Nie wieder Zeitzauber!

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Severus und Ron brachten zwei sichtlich nervöse Partner in den Krankenflügel.
„Also wirklich, Severus, musstest du die Kinder schon in deiner ersten Stunde so fertig machen?", schimpfte die Drachenmutter.
„Sehr witzig meine liebe Poppy. Harry und Ms. Granger fürchten sich eher vor dir."
Nun stemmte die Krankenschwester die Hände in die Hüften.
„Warum denn das? Ich bin harmlos."
„Ähm", war alles was von den Jugendlichen kam.
Selbst Severus musste aufpassen nichts zu sagen.
„Gut, ich bin eine Glucke, aber bei euch Kindern hilft ja sonst nichts mehr. Und, jetzt setzt euch beide auf die zwei Betten hier. Eure Partner dürfen gerne in eurer Nähe bleiben."
„Sie wissen, dass, naja, ...."
„Ja, Mr. Weasley, ich weiß, dass Severus und Mr. Potter ein Paar sind. Und nein, ich habe kein Problem damit. Sollte unsere hauseigene Fledermaus seinem Freund allerdings je ein Leid zufügen werde nicht mal ich ihn wieder zusammensetzen können. Dafür wird unser neuer Direktor dann mit Sicherheit sorgen."
„Poppy, Harry und ich sind anwesend", erinnerte Severus die Frau.
„Ich weiß", grinste die.
Harry schmunzelte ein wenig, aber dann lehnte er sich doch etwas nervös an seinen Partner.
Genauso machte es auch Hermine. Beide Jugendlichen hassten Untersuchungen.

Poppy seufzte als sie das Bild sah.
„Ihr macht euch wirklich Sorgen", stellte sie fest.
„Wir haben einfach schon genug erlebt", murmelte das Lockenmädchen.
„Da haben Sie wohl recht. Dann fangen wir mal an. Ihr müsst diesen Trank hier zu euch nehmen, dann warten wir ein wenig. Sobald ihr grün leuchtet werde ich einen Zauber sprechen der mir sagt ob ihr von dem Zeitumkehrer Nebenwirkungen davon getragen habt. Und wenn ich gleich dabei bin, werde ich auch noch zusätzlich einen Gesundheitsjech durchführen."
„Haben Sie doch schon", erinnerte Harry die Frau.
Schließlich war das eine der neuen Regeln die Lucius aufgestellt hatte.
„Nur zur Sicherheit", wiegelte Poppy sofort ab.
Die Schüler zuckten die Schultern und schluckten den Trank.
„Igitt, so stelle ich mir vor, dass fünf Jahre alte, ungewaschene, Socken schmecken", keuchte Hermine mehr als angeekelt.
Harry nickte und versuchte seinem Gefährten nicht auf den Schoß zu kotzen.
„Seid nicht wehleidig", schnaubte Poppy, wobei die Frau heilfroh war, das Gebräu nicht selber schlucken zu müssen.
„Er schmeckt so eklig, weil sich der Zauber auf eine Untersuchung spezialisiert, die schon Jahre überfällig ist. Der Trank muss, sozusagen, erst die richtige Zeit finden", erklärte Severus.
Das klang einleuchtend, was den Geschmack allerdings nicht verbesserte.

Die Zeit in der sie warteten überbrückte Poppy mit einer Untersuchung bei beiden Patienten.
„Ms. Granger, Sie sind soweit gesund, alles in Ordnung. Mr. Potter, was soll ich zu Ihnen sagen?"
„Harry?", kam es drohend von Severus, Hermine und Ron.
„Seht mich nicht so vorwurfsvoll an, keine Ahnung was nun schon wieder nicht stimmt. Ich habe mich nicht verletzt und ich bin auch nicht krank", meuterte der Junge sofort los.
„Das ist aber nur noch eine Frage der Zeit", warf Poppy ein.
„Was?", wollte Harry erschrocken wissen.
„Mr. Potter, Sie sind ein Vampir, noch dazu ein sehr junger. Aber Sie tun so als wären Sie schon alt."
„Was heißt das?", fragte der Vampir-Thestral-Mix verständnislos.
„Du trinkst zu wenig", übersetzte Severus.
„Ich tue was? Aber ich trinke doch mindestens einmal im Monat."
„Was anscheinend zu wenig ist. Nur alte Vampire brauchen so wenig Blut. Ich dachte, dass es bei dir anders ist weil du von den Thestralen getrunken hast. Das du deswegen nur so wenig Blut zu dir nimmst", dozierte Severus.
„Das war eine Fehleinschätzung. Durch den Thestralanteil in Ihrem Blut brauchen Sie sogar wesentlich mehr Blut als ein normaler Vampir. Vergessen Sie nicht, Blut gehört zur Hauptnahrungsquelle sowohl von Thestralen als auch Vampiren und Sie vereinen beide Wesen in sich."
„Noch öfter? Aber ich nehme doch schon so viel Blut zu mir."
„Nicht genug", beharrte die Krankenschwester unerbittlich.
Harry verschränkte die Arme vor der Brust, ihm gefiel das alles überhaupt nicht.

„Harry, was ist los? Wenn du Durst hast, warum trinkst du dann nicht?", wollte nun Hermine besorgt wissen.
„Junge Vampire die ursprünglich mal Menschen waren schämen sich für ihren Durst", erklärte, zu aller Überraschung, Ron.
„Mit magischen Wesen kennst du dich echt aus", staunte Harry.
„Erst seit dem Sommer", grinste Ron.
„Mr. Weasley sagt da etwas sehr wichtiges. Es stimmt, Vampire schämen sich oft vor sich selbst. Sie haben nie Blut gebraucht und plötzlich müssen sie ihr Leben so umstellen. Vor allem tun sie sich schwer damit, weil Blut auf einmal so köstlich schmeckt. Darum trinken die meisten Vampire auch ungern in Gesellschaft. Sie wollen nicht als Monster angesehen werden", erklärte Severus und strich Harry dabei über den Rücken.
Der seufzte geschlagen.
„Wie oft?", wollte er deswegen wissen.
„Sie sind ohnehin untergewichtig, also würde ich vorschlagen, dass Sie in nächster Zeit dreimal die Woche trinken. Und das in Gesellschaft, nur um sicher zu gehen, dass Sie sich nicht drücken. Wer von euch dreien meldet sich freiwillig?", fragte die Krankenschwester.
Jeder zeigte auf.
„Na toll, das ist sooo peinlich", jammerte Harry.
„Ist es nicht, du kannst auch gleich hier damit anfangen. Bei deiner Herde macht es dir doch auch nichts aus", überlegte Severus.
„Weil es meine Herde ist", nuschelte Harry.
Da der junge Vampir immer noch nicht so recht wollte zog Poppy einen Vorhang um das Bett ihres jungen Patienten. Jetzt waren, der Grünäugige und Severus von den anderen getrennt.
„Na komm, trink", forderte Severus seinen Kleinen auf. Harry stahl sich aber zuerst einen schnellen Kuss, er wollte die Gunst der Stunde nutzen. Sein Partner zog natürlich sofort mit.
Danach nahm er brav seinen Blutstein und biss zu.
„Und nicht sofort wieder aufhören", rief Poppy von der anderen Seite.

Im Sinne der GründerWhere stories live. Discover now