Ausgeflippt, ...

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Zu Severus' Überraschung hatte es gar nicht lange gedauert bis die Ordensmitglieder angerückt waren. Das war wohl die reine Neugierde. Natürlich hatte er nicht alle bestellt, das wäre auch gar nicht gegangen. Dafür gab es dann doch zu viele.
Selbst der Alte war da, aber den ignorierte Severus gekonnt. Stattdessen widmete er sich dem Halbriesen.
„Danke, dass wir deine Hütte benutzen dürfen."
Der große Mann starrte überrascht auf Severus.
„Ähm, kein Problem, bei Sirius könntest du ohnehin nicht rein." Stammelte er.
„Wie viele hat er denn aus seinem Haus geschmissen?" Wollte der Kerkermeister von den Zauberern wissen.
Minerva drehte wütend ihre Tasse in den Händen.
„Jeder der nicht der gleichen Meinung ist wie er, wird als Verräter bezeichnet. Und die ganzen Dinge die er über Harry und sich sagt. Ein Glück, dass der Junge nie mit dem Mann alleine war."
Diese Worte entlockten Severus nur ein bitteres Schnauben.
„Was verschweigst du uns?" Wollte Molly wissen.
„Ich? Gar nichts, aber fragt mal euren feinen Anführer." Das Wort spuckte der Ex-Spion richtig aus.
Sofort richteten sich alle Augen auf den ehemaligen Schulleiter.
Und nun blieb dem nichts anderes mehr übrig als seinen Mitstreitern zu gestehen, dass er schon lange über Sirius' Gefühle bescheid wusste.

In den nächsten Minuten musste Severus gar nichts tun. So gut wie jeder Anwesende fiel über Dumbledore her. Sogar Hagrid schimpfte wie ein Rohrspatz.
Am lautesten war natürlich die Molly.
„Sagen Sie mal, haben Sie endgültig den Verstand verloren? Wie konnten Sie dem Jungen so etwas antun? Der Mann ist besessen von seinem Patenkind. Da hätte wer weiß was passieren können. Ich hätte mal Hermine um Hilfe bitten können, während Ron unter der Dusche stand, oder so. Und was wäre dann gewesen? Harry hätte nicht mehr ausweichen können. Also kommen Sie mir jetzt nicht damit, die Kinder hätten auf ihren Freund aufgepasst. Das ist immer noch der Job der Erwachsenen." Giftete sie.
„Interessant. Harry erzählte mir, dass er auch dir nicht vertrauen würde. Und zwar weil du Ron damals auch mit Gittern vor seinem Fenster gedroht hattest." Kam es nun düster von Severus.
Die Frau spielte kurz Fisch auf dem Trockenen. Sie brauchte ganz augenscheinlich einen Moment um sich an die Szene zu erinnern. Dann wurde sie allerdings rot.
„Da habe ich wohl nicht mitgedacht." Gestand sie.
„Aber ich verstehe nicht, warum Harry durch so eine Kleinigkeit sein Vertrauen in uns verlieren sollte?" Überlegte Arthur.
Überraschenderweise war es Hagrid der dem Mann eine Antwort gab.
„Harry wurde von Erwachsenen nie gut behandelt. An seine Eltern kann er sich ja nicht mal erinnern. Und sonst hatte er nur die Dursleys als Vorbild. Als er dann zu uns kam, hörten wir ihm auch nie richtig zu. Und da nehme ich mich sicher nicht aus. Er verlor bereits nach dem ersten Jahr das Vertrauen zu uns. Ist doch klar, dass es jeder weitere Erwachsenen da schwer haben würde."
Der Halbriese fühlte sich an seine Mutter erinnert. Die Frau hatte ihre Familie damals einfach verlassen. Gut, Riesen konnten sich nie sehr lange auf etwas konzentrieren, aber es hatte doch sehr weh getan.
„Und, was ist mit mir Ich habe ihm den Patronus beigebracht, habe ich da nicht etwas Vertrauen verdient?" Wollte Remus wissen.
Dafür hatte Severus nur Spott übrig.
„Du hast es aber für angebracht gehalten ihm nichts über Blacks Animagusgestalt zu erzählen. Niemandem um genau zu sein. Und der Mistkerl entführte dann Ron Weasley und brach ihm dabei ein Bein. Dazu kam auch noch, das Vergessen des Wolfsbanns."
„Den habe ich nicht mit Absicht vergessen. Ich habe auf der Karte nur, ...." Schnell schloss Remus den Mund.
Severus hob die Braue. ‚Karte?' Darüber würde er später nachdenken.
„Das änderte aber nichts daran, dass du die Kinder beinahe angefallen hättest. Wäre ich nicht dort gewesen, gäbe es heute drei Wölfchen mehr. Wenn sie denn überlebt hätten.
Ich bin der Erste der zugibt ein mieser Lehrer gewesen zu sein, aber ich brachte meine Schüler nie in Lebensgefahr. Darum habe ich dich auch an den Elternrat verpfiffen. Denn der hier hätte dir deine Leichtsinnigkeit wieder durchgehen lassen."
Dabei deutete er auf Dumbledore.
„Severus, Remus kann nichts für seinen Wolf." Versuchte der Mann zu beschwichtigen.
„Nein, aber für seine Fahrlässigkeit." Grummelte der Mann.

Im Sinne der GründerWhere stories live. Discover now