Die Veränderungen beginnen

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Eigentlich hatte Lucius vorgehabt seinen Söhnen noch nichts über den Ausgang der Verhandlungen zu sagen. Zumindest nicht bevor er das Ergebnis nicht selbst verarbeitet hatte, aber er hätte wissen müssen dass ihm seine Kinder da einen Strich durch die Rechnung machen würden. Und streng genommen würde ihm ohnehin nichts anderes übrig bleiben als bereits heute mit der Sprache rauszurücken. Denn leider waren seine beiden Söhne eifrige Zeitungsleser.

„Hey Vater, und wie sieht es aus?“, begrüßte ihn Draco auch gleich.
„Dray, du hast Glück das deine Mutter gerade nicht hier ist, sie würde dir für diesen Überfall die Ohren lang ziehen und am Hinterkopf verknoten. Und so wie ich dich kenne würdest du damit auch noch einen neuen Trend kreieren. Hallo Dad, schön das du wieder da bist. Wo ist Mr. Lovegood?“
„Vermutlich bereits in der Redaktion er wird das morgige Blatt vorbereiten, oder vielleicht wird es auch noch heute eine Sonderausgabe geben“, beantwortete Luna Harrys Frage.
„Richtig, Luna“, bestätigte ihr Lucius auch gleich.

Sie waren schon seit einigen Wochen beim Vornamen angekommen alles andere wäre sowohl Lucius als auch Luna lächerlich vorgekommen. Harry und Draco durften Xenophilius eigentlich auch vertraulich ansprechen allerdings schien Harry noch manchmal Schwierigkeiten damit zu haben. Aber das würde sich im Laufe der Zeit bestimmt geben.

„Darf ich fragen was ihr da macht?“, wechselte Lucius schnell das Thema. Wie gesagt er wollte das Unvermeidliche so lange wie möglich hinauszögern.
„Wonach sieht es denn aus?“, meldete sich zum ersten Mal Severus zu Wort.
„Als würde Harry deine Beine kneten und Draco dir das Stöckchen halten.“
„Wie das klingt“, hörte man es von hinten gackern.
„Also wirklich, Helga“, tadelte sie Salazar.
„Was denn? Es klingt doch so als wäre Severus ein Hund, oder wo hattest du schon wieder deine Gedanken?“, wollte die Gründerin provokant unschuldig von ihrem Freund wissen.
Der hielt es für besser zu schweigen, die gute Helga hatte schon immer ein Talent dazu gehabt andere aufs Glatteis zu führen. Von wegen schwaches Geschlecht. Wer immer sich diese Bezeichnung ausgedacht hatte war in seinem Leben noch keiner Frau begegnet.
Die Jugendlichen amüsierten sich wie immer großartig über die Bilder während die Erwachsenen nur die Augen verdrehten.
„Ich knete Severus’ Beine nicht, ich massiere sie. Poppy hat mir vor einigen Stunden gezeigt wie das geht. Es ist Teil seiner Therapie und da ich Sev versprochen habe ihm zu helfen wollte ich es gleich lernen. Es wäre echt idiotisch wenn er jeden Tag hier her müsste um sich behandeln zu lassen.“
„Und ich halte das ‚Stöckchen’ weil Severus seine Feinmotorik üben muss. Die hat, dank dem Fluch, auch sehr gelitten. Im Moment möchte ich nicht daneben stehen wenn er braut. Das könnte alle vergeigten Tränke die Neville und Seamus je produziert haben in den Schatten stellen.“
Lucius trat näher und blickte nun interessiert auf das was Severus gerade tat.
Draco hielt einen Stab senkrecht und Severus wanderte mit seinen Fingern rauf und runter. Dabei sah man deutlich wie schwer dem Mann die feinen Bewegungsabläufe fielen.
„Ich dachte nicht dass es so schwierig werden würde.“
„Poppy hat gesagt solche Heilungen bräuchten Zeit. Der Körper baut sehr schnell ab, ihn wieder auf die Beine zu bringen ist dagegen Schwerstarbeit. Leider darf ich nur eine gewisse Menge an muskelaufbauenden Tränken nehmen weil diese dummerweise Nebenwirkungen haben die meine Wirbelsäule angreifen. Also muss ich einiges auf die altmodische Art machen. Und glaub mir, das ist nicht leicht. Draco, ich glaube ich sollte mit der anderen Hand weitermachen, ich bekomme in der hier einen Krampf.“
Augenblicklich war Harry bei ihm und begann die Finger zu massieren.
„Denk dran was unsere Drachenmutter gesagt hat, du darfst es nicht übertreiben. Oder muss ich Moony bitten dich zu überwachen?“
Sofort schoss der Mann-Wolf unter dem Bett hervor um womöglich eine Aufgabe für seinen Alpha übernehmen zu dürfen.
„Du bist immer noch hier?“, staunte Lucius.
„Ja, und ich habe die Aufgabe Schmiere zu stehen falls Poppy kommt“, lachte Luna.
„Ach, deswegen siehst du immer zur Tür. Aber sag mal, Sev, warum nehmt ihr für das Üben denn deinen Zauberstab?“
„Ebenfalls eine Idee von unserem Krankenflügeldrachen. Sie ist der Meinung dass mir mein Stab bei der Heilung helfen würde. So wie auch meine Magie. Das ist zwar nur eine Vermutung aber ich werde jede Möglichkeit die sich mir bietet wahrnehmen. Und jetzt ist Schluss mit den Ausflüchten, was ist bei der Verhandlung herausgekommen? Glücklich hast du nicht ausgesehen als du reingekommen bist.“
Da ihn nun auch die Jugendlichen auffordernd ansahen blieb Lucius nichts anderes übrig als zu erzählen was heute passiert ist und warum er so miese Laune hatte. Fast hätte er seinen besten Freund verflucht, aber dann ließ er es, die Kinder hatten ein Recht auf die Wahrheit.

Im Sinne der GründerWhere stories live. Discover now