Freunde vereint

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Harry stand vor dem Hogwartstor und kraulte nervös über das Fell seines neuen Freundes.
„Hey, Beißzahn, du streichelst Natsu noch kahle Stellen ins Fell wenn du so weiter machst", wurde er von Draco angesprochen.
Der Junge blickte entschuldigend auf seinen kleinen Polarfuchs, aber dem schien das nichts auszumachen. Ganz im Gegenteil er forderte quietschend weitere Streicheleinheiten. Wie Lucius gesagt hatte, war der Kleine ebenso versessen auf kuscheln wie Hedwig und der junge Vampir-Mix selber.
„Beißzahn? Deine Spitznamen werden von Tag zu Tag dümmer", grummelte der Halbthestral.
„Das mag sein, aber zumindest lenkt es dich von deiner Nervosität ab."
„Ich kann nicht anders. Was ist, wenn sie sich mir immer noch nicht nähern dürfen?"
Fast hätte der Eisprinz entnervt aufgestöhnt.
„Das hatten wir doch schon alles. Und zwar mehr als einmal, wenn ich dich daran erinnern darf. Der Fluch auf deiner Hand wurde doch auch aufgehoben. Du kannst wieder Lügen so viel du willst, auch wenn du es natürlich nie tun würdest. Warum sollte es bei deinen Freunden anders sein?"
Harry zuckte die Schultern.
„Weil es wieder mal typisch für mein Glück wäre?"
Draco schmunzelte.
„So ähnliche Sätze höre ich in letzter Zeit auch von Vater und Onkel Sev immer wieder."
Nun fing auch Harry zu kichern an. Ja, die beiden Männer waren seit einigen Tagen sehr dünnhäutig. Aber das schien vor dem Beginn des neuen Schuljahres immer so zu sein, zumindest hatte ihm Hagrid das gesagt. Kurz bevor auch der völlig kopflos in seiner Hütte herumgerannt war und sich fragte, ob er wirklich alles für seinen Unterricht vorbereitet hatte.
„Ich hätte nie gedacht, dass ausgerechnet Severus sich solche Sorgen um seinen Unterricht machen würde."
„Das liegt wohl vor allem daran, dass sich ab diesem Jahr sehr viel ändern wird. Er kann nicht mehr alles gleich machen wie bisher. Vater würde ihm aufs Dach steigen wenn er es versuchen würde."
Harry nickte.
„Schade, dass wir keinen Geschichtsunterricht mehr haben, laut Lucius soll es nun wirklich interessant werden."
„Ja, Binns hat auch eigene andere Geister gefragt, ob sie ihm beim Unterricht unterstützen möchten. Genug erlebt haben sie ja allemal. Aber hey, langweilig wird uns sicher auch so nicht."
Harry nickte und streichelte dann wieder über Natsus weiches Fell. Dann wurde er aufgeregt.
„Die Kutschen kommen", wimmerte er.
„Woher weißt du das? Ich sehe nichts."
„Ich auch nicht, aber ich kann meine Herde hören", erklärte Harry.
„Cool."
Draco hatte nicht vor, seinen kleinen Bruder jetzt alleine zu lassen, der würde vermutlich an einem Nervenzusammenbruch eingehen.

Als die Kutschen vor den Toren hielten wurde Harry immer nervöser. Er stellte sich ein wenig abseits hin um niemandem im Weg zu sein.
„Wow, wir haben wirklich viele magische Geschöpfe an der Schule", staunte Draco.
„Und die sind sicher alle erleichtert, nicht mehr ihre Illusionen tragen zu müssen."
„Verständlich, das ist ja auch extrem entwürdigend", grummelte der Eisprinz.
Sie ließen eine große Horde von Schülern an sich vorbeiziehen. Manche Kinder sahen ängstlich auf die magischen Wesen, andere hingegen blickten ihre Mitschüler eher angewidert oder wütend an. Aber darum machten sich die beiden Jungs nicht so viele Sorgen, die Vorurteile würden sicher schnell behoben sein. Das hatte auch ihr Vater gesagt.
Wegen dem was Umbridge mit den Schülern gemacht hatte, hatte sich die öffentliche Meinung bezüglich magischer Geschöpfe bereits stark gewandelt. Immerhin konnten die Kinder nichts dafür, dass sie verwandelt wurden, deswegen sollten sie auch nicht gehasst werden. Und wenn schon die Gewandelten nicht gefährlich waren, warum sollten es dann die geborenen Wesen sein? Da hatte die Frau sich wohl gewaltig verrechnet, die Menschen waren, bis auf wenige Ausnahmen natürlich, nicht so engstirnig wie immer gedacht.

„Da sind sie", keuchte Harry.
„Ganz ruhig", ermahnte Draco seinen Bruder und legte ihm eine Hand auf die Schulter.
„Aber, was ist wenn, ...."
„Fang nicht schon wieder damit an", meuterte der Blonde.
Auch Draco hatte jemanden gesehen auf den er sich besonders freute, und zwar Luna. Aber er würde bei Harry bleiben, das hatte er mit dem Mädchen auch so ausgemacht. Vermutlich würde sie sich eh zu ihnen gesellen.
„HARRY!"
„So viel zum Thema sie müssen dich vielleicht immer noch ignorieren", grinste Draco.
„Hältst du mal bitte Natsu?", bat Harry.
Draco nahm seinem Bruder das Fellbündel aus den Armen. Das schien dem Kleinen aber gar nicht zu gefallen. Allerdings kannten beide Jungs die Muggelstämmige, und somit auch ihre Begrüßungen.

Im Sinne der GründerWhere stories live. Discover now