Der Direktor hob lediglich die Augenbrauen und auch Fudge selber schien erst jetzt zu bemerken, mit wem er da gerade so herablassend sprach.
„Ich meine, Sie können doch bei den Besuchen dabei sein und aufpassen, dass nichts passiert, aber wir müssen einen guten Willen zeigen. Wir haben Black damals ohne jede Verhandlung nach Askaban geschickt, wenn wir ihm jetzt auch noch das Besuchsrecht aberkennen, dann wird uns die Öffentlichkeit das nie verzeihen."
Der Versuch von Fudge Lucius ein schlechtes Gewissen einzureden fiel auf keinen fruchtbaren Boden.
„Nicht ‚wir', Sie und Crouch haben Black ohne Verhandlung auf diese Horrorinsel geschickt. Nicht ich muss mich um meinen Ruf sorgen, ich habe mir nichts vorzuwerfen. Und ich werde auch sicher meinen Sohn nicht für ihre politische Karriere opfern. Sie haben damals Mist gebaut, also stehen Sie dazu. Aber wenn Sie jetzt meinen Sohn einem Wahnsinnigen zum Fraß vorwerfen wollen dann mache ich Sie fertig. Nicht nur politisch sondern auch privat. Und glauben Sie mir, ich habe die Macht dazu. Oder haben Sie schon jemals erlebt, dass ich leere Drohungen ausgestoßen habe?", wollte der Mann gefährlich leise wissen.
Bei jedem anderen, sogar bei dem mächtigen Albus Dumbledore, wäre Fudge jetzt aus der Haut gefahren. Aber nicht bei Lucius Malfoy. Er kannte den Aristokraten gut genug, wenn der sagte, er würde ihn fertig machen, dann würde er das auch durchziehen. Also ruderte er schnell zurück.
„Und, was soll ich der Bevölkerung sagen? Wenn Sie sich richtig erinnern, haben Sie mir verboten die Briefe an die Öffentlichkeit zu tragen."
„Nein, das war ich", schaltete sich Amelia ein und giftete den Minister weiter still an.
Lucius musste ein Lachen unterdrücken, die Frau sah den Minister an als würde sie nur auf eine weitere Provokation seinerseits warten.
„Das ist mir egal, Sie haben sich die Sache eingebrockt jetzt sehen Sie zu wie Sie das wieder gerade biegen", kam es kalt von dem Schulleiter.

Im Sinne der GründerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt