Sirius geht zu weit

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Draco und Luna standen in einer dunklen Ecke in den Kerkern. Die Beiden wollten damit vor allem ein Klischee erfüllen. Denn genau, das sagte man den Pärchen an dieser Schule nach, dass sie sich in dunklen Ecken trafen um sich zu küssen. Naja, und noch andere Dinge miteinander zu tun.
„Wir sind albern", schmunzelte Luna.
„Finde ich nicht, wir haben doch auch ein Recht darauf, uns mal wie typische Teenager zu verhalten, oder? Außerdem finde ich es schön mit dir in einer dunklen Ecke zu stehen. Deine Haare und deine Augen leuchten nämlich trotzdem sehr hell", erklärte ihr Draco.
„Nicht so hell wie deine Haare", meinte Luna und strich ihrem Freund zur Verdeutlichung durch die weißblonden Strähnen.
„Darf ich dich küssen?", wollte der junge Mann leise wissen.
„Sehr gerne, ich habe aber noch keine Erfahrung. Also wirst du es mir beibringen müssen. Du weißt ja, ich bin nicht so beliebt", warnte sie ihren Freund.
Der Slytherin knurrte leise.
„Diese Idioten haben dich eh nicht verdient, aber gut für mich. Wenn die wüssten, wie süß du bist, dann hätten die sich schon seit Jahren um dich gestritten."
Schlagartig wurde Luna sehr rot. Sie ließ sich zwar normalerweise nicht so leicht aus dem Konzept bringen, aber bei so einem lieben Kompliment konnte auch sie nicht anders reagieren. Früher hatte sie solche Worte immer nur von Hermine, Harry und ihrem Vater gehört. Und da hatte die Bezeichnung „süß" eine ganz andere Bedeutung gehabt.
Verlegen blickte die junge Frau nach oben.
„Danke", hauchte sie.
Draco beugte sich zu seiner bezaubernden Freundin hinunter und gab ihr einen sanften Kuss. Er wollte es auf keinen Fall übertreiben, eben weil das Mädchen keine Erfahrung hatte.
Allerdings zeigte sich schon bald, dass Luna nicht umsonst in Ravenclaw war, sie lernte verdammt schnell.
Wenige Küsse später, wurden diese sanften Zärtlichkeiten nämlich immer intensiverer, bis sie sich wegen schmerzender Kiefer trennen mussten.

Aus dem Augenwinkel sahen beide Jugendliche etwas durch die Gänge rennen. Schnell schoss es an ihnen vorbei und stürmte um die nächste Ecke.
„War das Natsu?", wollte Luna verblüfft wissen.
„Ja, und er ist auf dem Weg zu meinem Onkel, sicher ist etwas mit Harry passiert. Komm mit, vielleicht braucht mein Bruder unsere Hilfe."
„Es geht um Harry, vermutlich kämpft er gerade mit einem Monster oder so was. Er wird auf jeden Fall Hilfe brauchen", keuchte Luna als sie beide hinter dem kleinen Polarfuchs herrannten.
„Warum hat er nicht uns geholt?", überlegte Draco laut.
„Weil der Kleine uns anscheinend nicht gesehen hat. Außerdem sind wir nicht Professor Snape", erinnerte ihn das Mädchen.
„Aber, es geht doch um meinen Bruder", murrte Draco, im Weiterrennen.

Severus legte gerade die letzten Unterlagen hin, die er für den morgigen Unterricht brauchen würde. Es handelte sich dabei um seine eigenen Bücher, die er laut Lucius hatte veröffentlichen müssen.
Für jede Jahrgangsstufe hatte er eines, und morgen wären die Sechstklässler dran. Er war schon sehr gespannt, ob Longbottom mit dieser Hilfe würde arbeiten können. Der Tränkemeister wäre sehr begeistert, wenn es nicht mehr zu so schlimmen Fehlern kommen würde wie in der Vergangenheit.
Der Kerkermeister überlegte gerade, ob er nach seinem jungen Partner suchen sollte, es war noch früh und er vermisste den kleinen Vampir schon wieder, als er ein Scharren an seiner Bürotür hörte.
„Was ist denn das? Wenn das ein Schüler ist, dann hat der eine komische Art zu klopfen", murrte der Mann.
Als Severus allerdings zur Tür ging merkte er dass das Scharren von weiter unten kam.
„Ein Tier?"
Im nächsten Moment hörte der Kerkermeister laute trampelnde Schritte von draußen.
Nun endgültig genervt riss Severus seine Tür auf.
Als er nach unten sah, blickte er in die großen schwarzen Augen von Natsu. Gleichzeitig hielten die lauten Schritte an.
„Onkel Sev, der Kleine ist wie verrückt hier herunter gerannt, ich bin mir sicher, es ist etwas mit Harry", keuchte Draco.
„Offensichtlich. Wo ist er?", wollte der düstere Mann von dem Fuchs wissen.
Der kleine Kerl drehte sofort um und rannte wieder in die Richtung aus der er gekommen war. Einen Lehrer und zwei Schüler im Schlepptau.
Natsu stürmte bis fast zum Eingang des Schlosses und blieb dann vor einem kleinen Häufchen stehen.

Im Sinne der GründerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt