Integriert

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Harry rannte auf seine Herde zu und hätte dabei fast Hagrid übersehen, was an sich schon ein Kunststück war. Der junge Thestral-Mix konnte gerade noch nach oben springen und seine Flügel ausbreiten.
Der Halbriese blickte, dem Jungen staunend hinterher.
„Wow, Harry, du hast wirklich gute Reflexe. Und deine Flügel sind wunderschön."
Der Angesprochene setzte zur Landung an und grinste.
„Danke, ich wäre sonst in dich reingerannt."
Hagrid strahlte als er sah, wie Harry von den Thestralen begrüßt wurde.
„Eine echte Familie", schniefte er und wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel.
„Hallo Hagrid, danke das Sie die Tiere geholt haben."
„Kein Problem, Direktor. Es ist schön Harry so glücklich zu sehen. Das vermisste ich nach dem Trimagischen Turnier an ihm. Er hat nicht mehr gelacht."
Lucius nickte verstehend, sagte aber nichts.
Severus hingegen dachte angestrengt nach. War ihm so eine gravierende Veränderung an einem seiner Schüler wirklich entgangen?

Draco hatte dem Gespräch gar nicht zugehört. Er versuchte anhand von Harrys Bewegungen festzustellen, wo die unsichtbaren Tiere standen. Vor allem aber hatte er keine Lust ans hintere Ende der Wesen zu geraten. Thestrale waren mit Pferden verwandt, vermutlich traten die also auch aus. Über unliebsamen Überraschungen die zusätzlich von diesem Ende kamen wollte er gar nicht erst nachdenken.

„Ähm, Harry?"
Der Junge drehte sich zu seinem Bruder um.
„Bist du blind?" Wollte er dann verwirrt wissen.
Der Eisprinz von Slytherin hatte die Hände vor sich ausgestreckt und kam vorsichtig auf Harry zu.
„Nein, ich bin nicht blind. Ich möchte nur nicht in deine Familie reinrennen. Das wäre wohl kein guter erster Eindruck."
„Sie kennen dich seit du das erste Mal mit den Kutschen gefahren bist. Also hast du schon einen ersten Eindruck hinterlassen."
„Toll, und der war sicher nicht viel besser als der bei Weasley und Granger", schnaubte Draco.
„Du warst schon mal charmanter", stimmte ihm der Vampir-Mix zu.
„Schön, bist du so nett und hilfst mir?"
Wenn ein Malfoy einmal um etwas bat, dann war das eine Seltenheit, und so erbarmte sich Harry. Er ging zu seinem Bruder und stellte sich neben ihn.
„Nimm die Hände runter du sieht aus wie eine Mumie aus einem schlechten Film."
„Was immer das auch ist", grummelte Draco und kam der Aufforderung nach.
Harry blickte sich zu den Erwachsenen um.
„Was machen die?"
„Sie unterhalten sich über deine Veränderung im letzten Jahr."
„Ganz toll", stöhnte der Grünäugige.
„Und, wo stehen sie denn jetzt?" Lenkte Draco ab.
„Genau vor dir. Kommt doch bitte mal, das hier ist Draco, mein neuer Bruder. Er kann euch nicht sehen, darum erschreckt ihn bitte nicht."

Die Herde kam vorsichtig näher. Harry musste sich ein Grinsen verkneifen. Draco war total angespannt.
„Beruhige dich, sie tun dir nichts", redete er ihm gut zu.
„Ich war nur noch nie in so einer Situation."
„Du warst auch vorher nie mit einem Vampir-Thestral-Mix wochenlang eingesperrt und hast es dennoch gut gemeistert."
Draco schnaubte.
„Aber nur weil Vater und Onkel Severus da waren. Wären wir alleine gewesen hätte ich versucht dich zu töten."
„Na wenigstens bist du ehrlich", lachte Harry.
„Sehr witzig. Ich war echt ein Holzkopf. Ich meine damit nicht nur wegen der Vampirsache. Alles was ich über deine Mutter gesagt habe, das war echt ekelhaft. Ich habe sie ein Schlammblut genannt. Im Nachhinein wundert es mich das Vater mich nicht übers Knie gelegt hat."
„Du sieht aus als würdest du dich schämen."
„Tu ich ja auch", gestand Draco murmelnd.
Im nächsten Moment ließ er einen so lauten Schrei los dass auch die Erwachsenen wieder auf die Jugendlichen aufmerksam wurden.
„Draco, was ist los?" Wollte Lucius alarmiert wissen.
„Mich hat was berührt", stammelte der Blonde.
Harry prustete los.
„Ja, das war Flügelchen."
Sofort beruhigte sich der Direktor wieder.
„Dann ist es ja gut."
Draco grummelte vor sich hin. Ihm war seine Reaktion peinlich. Allerdings wusste er auch nicht wie er auf so eine Situation angemessen reagieren sollte. Er streichelte gerade über die Haut von Wesen die er nicht sehen konnte. Die Thestrale fühlten sich an als wären sie kurz vorm verhungern.
Er wurde von Harrys gurren abgelenkt.

Im Sinne der GründerWhere stories live. Discover now