Bitte Tag, geh vorbei

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Nachdem Lucius ein wenig Papierkram erledigt hatte, wurde er unterbrochen.
„Hast du nicht etwas Wichtiges vergessen?"
Der neue Schulleiter sah Slytherin fragend an.
„Mir fällt im Moment nichts ein. Was denn?"
Rowena seufzte.
„Du hast den Hausmeister vergessen. Diesen Filch. Denkst du nicht, du müsstest auch mit ihm noch reden? In der dritten Schublade liegt eine dicke Akte von ihm."
„Verflucht, das habe ich wirklich vergessen", grummelte der Blonde.
„Mach dir nichts draus, du hast an einem Tag schon mehr geschafft als andere in ihrer ganzen Laufbahn. Du bist auch nur ein Mensch." Versuchte ihn Helga zu beruhigen.
„Ich weiß, aber hier geht es um das Wohl der Kinder, und das hatte dieser Kerl schon in meiner Schulzeit nie im Sinn. Es ging ihm immer nur darum die Schüler zu tyrannisieren und zu erschrecken."
„Das wissen wir", seufzte Godric. Er hatte nie verstanden, warum dieser Mann eingestellt worden war.
Lucius wand sich an die Bilder der verstorbenen Direktoren.
„Wären Sie so freundlich, und würden den Mann suchen? Er soll sofort zu mir kommen."
Eine Dame nickte und verschwand aus dem Bild.

Wenig später klopfte es an der Tür.
„Herein."
Ein missmutiger Argus Filch betrat den Raum. Er sah sich neugierig um.
„Sie haben nach mir geschickt?" Raunzte er.
„Ja, bitte setzen Sie sich Mr. Filch." Lucius beschloss erst mal nicht auf die Unfreundlichkeit des Mannes einzugehen.

Filch setzte sich und starrte den Mann weiter an. Er wusste nicht, was er von dem neuen Schulleiter halten sollte. In den letzten Jahren hatte er allerdings immer den Eindruck, dass Dumbledore von Malfoy Senior nicht so begeistert war. Das konnte doch eigentlich nur heißen, dass dieser Mann die Kinder hasste. Bei Umbridge war es doch genauso. Filch hoffte es zumindest. Die letzten Wochen gehörten zu den schönsten seiner Dienstzeit. Hoffentlich durfte er nun auch endlich zur Prügelstrafe übergehen. Darum bettelte er Dumbledore schon seit Jahren an. Aber der Alte wehrte jedes Mal ab.
Aber Lucius Malfoy, war mal ein Todesser gewesen, der wusste sicher wie man mit aufmüpfigen Rotznasen umzugehen hatte.

Der Schulleiter hatte sich in der Zwischenzeit die Akte des Hausmeisters näher angesehen. Die Gründer hatten nicht übertrieben. Was da drin stand war alles andere als beruhigend.
„Mr. Filch, wie ich sehe haben Sie die letzten Jahre immer wieder den Antrag gestellt Schüler verprügeln und foltern zu dürfen."
Argus' Gesicht erhellte sich.
„Ja, Sir, das ist richtig. Die Gören tanzen mir schon seit Jahren auf der Nase herum. Außerdem sind die Meisten von ihnen schlecht erzogen und eingebildet. Ich bin mir sicher, eine ordentliche Tracht Prügel würde vielen Manieren beibringen. Die besonders schlimmen Fälle würde ich gerne an ihren Daumen aufhängen."
Sofort verdüsterte sich Lucius' Laune. Er blickte den Mann vor sich eisig an.
„Vergessen Sie das ganz schnell wieder. Die Tatsache, dass Sie so erpicht darauf sind Kinder zu quälen macht Sie eigentlich untragbar für eine Schule. Warum haben Sie sich für diese Stelle beworben wenn Sie keine Kinder mögen?"
Filch sah den Mann sauer an.
„Ich bin ein verdammter Squib, mir wurden nicht viele Möglichkeiten gelassen. Ich musste das nehmen was man mir gab. Und das Beste was ich bekam war dieser Posten hier."
„Es ist keine Schande ohne magische Kräfte zu sein. Der Großteil der Weltbevölkerung kommt ohne Magie aus. Und die haben kein Problem damit."
„Pah, soll ich etwa in die Muggelwelt gehen? Wollen Sie mich verstoßen?"
Lucius verdrehte die Augen.
„Sie benehmen sich wie ein verzogenes Kind. Niemand hat davon gesprochen Sie zu verbannen. Alles was ich sagte war, dass Sie einen anderen Beruf hätten erlernen sollen."
„Ja, welchen denn?" Der Hausmeister war aufgesprungen und starrte seinen Arbeitgeber zornig an.
„Ich werde sicher nicht den Dreck von Leuten wegräumen die zaubern können. Dafür gibt es Hauselfen. Ich habe was Besseres verdient." Brüllte er.

Lucius ließ ihn eine Weile weitertoben und schrieb sich in der Zwischenzeit etwas auf.
„Zu unserer Zeit hätten wir so einen Menschen nicht hier geduldet." Murmelte Helga. Ihr gefiel gar nicht, wie der Mann über Hauselfen sprach.
Der Schulleiter lächelte die blonde Dame an. Dann richtete er sich wieder an den Hausmeister.
„Setzen Sie sich wieder. Man könnte meinen sie wären fünf Jahre alt."
Missmutig kam der Hausmeister dieser Aufforderung nach.
„Gut, und jetzt hören Sie mir mal ganz genau zu. Es gibt genug Squibs die in der Zauberwelt leben und auch einer Arbeit nachgehen. Auch an dieser Schule. Sie sind nicht schlechter oder besser als andere Menschen. Und Sie, Mr. Filch, haben sogar noch unglaubliches Glück. Sie können vielleicht nicht zaubern, aber Sie haben eine Vertraute die alles für Sie tut. Und Sie haben eine längere Lebenserwartung als viele Ihrer ‚Leidensgenossen.'"
„Was soll das heißen?" Wollte der verbitterte Mann wissen.
„Ganz einfach, es heißt, dass Sie sehr wohl über Magie verfügen. Sie können Sie nur nicht selbst anwenden. Aber in Ihrem Körper schlummert sie sehr wohl. Das trifft nicht auf jeden Squib zu."
„Ich will aber zaubern. Und das werde ich auch lernen. Ich habe mir bereits einige Bücher zu dem Thema gekauft."
Lucius verdrehte die Augen. Er hatte schon von diesen Büchern gehört. Seines Erachtens waren die Meisten davon das Pergament nicht wert auf das sie gedruckt waren. Aber bitte, es war ja nicht sein Geld.
„Wie dem auch sei. Sie werden in Zukunft davon absehen den Schülern körperliche Strafen anzudrohen. Und Sie werden mit den ganzen Schauermärchen aufhören. In dieser Schule gab es nie körperliche Züchtigung und es wird sie auch nie geben. Nicht solange ich hier etwas zu sagen habe. Und ich beabsichtige sehr lange im Amt zu bleiben."
Die Gründer brachen auf diese Worte hin in Jubel aus. Aber darauf ging Lucius nicht ein.

Im Sinne der GründerМесто, где живут истории. Откройте их для себя