Das Problem „Sirius"

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Während Severus in der kleinen Küche Tee kochte setzte sich Lucius zu seinem Sohn auf das Sofa.
„Harry, ich habe mich neben dich gesetzt, ich hoffe es stört dich nicht. Leider kann ich schlecht durch deine Flügel durchsehen, darum weiß ich auch nicht ob dir meine Nähe Angst macht. Das wäre das Letzte was ich möchte.
Darf ich weiter neben dir sitzen? Ich fass dich auch nicht an wenn du das nicht willst, versprochen."
Lucius war insgeheim froh, dass Harry ihm gezeigt hatte wie man richtig mit jemandem umgeht der in einem Flashback gefangen ist. Sonst hätte der Anwalt jetzt vielleicht auch etwas falsch gemacht. Und das obwohl er eigentlich sehr viel Erfahrung mit solchen Dingen hatte. Dennoch, man konnte immer noch was dazu lernen.

Langsam öffneten sich die Flügel einen kleinen Spalt und grüne Augen schimmerten heraus.
Der Direktor bemühte sich um einen ruhigen Gesichtsausdruck auf keinen Fall wollte er seinen Sohn noch weiter verschrecken.
„Severus ist auch hier, aber im Moment steht er in der Küche und macht uns Tee. Darf er danach zu uns kommen?"
Es dauerte bis die Frage bei Harry angekommen war, aber das kannte Lucius schon von sich selber. Wenn man in so einem Zustand war dann arbeitete das Gehirn nicht so wie es sollte. Außerdem weigerte sich der Mund dann richtig zu arbeiten.
Seine Geduld machte sich bezahlt, denn er bekam ein zaghaftes Nickten.
„Danke", wisperte der Anwalt.
Lucius nickte Severus zu so dass der langsam wieder ins Zimmer kam. Beladen war er dabei mit einem Tablett auf dem Tassen, Milch und Zucker standen.

Severus war immer noch sauer auf sich selber, aber er bemühte sich Harry nichts davon zu zeigen.
Das war auch gar nicht so schwer, denn der Junge saß noch immer in seinem Kokon da. Nur die Augen schimmerten heraus. Wie hatte der Kleine mal gesagt? Eine Fledermaus im Schlafrock, oder war es Schlafsack? Wie auch immer, es sah sehr niedlich aus. Noch niedlicher wäre es allerdings, wenn der Grund für die Flucht des Vampirs nicht so ein düsterer wäre.
Zur Sicherheit setzte sich der Kerkermeister Harry gegenüber auf keinen Fall wollte er seinen kleinen Partner einengen und damit noch mehr Angst machen. Einmal hatte ihm gereicht.
Vorsichtig teilte Severus die Teetassen aus und achtete darauf, dass er keine zu schnellen Bewegungen machte.
„Danke, Sev. Harry, möchtest du etwas trinken?", fragte Lucius fürsorglich.
Da Harry gerade mit Sicherheit sehr nervös war würde ihn etwas zu trinken sicher beruhigen.
Wieder dauerte es eine Zeit dann öffneten sich die Flügel noch weiter und eine Hand kam daraus hervor.
„Pass bitte auf dass du dir nicht die Flügel verbrennst", bat der Anwalt.
Ganz vorsichtig löste Harry die Flügel nun ganz vom Körper allerdings fuhr er sie noch nicht ein. Auf diese Weise könnte er sich jederzeit wieder in sie zurückziehen.

Lucius lächelte Harry aufmunternd zu, dann widmete er sich erst mal seinem Tee.
„Ein guter Tränkebrauer aber einen genießbaren Tee kannst du nicht kochen", kommentierte er dann das heiße Wasser das er in der Hand hielt.
Severus schnaubte.
„Ich bin nicht gut, ich bin ein Genie was Tränke betrifft", berichtigte er eingeschnappt.
„Noch weniger Grund so einen miesen Tee zu liefern", stichele Lucius sanft.
„Dafür kann ich in dem Fall nun wirklich nichts, du hast nur billige Teebeutel in deiner Küche. Und das als Engländer, das ist ja schon fast Blasphemie."
Von Harry kam ein zaghaftes Lächeln.
Dadurch angestachelt machten Lucius und Severus fröhlich weiter mit ihrer albernen Unterhaltung.
„Die Teebeutel habe ich von Hagrid bekommen", informierte Lucius sein Gegenüber.
„Ach ja, warum denn das?", wollte Severus neugierig wissen.
Auch Harry hörte aufmerksam zu.
„Er meinte manche Schüler hätten, wegen Wahrsagen, die Schnauze voll von richtigem Tee. Das waren wirklich seine Worte. Darum hat er mir die Beutel gegeben. So wäre ich gut vorbereitet wenn mal eines der Kinder zu mir kommen sollte", schmunzelte Lucius.
Harry hob den Kopf und blickte seinen Vater fragend an, sagen tat er aber nichts. Das übernahm dann Severus:
„Ab diesem Jahr unterrichtet doch Firenze Wahrsagen, und bei ihm braucht man mit Sicherheit nicht aus Teeblättern zu lesen. Mal abgesehen davon, dass du den Kindern auch noch andere Sachen anbieten könntest."
„Ich weiß, es scheint so als hätte der gute Hagrid diese Kleinigkeiten vergessen. Er wollte mir mit seiner Geste einfach zeigen, dass er sich sehr wohl um seine Schüler Gedanken macht. Da konnte ich ihm unmöglich sagen, dass sein Geschenk unnötig ist."
Verstehend nickte Severus und auch Harry schien zufrieden zu sein.
„Dennoch, das ist keine Entschuldigung dafür, dass dieses Zeug hier nach gar nichts schmeckt", meckerte der Direktor weiter.
„Wie lange hätte ich die Beutel deiner Meinung nach denn im Wasser lassen sollen?", kam die überhebliche Frage.
„Weiß nicht, ein halbes Jahr?"
Von Harry hörten sie ein Kichern.

Im Sinne der GründerΌπου ζουν οι ιστορίες. Ανακάλυψε τώρα