Direktor sein ist, ..... schön?

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Lucius stand am Fenster und blickte auf die Ländereien der Schule. Den Rücken hatte er absichtlich der Türe zugewandt.
Er drehte sich auch nicht um als die ersten Lehrer hereinkamen.
„Die sehen alle aus als hätte man ihnen gesagt, dass die Schule ab heute von einem Kannibalen geleitet wird", stellte Salazar sarkastisch fest.
„Die scheinen überhaupt kein Vertrauen in unser Urteil zu haben." Stimmte Godric eingeschnappt zu.
Lucius schmunzelte, sagte aber nichts. Er hörte einfach weiter den Gründern zu. Und die waren nicht gerade leise.
„Ich sehe schreckliches für die Zukunft voraus", hauchte Trelawney.
„Das ist nichts Neues", grummelte Flitwick.
Der Schulleiter musste ein Lachen unterdrücken.
Irgendwann kamen auch Severus und McGonagall. Als Severus sich setzte machten es ihm seine Kollegen nach.
„Lucius, wie lange willst du noch aus dem Fenster starren? Wir sind nicht hier um deine Rückansicht zu bewundern."
„Severus, du bist rufschädigend", kam es trocken vom Schulleiter zurück.
„Ich weiß, und?"
Lucius seufzte.
„Sobald der letzte Lehrer hier ist fangen wir an."
„Wir sind alle hier", erklärte Binns.
„Noch nicht, ah, da kommt er ja." Lucius hatte weiter auf die Ländereien gesehen. Jetzt sah er eine große Gestalt auf das Schloss zu stapfen. Vorbei an den Schülern die ihren ersten Tag in Freiheit genossen.
Als der Halbriese ebenfalls im Büro war drehte sich Lucius endlich zu den Lehrern um.
Der neue Schulleiter orderte bei Dobby Getränke für alle und setzte sich an seinen Schreibtisch.

„Ich denke, ich brauche mich bei niemandem hier mehr vorstellen. Jeder kennt mich. Für die, welche es noch nicht wissen, ich bin seit heute der neue Schulleiter. Die Gründer haben es so entschieden."
Diese Worte sprach er vor allem für Trelawney und Hagrid, beide waren vorhin nicht in der Halle.
Der Halbriese machte auch sofort große Augen.
„Die Gründer?" Hauchte er.
Lucius zeigte auf die Bilder der vier.
„Aber, was ist mit Dumbledore?" Wollte Hagrid weiter wissen.
„Albus Dumbledore hat diese Schule nicht nach unseren Wünschen und Vorstellungen geleitet. Sehr wenige Direktoren haben das getan. Darum sind wir nun eingeschritten", erklärte Helga.
Man sah es den meisten Lehrkräften an, dass sie diese Idee für absoluten Müll hielten. Aber auch sie konnten sich nicht gegen die Magie dieser Magier richten. Und das obwohl diese schon so lange Geschichte waren.
Lucius war klar, dass es an ihm war den ersten Schritt zu machen. Sonst würde hier jeder gegen ihn arbeiten. Was an sich schon lächerlich war. Dass hier war eine Schule und keine politische Bühne.
„Um es gleich mal vorweg zu nehmen. Ja, ich trage das Mal, genau wie Severus. Und nein, ich bin kein Todesser, ebenso wie Severus keiner ist. Um ehrlich zu sein, Severus und ich dürften auf der Todesliste dieses Irren mittlerweile gleich nach Harry Potter kommen."
„Hurra", murrte Severus.
„Habe ich nicht einen wunderbaren Nachfahren?" Kam es von Salazar. Der Mann war unglaublich wütend auf den Mann der sich damit brüstete mit ihm verwandt zu sein.
„Danke, das haben Sie schon mehrmals gesagt." Versuchte der Schulleiter den Mann zu beruhigen.
„Und du wirst es noch öfter hören. Sal kann sehr beharrlich sein", kam es glucksen von Rowena.
„Ich wünschte, sie würde damit aufhören einem jeden Spitznamen zu geben", grummelte Godric.
Die Frau lächelte ihren Mit-Gründer nur gewinnend an. Gegen dieses Argument war der Mann machtlos.

Lucius hörte gar nicht mehr hin, er musste hier weiterkommen.
„Weiter, ich bin außerdem nicht nur Politiker, sondern auch Anwalt. Ich habe mich auf Kinderrecht spezialisiert."
„Aber das scheint nur die Rechte der Reinblüter zu betreffen." Grummelte Minerva.
„Wie kommen Sie darauf?" Wollte Lucius erstaunlich freundlich wissen.
„Ganz einfach. Ich habe genug Muggelstämmige in meinem Haus die durch Ihr einschreiten ihre Familien verloren haben."
Die Frau verschränkte die Arme vor der Brust und starrte ihren neuen Arbeitgeber feindselig an.
Severus schüttelte den Kopf. Seine Kollegin würde bald aus allen Wolken fallen, aber da war sie in diesem Fall selber Schuld.
Der Schulleiter hob eine Augenbraue.
„Eine interessante Art der Interpretation. Wussten Sie auch, dass jedes dieser Kinder von seiner sogenannten Familie misshandelt wurde?"
Minerva sah ihn ungläubig über ihre Brillengläser an. Auch die übrigen Lehrer sahen aus als hätte man ihnen das Gehalt gestrichen. Eine Möglichkeit die Lucius gerade ernsthaft in Betracht zog.
„Wie ich Ihren Mienen entnehme, hatten Sie keine Ahnung. Gut, dann werde ich es für Sie näher ausführen.
Immer wenn das Ministerium bei einem Muggel Magie lokalisiert sehe ich mir die Verhältnisse an in denen dieses Kind lebt. Das habe ich schon vor Jahren mit Mrs. Bones so vereinbart. Auch sie ist der Meinung, dass man sich um das Wohlbefinden jedes Kindes sorgen sollte. Wenn ich also feststelle, dass die Eltern, oder sonstige Verwandten das Zauberkind schlecht behandeln, dann greife ich ein. Es ist nicht immer notwendig die Kinder aus dem Haushalt zu entfernen. Oft reicht schon ein klärendes Gespräch um diese verängstigten Menschen über unsere Welt aufzuklären. Aber manchmal reicht das nicht. Und in solchen Fällen gebe ich das Kind in vertrauensvolle Hände. In einigen Fällen waren die Misshandlungen und der Hass so schlimm, dass ich mich gezwungen sah, die Erinnerungen der Eltern zu verändern. Auch bei einigen Kindern musste ich das machen. Sie hätten sonst kein normales Leben mehr führen können."
„Wo bringen Sie die Kinder hin?" Wollte Sprout wissen.
„Es gibt genug kinderlose Paare in unserer Welt die sich freuen wenn sie jemanden haben den sie lieben können. Nicht nur bei uns. Es leben auch einige auf dem Kontinent. Hauptsache, sie sind weit von ihren Verwandten weg. Das läuft umgekehrt natürlich nicht anders. In Zauberer-Familien werden Squibs schließlich auch nicht anders behandelt. Die kommen dann eben in die Muggelwelt. Oder zu Familien denen es egal ist, ob ihr Kind zaubern kann."
„Wenn das wirklich stimmt, warum wissen wir dann nichts von all dem?" Wollte Flitwick wissen.
Lucius lachte bitter auf.
„Das tun Sie doch, Sie hören, dass ich wieder mal so hinterhältig und gemein war ein unschuldiges Kind seinen Eltern zu entziehen. Und da es sich um Muggel handelt muss ich das natürlich aus Rassismus getan haben. In unserer Welt interessiert sich niemand für die Wahrheit. Weder die Presse, noch die Politiker oder die Öffentlichkeit. Und damit meine ich auch Sie hier. Sonst wäre Ihnen bereits aufgefallen, dass nicht alle Muggelstämmigen und ihre Familien überrascht sind, wenn sie von dieser Schule hier erfahren."

Im Sinne der GründerWhere stories live. Discover now