Fegefeuer des Einkaufens

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Lucius schmunzelte als er seine beiden Söhne sah. Die Jungs waren unglaublich aufgeregt.
Harry kam immer nur einmal, in den Sommerferien, in die Winkelgasse. Darum freute er sich anscheinend jedes Mal wieder wie ein kleines Kind. Zumindest benahm er sich so.
Draco kannte das alles schon, aber dennoch war er heute hibbelig wie eine Katze auf Koffein. Das lag mit Sicherheit an der kleinen Lovegood, die sie heute treffen würden.
„Er erinnert mich an sein fünfjähriges Ich", lächelte Narzissa.
„Ist doch schön, so entspannt war er seit Jahren nicht mehr."
Harry hatte dem Gespräch der beiden, noch, Malfoys genau zugehört und musste jetzt grinsen.
„Entspannt nennst du das? Ich würde eher sagen, er ist aufgeregt wie ein kleines Kind wenn es, nach langer Abstinenz, Süßigkeiten bekommt."
„Du weißt, was ich meine", schmunzelte der Direktor.
Severus hatte bis jetzt kein Wort gesagt, er war schon den ganzen Morgen über nicht besonders gut gelaunt. Das hatte auch einen guten Grund, zumindest wenn man ihn fragte.
„Können wir dann endlich los? Ich würde gerne vor nächster Woche wieder in der Schule sein."
„Wenn du lange herumstänkerst, dann verpasse ich dir eine Garnitur neuer Roben. In allen Farben des Regenbogens", warnte die einzige Frau in der Runde.
„Bösartiges Weib", knurrte der Tränkelehrer.
Lucius rief Draco zur Ordnung und dann konnten sie endlich losgehen.
„Wir reisen mit dem Kamin. Unser Reiseziel ist die Bank", erklärte der Blonde.
„Kamin?" Harry sah aus wie ein Kater, dem man mit Tierarzt gedroht hat.
„Ist das ein Problem?" Wollte sein neuer Vater wissen.
„Ich kann es nicht, ich komme nie da an wo ich soll, oder ich lande auf der Schnauze", grummelte Harry.
„Ich nehme dich mit."
„War klar." Lucius warf seinem besten Freund einen vieldeutigen Blick zu.
Der ignorierte das aber gekonnt.
Narzissa ging als erstes, danach kam Draco. Harry und Severus reisten, wie angekündigt zusammen. Das Schlusslicht bildete Lucius.

Wenn sein Partner ihn nicht gehalten hätte, wäre Harry mit Sicherheit aus dem Kamin gefallen, und nicht gestiegen.
„Scheiß Erfindung", grummelte der Junge leise.
Severus verbiss sich ein Lachen.
„Gut, zuerst in unser Verlies", bestimmte Lucius und ging bereits auf einen Kobold zu.
„Gold ist wirklich kompliziert", raunte Harry seinem Partner zu.
„Du meinst, im Gegensatz zu den Möglichkeiten die man in der nichtmagischen Welt hat?"
„Ja, warum nehmen sie sich denn kein Beispiel daran? Nicht alles, was von den Muggeln kommt, ist schlecht."
„Nein, aber Zauberer sind altmodisch. Sie würden so einer Zahlungsmethode nicht vertrauen. Einfach, weil man auf diese Weise das Gold nicht sehen kann. Lieber schleppen sie ihre Beutel mit sich rum. Es gibt schließlich nicht umsonst den Federleicht-Zauber. Und auch die Kobolde würden es nicht anders wollen."
„Weil sie Gold lieben?"
Severus schüttelte den Kopf.
„Sie lieben es, Gold zu verarbeiten. Aber ihre Ablehnung hat den Grund, weil sie den Menschen nicht vertrauen. Wenn sie das Gold sehen, wissen sie sofort, ob es echt ist. Das trifft auch auf Edelsteine zu, aber das würde mit einer Karte nicht so leicht sein."
Harry schüttelte ungeduldig den Kopf. Die Zauberer machten sich ihre Hölle wirklich selber. Ohne die ganze Unterdrückung der magischen Wesen hätten sie das Problem vielleicht gar nicht.

Die Fahrt in die Verliese der Malfoys dauerte eine ganze Weile, da sie sehr weit unten lagen.
„Das Verlies der Potters ist viel weiter oben. Liegt es daran, dass meine Familie nicht so alt ist?" Die Frage stellte Harry nicht seinem Vater, sondern dem Kobold.
Es war der Gleiche, den Harry schon bei seinem ersten Besuch in der Bank kennengelernt hatte.
Der kleine Wicht grinste.
„Wie kommen Sie darauf, dass Ihre Familie nicht alt ist?"
Harry sah den Kobold verwirrt an.
„Na weil ich das in Geschichte gelernt habe." Dann drehte er sich zu den Anderen um. „Eine der wenigen interessanten Dinge die uns der Professor beigebracht hat."
„Nicht sehr gut, wie es scheint", grummelte der Kobold, „es stimmt, die Potters gibt es noch nicht so lange, aber die sind ja auch nicht die eigentlichen Gründer Ihrer Familie."
„Aber, Godric Gryffindor hat seine Besitztümer doch der Schule hinterlassen", begehrte Harry auf.
„Oh, dann kennen Sie Ihre Geschichte ja doch", grinste Griphock.
„Die Gründer reden ja auch ununterbrochen", schmunzelte Narzissa.
„Ach ja, die Bilder, ich habe die Berichte in der Zeitung gelesen.
Aber, Mr. Potter hat mir ja eine Frage gestellt. Ihre Verliese sind deswegen so weit oben, weil es einer Ihrer Vorfahren so gewollt hatte. Er fand es wäre sicherer, wenn seine Schätze weder ganz oben, noch ganz unten gelagert würden."
„Lassen Sie mich raten: Niemand würde auf die Idee kommen, dass sich in der Mitte der Tunnel ein größeres Vermögen befinden würde?" Der Tränkemeister rückte interessiert nach vorne.
„Ganz recht. War das nicht auch Ihr Motiv."
Severus nickte, genau deswegen waren auch seine Verliese auf der mittleren Ebene untergebracht.
Lucius hörte der ganzen Konversation neugierig zu.
„Gar nicht so dumm", raunte Draco.
„Ich habe mir gerade das Gleiche gedacht", stimmte der Anwalt zu.
Und auch Narzissa blickte nachdenklich drein. Sie war ebenfalls im Besitz eines größeren Vermögens. So wie alle Black-Schwestern.

Im Sinne der GründerTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang