Überraschendes Treffen

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Der erste Schultag war um, und die Schüler waren fertig mit den Nerven. Nicht, weil es so viel Stoff gewesen wäre, sondern weil bereits heute für jede Jahrgangsstufe Sport auf dem Programm stand. Und hier zeigte sich, wie wenig Kondition die meisten Schüler hatten.
„Au, au, au, mir tun die Beine weh. Wie oft bin ich über meine eigenen Füße gestolpert?", wollte Neville von seinen Freunden wissen.
„Nicht so oft wie Crabbe", beruhigte ihn Hermine.
„Ich hatte richtig Mitleid mit Parkinson, die hat sich beim Dehnen ja ganz schön was gezerrt. Und glaubt, mir, ich weiß wie das ist", meinte Harry.
„Millicent hat es noch ärger getroffen, sie ist von der Sprossenwand gefallen", informierte Draco die Gruppe.
„Warum wissen wir das nicht? Ich habe sie nicht gesehen. Und von wo kommst du gerade her?", wollte Ron wissen.
„Ihr habt es nicht gesehen, weil ihr zu der Zeit versucht habt nicht über diese dummen Reifen zu stolpern. Ich habe das Mädchen in den Krankenflügel gebracht, darum war ich nicht da.
Hey, Brüderchen, ein Glück, dass uns Mutter zum Tanzen verdonnert hatte dadurch habe ich eine erstaunliche Ausdauer."
„Ist mir aufgefallen, aber mich holst du nie ein", grinste der Vampir.
„Ich will auch ein Vampir-Thestral-Mix sein, dann wäre ich auch so schnell", jammerte Parvati.
„Das hat nichts mit meinen Wesen zu tun. Mein Cousin und seine Freunde haben es nur immer lustig gefunden, mich zu jagen wenn ihnen langweilig war."
„Idioten", grummelte die Inderin.
„Da widerspreche ich nicht", lächelte Harry.

Weiter wurde nicht geredet, nicht weil das Thema so schlimm gewesen wäre, aber die Schüler waren einfach zu müde für lange Unterhaltungen. Der Sportunterricht war alles andere als leicht, und Madame Hooch hatte ihnen schon angedroht, dass es noch viel intensiver werden würde. Am Jahresende wollte sie eine Schule mit fitten und gesunden Schülern. Kein Übergewicht mehr.
Niemand zweifelte an den Worten der Frau. Die schien sich nämlich richtig über ihre neue Aufgabe zu freuen und sie sehr ernst zu nehmen.
Auf jeden Fall waren die Schüler so fertig, dass sie nicht mal mehr die Energie zum Essen aufbrachten. Zumindest schlangen sie nicht so viel in sich hinein wie sonst immer.
Etwas, dass die Lehrer sehr freute, vor allem Narzissa, die Frau war nach ihrem ersten Tag als Lehrerin schon kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Sie hätte nie gedacht, dass es so anstrengend sein könnte, eine Klasse mit Kindern zu unterrichten. Und dann erst das Benehmen der Schüler, das hatte sie dann doch erschüttert.
Der Einzige, der einen guten Tag gehabt hatte war anscheinend Lucius.

„Hör auf so selbstzufrieden zu schauen, das nervt", grummelte Severus.
„Warum? Ich kann doch nichts dafür, dass ihr nicht unterrichten könnt. Ich hatte keine Probleme, ganz im Gegenteil meine Schüler sind vor Neugierde fast geplatzt."
Von den übrigen Lehrern kam nur ein genervtes Murren. Selbst Augusta hätte sich ihren neuen Posten nicht so anstrengend vorgestellt. Aber bei ihr lag das Problem nicht an den Schülern sondern am fehlenden Unterricht der letzten Jahre. Der einzige annehmbare Verteidigungslehrer schien Remus Lupin gewesen zu sein. Zumindest was die letzten zehn Jahre betraf. Das bedeutete aber auch, dass die ehemalige Aurorin bei einigen Themen ganz von vorne anfangen musste. Und das bei Siebtklässlern.
„Eine Schande ist das, zum Glück ist dieser Fluch nicht mehr existent. Ich werde diese Schule erst verlassen, wenn ich auf der Bahre liege. Wer weiß, was sonst wieder für Idioten hier auftauchen. Ich lasse mir meine Arbeit nicht ruinieren", stellte die resolute Frau klar.
„Von mir aus gerne, wenn die Schüler endlich anständig unterrichtet werden, dann haben Sie den Job so lange sie wollen", stimmte Lucius zu.
„Danke, mein Lieber", schmunzelte die Frau.
Sie fand es noch immer lustig, dass so ein junger Mann ihr die Leviten gelesen hatte. Sie hatte sich nach dem Gespräch mit Lucius Malfoy wirklich in Grund und Boden geschämt. Ihr armer Enkel.
Sie warf einen Blick in die Halle und sah Neville, der sich die schmerzenden Füße rieb und musste lächeln. Vor allem als sie sah, dass die Freunde des Jungen ihm gut zuzureden schienen. Keiner machte sich über den dicklichen Mitschüler lustig. Schön, dass Neville Freunde hatte.

Im Sinne der GründerWhere stories live. Discover now