Die nächste Zukunft

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Die Ruhe dauerte nur kurze Zeit an, zumindest wenn es nach Poppy ging, denn einige Stunden später kündigte sich der nächste Besuch an. Besser gesagt er stürmte durch die Tür. Und es war auch kein Besuch sondern eher ein Überfall, ein sehr unwillkommener Überfall.
„Verdammt, Moony, bleib gefälligst stehen. Poppy killt mich und dich verarbeitet sie zu Wurst wenn sie uns hier erwischt.“
„Fein erkannt, Ms. Granger. Und wenn Sie das schon wissen, warum schleppen Sie diesen verrückten Wolf dann hier rein? Welchen Teil von ‚meine Patienten brauchen Ruhe’ haben Sie nicht verstanden?“, maulte die Krankenschwester.
„Ich habe ihn nicht reingeschleppt, ich habe versucht ihn aufzuhalten, aber dieses Vieh ist meinen Zaubersprüchen immer ausgewichen. Gute Reflexe hat er, das muss man ihm lassen.“
„Ms. Granger!“
Missmutig verzog die junge Hexe das Gesicht.
„Bitte fauchen Sie mich nicht so an, ich habe doch gesagt ich habe versucht ihn aufzuhalten. Was hätte ich denn tun sollen? Leider reicht es nicht den Spruch zu können, man muss auch zielen und treffen.“
„Darüber können wir später reden, helfen Sie mir lieber diesen Irren aus meiner Krankenstation zu bringen“, unterbrach Poppy die junge Frau.
„Oh, ja, klar, tut mir leid. Äh, wo ist er hin?“
Erschrocken wirbelten die beiden Hexen herum und suchten den abtrünnigen Werwolf.
„Wie hat er das gemach? Ich hatte ihn doch noch gerade im Blick“, schimpfte die Heilerin.
„Verstehen Sie jetzt warum es mir nicht gelungen ist ihn aufzuhalten?“

Von den lauten Stimmen geweckt setzte sich Harry in seinem und Severus’ Bett auf.
„Was ist denn hier los?“, wollte er verschlafen wissen.
„Poppy und Ms. Granger sind auf Wolfsjagd“, kam es belustigt von Severus.
„Und warum gefällt dir das?“, wollte Lucius, ebenfalls verschlafen, wissen.
„Weil es endlich mal nicht ich bin der diesem Fellmonster hinterherrennen muss.“
„Dazu wärst du im Moment auch nicht in der Lage.“
„Das war unter der Gürtellinie“, tadelte Lucius die Krankenschwester.
„Sie haben ja recht aber ich verliere langsam die Nerven, zuerst die ganze Horde und jetzt der Wolf. Wenn das so weitergeht muss ich die Krankenstation wirklich Thestralsicher machen.“
Harry hörte gar nicht auf das Geschimpfe der älteren Hexe er hatte gerade eine viel interessantere Entdeckung gemacht. In der Nähe hatte sich Moony zwischen einen Schrank und der Wand gequetscht und versuchte nun unsichtbar zu werden. Was ihm allerdings nicht so recht gelingen wollte.
Natsu hatte den Werwolf ebenfalls entdeckt und fing an zu keckern.
„Was ist denn jetzt schon wieder los?“, schimpfte Poppy und drehte sich in die Richtung des Fuchses.
„Nichts“, beeilte sich Harry zu versichern, „Natsu ist langweilig, er will spielen. Oder einfach Aufmerksamkeit und eine Belohnung. Wissen Sie, er hat mir Zeit erkauft. Nicht nur das er meinen Brief überbracht hat, er hat mir auch geholfen an meinen Blutstein zu kommen. Und er hat die Behälter mit dem Rauch zerstört. Ohne ihn hätte ich Sirius schon viel früher gebissen. Danke, Kleiner, du warst großartig. Ich kann dir gar nicht genug danken.“
Der kleine Fuchs ging auf die Ablenkung ein und keckerte nun sein Herrchen an. Wenn der den Wolf gerade nicht so spannend fand dann würde er es auch nicht tun. Außerdem war es doch viel schöner gestreichelt und bewundert zu werden.
„Ein wirklich kluges Tier“, lobte Lucius, der den Wolf natürlich ebenfalls bemerkt hatte.
„Sie haben sehr gute Freunde“, stimmte Poppy zu.
„Und eine großartige Familie“, flüsterte Harry.
„Darf ich meinen besten Freund jetzt endlich umarmen?“, mischte sich Hermine ein.
„Nicht bevor wir nicht diesen Wolf gefunden haben“, meuterte die Schwester.
„Mist, der kann doch mittlerweile überall sein. Er war einer der Rumtreiber, bis wir den finden habe ich meinen Abschluss.“
„Dann müssen Sie sich eben bemühen, los, helfen Sie mir“, befahl die Krankenschwester und stürmte aus dem Raum.
Hermine zwinkerte Harry noch zu und folgte der Frau dann. „Kann es sein das jeder, außer Poppy, weiß wo sich Moony versteckt?“, wollte Severus wissen.
„Von wegen, ich bin mir sicher das unsere Krankenschwester ihn ebenfalls bemerkt hat, aber sie muss doch den Schein wahren. Moony, du kannst jetzt rauskommen, aber sei leise“, bat der junge Vampir.
Sofort arbeitete sich der Werwolf aus seinem Versteck und kam auf das Bett seines Alphas zugelaufen. Vor dem blieb er stehen und machte Anstalten darauf zu springen.
„Nichts da, du bleibst schön unten, außerdem bist du voller Staub. Den brauchen weder Harry noch Severus. Wo zum Henker hast du dich denn rumgetrieben? Jetzt weiß ich auch warum ihr diesen Namen hattet.“
Monny ignorierte Lucius vollkommen und blickte seinen Alpha bittend an. Allen war klar dass der Wolf nur auf den jungen Vampir-Mix hören würde.
„Harry, nicht ins Bett“, forderte Lucius vehement.
„Keine Sorge, das hätte ich ihm auch nicht erlaubt. Severus wäre bestimmt auch nicht begeistert, außerdem ist es immer noch ein komisches Gefühl das sich Remus wie ein Tier benimmt. Moony, du bleibst unten, du darfst dich auf den Stuhl setzen.“
Der Wolf blickte auf den Stuhl und sprang dann auf diesen. Mit allen vieren versuchte er sich auf der Sitzfläche festzuhalten.
„Moony, das haben wir geübt“, tadelte Harry den Werwolf.
Dieser blieb aber weiter mit den Füßen auf der Sitzfläche während er sich mit den Armen auf das Bett stemmte. Dann zog er sich hoch bis sein Gesicht nahe an dem von Harry war.
„Wehe du leckst ihm das Gesicht ab. Du bist immer noch im Körper eines Menschen“, warnte Severus.
„Als wäre dass das erste Mal“, lachte Harry.
„Das nicht, aber im menschlichen Mund befinden sich wesentlich mehr Bakterien als in dem von Tieren ich will nicht das du dir irgendeine Krankheit holst. Vor allem weil wir nicht wissen wo der Wolf überall seine Schnauze drin hatte. Die fressen ja bekanntlich auch Kot weil der so toll schmeckt.“
Harry und Lucius mussten lachen als sie den angewiderten Gesichtsausdruck des Lehrers sahen.
„So etwas macht Moony nicht. Schließlich ist er ein Werwolf und kein normaler Wolf. Außerdem achtet er auf seinen Wirten, selbst wenn Remus es nicht getan hat. Und dann hat er ja auch die Geschmacksnerven von einem Menschen, und denen schmeckt Kot nun mal ganz sicher nicht. Aber sag mal, übertreibst du nicht ein wenig? Nur weil die nächsten sieben Wochen keine Tränke bei mir wirken musst du mich jetzt nicht in Watte packen.“
„Oh doch“, kam es gleichzeitig von Lucius und Severus.
„Okay“, kam es gedehnt von Harry.

Im Sinne der GründerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt