Moonys Triumph

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Misstrauisch starrte Remus die versperrte Tür an, er wusste dass sich auf der anderen Seite jemand befand. Genauer gesagt standen sogar zwei Personen dort und wenn er sich konzentrieren würde könnte er vielleicht sogar sagen wer es war, Remus konnte nämlich mittlerweile viele Gerüche unterscheiden. Aber er wollte nicht. Den Geruchssinn hatte er dem Wolf in seinem inneren zu verdanken.
Seit er in diesem verdammten Raum eingesperrt war wurde das Mistvieh immer stärker. Und er selber hatte nicht mal mehr den Wunsch es umzubringen. Zumindest steckte keine Konsequenz dahinter.
‚Verfluchter Schutzraum, diesen Malfoy sollte man aus dem Schloss jagen. Von wegen bester Schulleiter, der nimmt mir die Freiheit und zwingt mir auch noch dieses Ungeheuer auf. Ein Verbrecher ist er, sonst nichts.'
Weiter kam er nicht denn im nächsten Moment wurde die Tür geöffnet.
Herein kamen Lucius Malfoy und noch eine Person.
„Harry?!"

Der Thestral-Vampir-Mix trat hinter seinem Vater hervor und lächelte den Werwolf an.
„Hallo, Remus. Ich wollte dich endlich mal besuchen. Bis jetzt kam immer etwas dazwischen, da blieb leider keine Zeit. Ich hoffe du kannst mir diese Nachlässigkeit verzeihen?"
Lucius legte seinem Sohn die Hand auf den Rücken. Ihm gefiel es nicht, dass Harry sich bei dem Mann entschuldigte. Lupin sollte den Jungen um Verzeihung bitten für das was er angerichtet hatte, aber dazu war der Mann vermutlich gar nicht mehr fähig. Viel zu sehr war er mit seinen eigenen Problemen beschäftigt, die meisten davon machte er sich auch noch selbst.

„Harry, es ist schön dass du da bist. Willst du mich hier rausholen?", wollte der Werwolf hoffnungsvoll wissen.
Lucius wollte schon dazwischen gehen wurde aber von Harry gestoppt.
„Nein, Remy, ich werde dich sicher nicht aus dem Raum lassen. Du würdest nur versuchen dich zu töten und das wäre für mich nichts anderes als Mord."
„Der Wolf ist ein Monster", knurrte Remus unzufrieden.
Nur weil er ihn im Moment nicht umbringen wollte hieß das noch lange nicht dass er Moony mochte.
„Ich rede von mir, es würde mir so vorkommen als hätte ich dich selbst ermordet", seufzte Harry.
Nach dieser Aussage fehlten dem sturen Werwolf die Worte, er setzte sich wieder in seinen Sessel und starrte trüb vor sich hin.
„Onkel Luc?"
Der Schulleiter hob fragend die Braue.
„Darf ich allein mit Remus sprechen?"
Zwar gefiel Lucius die Vorstellung seinen Sohn alleine zu lassen gar nicht, aber er wusste ja das Remus nichts anstellen konnte. Dafür sorgten die Zauber. Außerdem hatten sie das ohnehin so ausgemacht. Harry war es wichtig mit seinem ehemaligen Lehrer und guten Freund zu sprechen.
„Natürlich. Du kannst jederzeit raus, aber das ist dir ja klar."
„Ja, ich weiß ganz genau wie der Zauber funktioniert", grinste der Junge.
„Gut, ich bin in meinem Büro. Irgendwas sagt mir das ich bald Besuch von einem Melonenträger bekomme."
Harry verzog das Gesicht.
„Dann werde ich so lange hier bleiben bis der Kerl wieder gegangen ist. Ich habe echt keine Lust diese Billigausgabe von einem Minister zu sehen. Das würde mir nur den schönen Tag verderben."
Lucius schmunzelte und gab Harry einen Kuss auf die Stirn.
„Kann ich gut verstehen. Na dann, viel Spaß."

Remus hatte dem ganzen Austausch interessiert zugehört. Es schien so als wüsste Harry über dieses Gefängnis hier sehr gut bescheid. Vielleicht konnte der Junge ihm ja doch helfen?
Und dann war anscheinend auch noch Fudge hier her unterwegs. Bestand etwa die Möglichkeit das Malfoy nicht mehr lange Direktor bleiben würde? Aber war das gut? Wenn die Leitung an jemanden aus dem Ministerium übergeben würde dann sähe es für Remus noch schlimmer aus als jetzt. Und auch die Schüler hätten nichts mehr zu lachen. Aber irgendwie konnte Remus sich das nicht vorstellen. Es war wohl eher so das Albus wieder Schulleiter werden würde, dann müsste er selber sicher nicht mehr lange hier drin sitzen.

Harry hatte sich in der Zwischenzeit zu Remus gesetzt und etwas aus seiner Tasche geholt.
„Hey, Remy, ich habe dir ein paar schöne Dinge mitgebracht."
Der Werwolf blickte auf die Sachen die Harry auf den Tisch legte. Es handelte sich dabei um eine Menge an verschiedenen Nahrungsmitteln. Allerdings war keine Schokolade dabei, dafür andere Leckereien die er sehr gerne aß.
„Danke, Welpe. Wegen dem Zauber der auf dem Zimmer liegt habe ich nicht mal mehr Lust auf Schokolade. Es könnte ja dem Wolf schaden", fauchte Remus zum Ende hin.
Harry seufzte.
„Nicht nur Moony, auch dir. Ich habe gehört Poppy musste sich um einige Löcher in deinen Zähen kümmern. Remus, wirklich?", kam es vorwurfsvoll von dem jungen Vampir.
Der Werwolf blickte das erste Mal wirklich beschämt aus der Wäsche.
„Ich habe mir nie Gedanken um meine Zähne oder generell um meine Gesundheit gemacht."
„So was nennt man Autoaggression", stellte Harry klar.
„Oder Nachlässigkeit", murmelte Remus.
Der Vampir-Mix ging nicht weiter auf das Thema ein, er reichte Remus ein Stück Trockenfleisch und nahm sich selbst auch etwas. Sein innerer Thestral jubelte. Auch wenn es ihm roh lieber gewesen wäre.
Eine Weile aßen sie still vor sich hin, dabei warf Remus dem Jungen neben sich immer wieder Blicke zu.
„Du hast früher nie so gern Fleisch gegessen. Und schon gar nicht solches", stellte er fest.
Harry gluckste.
„Damals war ich aber auch noch ein ganzer Mensch. Nun habe ich Anteile von zwei magischen Wesen in mir. Und die lieben nun mal Fleisch und Blut."
Der Werwolf stellte wieder einmal überrascht fest wie wenig Harry sein neues Wesen auszumachen schien.
Nachdenklich kaute Remus auf seinem Fleisch herum.
„Siehst du dich denn noch als Mensch?", wollte er wissen.
„Ich bin als einer geboren worden, das kann mir niemand wegnehmen. Egal was ich jetzt bin, ein Teil von mir wird immer ein Mensch bleiben", erklärte Harry.

Im Sinne der GründerTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang