Brüder

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Draußen warteten, Draco und seine Mutter neugierig auf die Drei.
Narzissa hatte ihren Sohn gefragt, ob er wüsste, was das Problem ist, aber der konnte nur verneinen.
Dafür durfte er ihr erzählen, was in ihrer Gefangenschaft passiert, und wie Harry mit dem Lord verbunden war. Auch über dessen Eindringen in den Geist seines kleinen Bruders erzählte er.
Die Aristokratin war unglaublich erleichtert als sie erfuhr, dass Harry nie mitangesehen hatte, wie sie von dem falschen Lord geschändet wurde. Sie hätte dem jungen Mann nicht mehr in die Augen sehen können.
Aber, dass er ihre Schwester dabei sehen musste, war sicher auch nicht das Wahre. Diese Frau war unglaublich verrückt. Sie tat alles um von dem Irren belohnt zu werden. Bella hatte sogar Tränke genommen um nicht schwanger zu werden. Sie wollte nicht, dass irgendjemand versuchen könnte, den Platz ihres Angebeteten einzunehmen. Nicht mal ein eigenes Kind. Die wären ohnehin nur dafür da, den Ruhm des Meisters zu vermehren.

Draco sah erleichtert auf als sein Vater mit den anderen wieder zurückkam. Er wollte mit seiner Mutter nicht länger über den Krieg oder die Gefangenschaft reden. Das war auch für ihn belastend.
„Und?" Fragte er gleich neugierig.
„Draco, wo sind deine Manieren?" Tadelte Narzissa.
„Die haben Urlaub." Grummelte der Junge.
Harry grinste. So wohlerzogen Draco auch war, er war immer noch ein ganz normaler Teenager. Ungeduldig und manchmal von den Eltern einfach nur genervt.
Als sie sich gesetzt hatten, sah Lucius zu seinem Patenkind.
„Harry, ich will nicht über deinen Kopf hinweg entscheiden. Aber es wäre wichtig, dass auch Draco und Narzissa wissen, wie Sirius tickt."
Die beiden Malfoys sahen sich verwirrt an. Diesen Ausdruck kannten sie nicht, der musste also von den Muggeln kommen.
Harry überlegte.
„Das trifft vermutlich nicht nur auf Draco und Mrs. Malfoy zu. Sirius ist gefährlich, auch wenn viele etwas anderes sagen. Ich befürchte, er würde sich auch an meinen Freunden vergreifen um an mich ran zu kommen. Denen gibt er ohnehin die Schuld daran, dass wir nie, .... Naja, du weißt schon."
Bei den letzten Worten war Harry rot geworden.
Severus auch, aber der mehr aus Zorn.
„Verdammt, daran habe ich noch gar nicht gedacht." Gab der düstere Mann zu.
Lucius nickte.
„Ich auch nicht, aber vor allem weil ich nicht mit so einem schnellen Freispruch rechnete. Aber, dass er sich jetzt auch gegen einige vom Orden stellt gefällt mir ganz und gar nicht. Der Mann führt gegen die falschen Menschen Krieg."
„Für ihn ist jeder ein Gegner, der nicht auf seiner Seite ist. Ich frage mich, wie lange der ehemalige Direktor noch in seiner ‚Gunst' steht." Kam es von Harry.
„Und da sagen immer alle, ich wäre zynisch." Lachte Severus.
Narzissa seufzte auf.
„Würde es den Herren bitte einfallen uns beide einzuweihen? Es geht ganz offensichtlich um meinen Cousin, und er scheint etwas im Schilde zu führen. Also bitte?"
Lucius blickte noch einmal zu Harry. Der nickte zustimmend. Er vertraute seinem Paten, der wollte ihn nur schützen.

Und so berichtete der Kinderanwalt von den Briefen und Blacks Besessenheit. Auch von dem verkleinerten Magen erzählte er. Und das er alles versuchte um an sein Patenkind zu kommen.

Als der Mann fertig war, sprang Draco auf.
„Das glaube ich einfach nicht. Der Alte wusste das alles und tat nie etwas. Für was hält der Harry eigentlich? Eine Waffe?"
„Ja", kam es trocken von Severus.
„Toll, und so etwas war Direktor einer Schule. Wer weiß von wie vielen Übergriffen er wusste aber nie handelte. Kinder scheinen ihm ja scheißegal zu sein."
„Draco, bitte!" Empörte sich Narzissa.
„Was denn? Du willst mir doch hoffentlich nicht sagen, dass sein Handeln in Ordnung war?"
„Natürlich nicht, ich bitte dich nur auf deine Aussprache zu achten."
„Manchmal muss man sich aber durch fluchen Luft machen." Grummelte der Blonde.
Harry kicherte.
„Das hat Helga Hufflepuff auch schon mal gesagt."
„Mit fröhlicher Zustimmung von Salazar." Grinste Lucius.
Die einzige Frau in der Runde seufzte theatralisch auf.
„Scheint als müsste ich selbst den Gründern noch Manieren beibringen."
„Mutter, das ist doch jetzt wirklich nicht wichtig." Knurrte Draco.
„Doch ist, es. Wenn du dich abreagieren willst, dann gehst du fliegen. Meine Art mich vor unbedachten Handlungen zu bewahren ist es mich auf meine Kinderstube zu besinnen. Das verstehst du vielleicht nicht, aber mir hilft es.
Aber eines steht fest. Es war höchste Zeit, dass sich die Gründer einmischten. Wie Draco schon richtig sagte, wer weiß, was schon alles passiert ist?"
„Viel", kam es von Harry.
„Zu viel", meinte auch Severus.
Narzissa nickte.
„Das hatte ich schon befürchtet.
Lucius was willst du jetzt wegen Sirius machen? Der scheint mittlerweile genauso verrückt zu sein wie meine Schwester. Ich traue dem Kerl auf jeden Fall zu sich Mr. Potter auch mit Gewalt zu sichern. Verzeihen Sie die Ausdrucksweise."
Harry zuckte die Schultern.
„Es ist durchaus zutreffend. Ich würde auch wirklich nur ungern aufwachen und feststellen müssen, dass ich in Sirius' Bett liege."
Bei den Worten wurde Harry richtig grün.
Ebenso die Anderen.
„Wie willst du meinen Bruder schützen?" Wollte nun auch Draco wissen.
Lucius schmunzelte, ihm gefiel die Bezeichnung von seinem Sohn. Besser könnte er gar nicht zeigen, dass er nichts gegen Harry einzuwenden hatte.
„Ich werde mich ins Ministerium begeben und mit dem Minister reden. Außerdem noch mit Amelia und Kingsley. Wobei, ich vermute, dass Kingsley schon weiß wie sich Black benimmt. Er ist immerhin auch im Orden.
Dann werde ich die Gründer fragen, wie ich die Schule vor unliebsamer Post schützen kann. Nicht, dass er Irre dir einen Portschlüssel oder weitere Liebesbriefe schreibt.
Severus, an dich hätte ich auch eine Bitte."
Der Tränkemeister wurde sofort hellhörig.
„Was kann ich tun?"
„Ruf bitte den Orden zusammen und frag nach wie schlimm es steht. Ihr könnt euch gerne im Schloss treffen. Aber sie sollen meine Söhne in Ruhe lassen. Die haben Ferien, da wollen die sicher keine Lehrer sehen. Außerdem sind sie keine Krieger."
„Ich werde Hagrid fragen, ob wir uns in seiner Hütte treffen können. Er ist ebenfalls Mitglied."
Lucius nickte.
„Ach ja, und sprich mit ihnen über Harrys Freunde. Ich meine damit nicht nur die Weasleys und Ms. Granger. Auch Ms. Lovegood und Mr. Longbottom sollten vor Sirius und Riddle sicher sein."
„Gute Idee. Was ist, wenn der Alte mitkommt?" Warf Severus noch ein.
Lucius überlegte einen Moment, dann blickte er zu seinen Söhnen.
„Wollt ihr ihm über den Weg laufen?"
Beide schüttelten energisch die Köpfe.
„Gut, er darf in die Hütte, aber nicht in die Schule. Ich werde auch da mit den Gründern sprechen."
Damit standen beide Männer auf und verließen den Raum.
Severus gab Harry noch einen langen Kuss. Und Lucius strich seinen Söhnen über die Haare.
Dann waren sie weg.

Im Sinne der GründerWhere stories live. Discover now