Die Kammer in der Kammer

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Die Besucher fuhren zusammen.
„Merlin, müssen Sie uns so erschrecken?" Keuchte Draco.
Salazar Slytherin grinste aus seinem Bild.
„Das ist einer der wenigen Freuden die man als Gemälde noch hat."
„Ach was, Sie haben auch so immer Spaß." Wehrte Luna ab.
„Stimmt." Lächelte Rowena.
Lucius sah sich neugierig in der großen Halle um. Dann schluckte er.
„Harry, bitte sage mir, dass du nicht gegen dieses Ding gekämpft hast."
Der junge Vampir folgte dem Blick seines Paten.
„Okay, wenn es dich glücklich macht, dann sage ich, dass ich nicht gegen ihn gekämpft habe."
Diese Worte waren nur leider überhaupt nicht dazu geeignet um den Direktor zu beruhigen. Ganz im Gegenteil.
„Du warst 12!" Rief, der Schulleiter aufgebracht und starrte weiter auf den Basilisken der da so unschuldig in der Ecke lag.
„Ähm, ja." Kam es intelligent von Harry.
Nun hatten auch Draco und Severus das Ungetüm entdeckt.
Draco machte sogar einen erschrockenen Schritt zurück.
„Dieses Teil ist doch mindestens 10 Meter lang." Jaulte er.
„13, wir haben nachgemessen." Gab Luna bereitwillig Auskunft.
Severus konnte sich nicht mehr zurückhalten. Er trat zu Harry und zog den Jungen in seine Arme.
„Mach so etwas nie wieder, kleiner Dummkopf. Du warst ganz alleine."
Sofort schmiegte sich der junge Thestral-Mix an seinen Partner.
„Ich war nicht alleine, ich hatte Fawkes und das Schwert von Godric Gryffindor. Außerdem musste sich doch jemand um Ginny kümmern." Wiegelte er ab.
Von dem Hausgründer hörte man nur ein Schnauben. Auch dem Gründer gefiel es nicht, dass ein Kind gegen ein ausgewachsenes Monster kämpfen musste. Egal, ob der nun sein Schwert hatte oder nicht.
Severus wollte Harry gerade einen Kuss geben, er kam aber nicht dazu.
Lucius war zu den beiden getreten und hatte sich sein Patenkind geschnappt. Nun drückte er ihn an seine Brust.
„Versprich mit bitte, dass du in Zukunft zu mir oder Severus kommst. Du bist nicht mehr alleine. Kein Schüler sollte so eine Bürde tragen."
Harry blinzelte nach oben und nickte. Dann schielte er zu Draco.
Dem blonden Jungen war völlig klar, dass sein ehemaliger Rivale ihn um Erlaubnis bat. Und, noch schlimmer, um Entschuldigung.
„Hey, du bist mein kleiner Bruder, du musst mich sicher nicht erst bitten. Ich habe dir doch gesagt, ich bin erleichtert wenn es mal jemand anderen trifft."
Das ließ sich Harry nicht zweimal sagen. Er schlang die Arme um Lucius und genoss die Zuwendung. Der Blonde war so kuschelig. Gut, Harry würde das nie laut sagen, aber es stimmte.

Luna hatte sich neben Draco gestellt.
„Du bist nett." Stellte sie leise fest.
Der Blonde sah sie groß an.
„Grünauge gehört zur Familie." Versuchte er sich rauszureden.
„Ich weiß, aber dennoch bist zu nett. Du bemühst dich zumindest das Richtige zu tun."
Draco biss sich auf die Lippen und beobachtete Harry und seinen Vater.
„Er versteht besser war Vater braucht. Ich habe doch keine Ahnung vom Krieg und was es bedeutet nicht geliebt zu werden. Nicht mal kämpfen kann ich richtig."
„Das klingt bitter." Meinte Luna.
Draco nickte. Er fühlte sich von Luna nicht unter Druck gesetzt, sie schien einfach nur da zu sein.
„Weißt du, ich habe niemals um etwas kämpfen müssen. Und wenn es nicht so lief wie ich wollte bin ich immer zu Mutter oder Vater gerannt. Sogar in die Quidditch-Mannschaft musste ich mich einkaufen. Durch Talent hätte ich es nicht geschafft."
„Und dann bist du einige Wochen mit Harry eingesperrt und siehst wie es in ihm wirklich aussieht. Das er nicht mal von denen beschützt wird denen er anvertraut wurde."
Erschrocken drehte Draco sich um.
„Woher weißt du das?"
Das blonde Mädchen lächelte.
„Du bist nicht der Einzige der mit mir reden kann. Harry hat mal gesagt, dass er sich bei mir frei fühlt. Es gibt keinen Zwang. Vermutlich fällt es ihm deswegen leicht mit mir zu sprechen. Diese Wirkung scheine ich auf Menschen zu haben, die normalerweise Masken tragen."
Luna blickte vielsagend zu dem blonden Slytherin.
Dann wandte sie ihre Aufmerksamkeit wieder zu den anderen.

Harry hatte sich gerade von Lucius gelöst.
Nun stand er neben Severus, der einen Arm um ihn legte.
Der Schulleiter blickte zu den Gemälden der Gründer.
„Wie viele Bilder gibt es eigentlich von Ihnen?"
„Nicht so viele, aber wir können auftauchen wo wir wollen. Immerhin ist das unsere Schule." Erklärte Helga.
„Verstehe, eines wüsste ich aber noch gerne. Warum ist der Eingang in einer Mädchentoilette?"
Auf Lucius' Frage brachen die vier Gründer in lautes Lachen aus.
„Du hast wohl einen Nerv getroffen." Kam es von Severus.
Nur mühsam beherrschten sich die Vier wieder.
Salazar war allerdings der Einzige der schon wieder reden konnte.
„Als wir diese Kammer damals gebaut hatten, konnte jeder hier runter. Es stand den Schülern frei hier ihre gemeinsame Zeit zu verbringen. Egal aus welchem Haus man kam. Viele lernten auch Parsel. Wie gesagt, es ist einfach eine Sprache, nur etwas schwerer zu lernen.
Der eigentliche Zugang ist übrigens direkt neben dem Konferenzzimmer."
Lucius blickte zuerst zu Harry und dann zu Luna.
„Und warum sind wir dann nicht da durch?" Wollte der Schulleiter wissen.
Harry zuckte die Schultern.
„Ich wollte euch mit Myrte bekannt machen. Vor allem wollte ich, dass sie dir von ihrer Einsamkeit erzählt. Und dann wollte ich auch nicht, dass schon jetzt alle Lehrer wissen wie man hier her kommt."
„Beides nachvollziehbar." Brummte Severus.
„Ja." Stimmte Lucius zu.
„Das erklärt aber noch nicht, warum es diesen Zugang im Bad überhaupt gibt." Brachte Draco vor.
Salazar seufzte.
„Das ist eigentlich schnell erklärt. Wir haben die Kinder damals immer viel mit entscheiden lassen. Es sollte ja schließlich ein Ort sein an dem sie sich wohlfühlten. Darum meinten meine Kollegen und ich, es wäre doch eine gute Idee noch einen Eingang in diese Räume zu schaffen. Nur sollten die Schüler entscheiden wo der sich befindet. Und fragt mich jetzt bitte nicht, wie die auf das Bad gekommen sind. Die Entscheidung war einstimmig."
„Damals war es auch noch keine Mädchentoilette sondern einfach nur ein Waschraum." Warf Godric ein.
Verstehendes nickten war die Antwort.

Im Sinne der GründerWhere stories live. Discover now