Kleines Zwischenkapitel

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Harry wollte Severus gerade bitten ihn zu küssen, als ihm etwas einfiel.
„Mist, ich habe gerade rohes Fleisch gegessen und Blut getrunken. Den Geschmack willst du sicher nicht im Mund haben?"
Severus schmunzelte.
„Dafür gibt es Zauber. Außerdem, mich würde es sicher nicht stören, wenn du nach Blut schmeckst."
„Aber, du bist doch kein Vampir."
„Nein, aber ich küsse dich auch nicht um zu erfahren was du gegessen hast. Ich tue es weil ich es schön finde und dir nahe sein will."
Bei den Worten schmolz Harry regelrecht in Severus' Armen.
„Ich würde dich gerne küssen", gurrte der Vampir-Mix.
Severus sprach einen Zauber der den Fleischgeschmack neutralisierte, dann senkte er den Kopf.
Harry schlug einmal mit den Flügeln und hob ab. Es hatte Vorteile fliegen zu können, er musste sich nicht so strecken wenn er engen Körperkontakt mit jemanden haben wollte der um so vieles größer war als er selber.
Beide genossen den Kuss in vollen Zügen. Diese Zärtlichkeit war in den letzten Tagen viel zu kurz gekommen.
„Willst du ein wenig mit mir über die Ländereien gehen?" Wollte Severus dann von seinem Kleinen wissen.
„Sehr gerne."
So verbrachten die Beiden die nächsten Stunden in trauter Zweisamkeit. Immer wieder hielten sie an um sich aneinander zu schmiegen und einfach nur die Aussicht zu genießen. Am Ende setzten sie sich an den See und versanken in süßen Küssen.

Ein Patronus in Gestalt einer Hirschkuh holte sie von ihrer Wolke herunter.
„Ich gönne euch eurer Zusammensein ja, aber es wird Zeit das ihr euch wieder mal blicken lasst. Ihr seid schon Stunden da draußen", kam es von Lucius.
„Luc macht sich wohl Sorgen um seinen Sohn", lachte Severus.
„Ich dachte er vertraut dir?"
„Tut er, aber er kann nun mal nicht aus seiner Haut. So sind Väter eben. Komm, gehen wir zurück, bevor er noch selber runter kommt."
„In Ordnung. Warum hat Onkel Lucius eine Hirschkuh als Patronus?"
„Er ist mittlerweile dein Vater. Du könntest ihn auch Dad nennen."
„Das geht alles so schnell. Ich kann ihn noch nicht so vertraulich anreden. Denkst du, er versteht das?"
Da konnte Severus seinen Partner beruhigen.
„Natürlich tut er das, ich war wohl etwas zu voreilig."
„Gut, ich möchte nicht, dass er denkt ich hätte ihn nicht gern."
Severus sagte nichts darauf, er wüsste auch gar nicht was. Stattdessen beantwortete er Harrys andere Frage.
„Deine Mutter hat diese Tiere geliebt. Darum ist Lucius' Patronus eine Hirschkuh. Ihrer war auch einer."
„Und ich dachte immer, es wäre, weil mein Vater sich in einen Hirschen verwandeln konnte", überlegte Harry.
„Das war entweder Zufall, oder es hatte den gleichen Grund wie bei Lucius. James hat Lily auch geliebt."
Harry schwieg einen Moment.
„Das muss schwer gewesen sein. Nicht nur Mrs. Malfoy saß zwischen den Stühlen, sondern auch mein Vater."
„Ja, ich gebe zu, ich hätte James nie so viel Charakter zugetraut. Er ist damals über sich selber hinausgewachsen."
„Ich kann dich verstehen er hat sich dir gegenüber wie ein Arsch benommen", knurrte der Thestral-Mix.
„Nicht nur mir gegenüber, auch andere mussten leiden. Aber lass uns jetzt nicht mehr davon reden, es macht dich immer so wütend."
Eigentlich wollte Severus nur verhindern, dass sein Kleiner bei solchen Gesprächen wieder an die Dursleys erinnert wurde. Das war schon passiert.

Bevor sie in die gemeinsame Wohnung zu den anderen gingen blieb Harry noch mal stehen.
„Luna hat mir geschrieben. Sie würde sich gerne mit uns in der Winkelgasse zum Einkaufen treffen."
„Du meinst, sie möchte gerne Draco treffen?"
Harry lachte.
„Das kommt noch dazu. Aber Luna ist ein ungewöhnliches Mädchen, sie sagt immer die Wahrheit. Wenn sie schreibt, sie würde sich auf uns alle freuen dann stimmt das auch."
„Manchmal weiß ich nicht, ob ich die junge Dame bewundern oder bemitleiden soll", sinnierte Severus.
„Luna ist glücklich und mag sich selber. Nicht alle Menschen und Wesen können das von sich behaupten."
„Stimmt."
In dem Moment ging die Tür auf und ein wütender Lucius stand vor ihnen. Dabei erdolchte er ausschließlich Severus mit Blicken.
„Habt ihr vergessen wie man eine Türklinke betätigt?"
Harry sah seinen Paten schuldbewusst an. Der Mann starrte aber nur weiter auf Severus.
„Beruhige dich wieder, wir haben nichts Anrüchiges getan."
„Und warum kommt ihr dann nicht rein?" Giftete der Direktor.
Severus schmunzelte.
„Weil mir Harry erzählen wollte, dass dein Sohn gute Chancen bei Ms. Lovegood hat."
Erstaunlicherweise schien das den Anwalt zu besänftigen.
„Sie ist ein nettes Mädchen. Meine Söhne haben eindeutig Geschmack."
„Danke", grinste Severus.
„Trottel", grummelte Lucius.

Im Sinne der GründerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt