Wunderbeeren

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„Severus, hör sofort auf dich gegen die Stasis zu wehren“, schimpfte Poppy.
Aber der Lehrer dachte gar nicht daran. Irgendwo da draußen war sein kleiner Vampir in der Gewalt eines vollkommenen Irren. Wie sollte er denn ruhig bleiben wenn er doch ganz genau wusste wie groß Harrys Angst war. Darum versuchte seine Magie alles um ihn aus seiner Lage zu befreien.
„Severus Tobias Snape, lass das!“, zischte nun Narzissa.
„Nein, ich muss zu Harry, er braucht mich.“
„Und du weißt wohin ihn mein Cousin verschleppt hat? Wenn dem so ist dann mach gefälligst den Mund auf.“
„Er ist vermutlich nicht in seinem Elternhaus“, keuchte Severus.
Dieses Mal schnaubte sogar sein Patensohn.
„Denkst du nicht dass wir da als erstes nachgesehen haben? Einige vom Orden kommen immer noch dort rein ganz oben steht Dumbledore. Ja, du hörst richtig, scheint als hätte der Alte endlich eingesehen dass er sich in Black geirrt hat. Er hat den Auroren den Zutritt gestattet, leider ohne Erfolg.“
„Hat eure Familie noch andere Häuser?“, wollte Severus von Narzissa wissen.
„Natürlich, aber da kommt er nicht rein. Diese Anwesen gehören mittlerweile alle mir.“
„Dann ist er untergetaucht“, knurrte der Lehrer und verschärfte seine Bemühungen sich aus der Starre zu befreien.
„Severus, hör augenglicklich auf mit dem Theater, wir haben keine Zeit uns auch noch um dich Sorgen zu machen. Du hast es gerade mal so geschafft zu überlegen, und das nur dank den Zaubern die auf deiner Uhr lagen. Also tu gefälligst was Poppy von dir verlangt oder ich erlaube ihr dich wieder ins Koma zu versetzen.“

Alle Augen, bis auf die von Severus der es nicht konnte, richteten sich auf Lucius der soeben den Krankensaal betrat.
Der Direktor trat direkt in Severus’ Blickfeld und starrte seinen besten Freund alles andere als freundlich an.
„Lass das“, war alles was er sagte.
„Luc, er hat Harry“, flüsterte Severus und ignorierte dabei völlig den desolaten Zustand in dem sich sein bester Freund befand.
„Denkst du das wüsste ich nicht? Seit fast drei Tagen suchen wir nun in ganz Europa nach diesem Wahnsinnigen. Wenn du also nichts Konstruktives beizutragen hast dann konzentriere dich gefälligst auf deine Heilung. Oder willst du dass wir Harry sagen müssen du hättest dich selbst verletzt? Du lebst nur aufgrund seines Geschenkes an dich, vergiss das bloß nicht.“
„Er würde sich Vorwürfe machen“, steuerte Draco bei.
Endlich hörte Severus auf sich gegen den Zauber zu wehren. Die Worte seines Patensohn hatten gesessen.
„Wie weit seid ihr?“, wollte er wissen.
„Wie gesagt, wir suchen nicht mehr nur in England. Um ehrlich zu sein weiß ich das Black sich nicht mehr auf der Insel aufhält aber die Auroren gehen dennoch jeder Spur nach die sie haben.“
„Gibt es denn so viele?“
„Kann man wohl sagen, mein Cousin ist leider nicht dumm, er hat sich Immobilien auf der ganzen Welt gekauft. Alle schön weit verstreut, sowohl in der magischen wie in der nichtmagischen Welt, du kannst dir vorstellen wie lustig es ist jedes einzelne Anwesen durchsuchen zu müssen.“
„Also hat er das schon länger geplant“, knurrte Severus.
„Davon ist auszugehen“, murrte Draco.
„Stehen uns die Ministerien bei der Suche im Weg?“
Zum ersten Mal seit Tagen sah man ein leichtes Lächeln auf dem mittlerweile bärtigen Gesicht des Schulleiters.
„Ganz im Gegenteil unsere derzeitige Regierung will nichts mehr als Black wieder einzufangen darum haben unsere Leute alle ausländischen Ministerien um Hilfe gebeten. Und die haben zugesagt, keiner will jemanden wie Sirius Black in seinem Land. Jeder will das er sicher verwahrt wird.“
„Er wird also wieder nach Askaban kommen“, stellte Severus grimmig fest.
Entgegen seiner Hoffnung schüttelte Lucius allerdings den Kopf.
„Was soll das heißen? Er ist ein Verbrecher, er gehört weggesperrt!“, fauchte der Lehrer und versuchte sich wieder aufzubäumen.
„Severus, Schluss damit, mir reicht es jetzt wirklich. Mach das noch einmal und ich schicke dich wieder schlafen!“, donnerte die Krankenschwester.
Severus starrte nur finster auf seinen Freund beruhigte sich aber wieder.

Lucius seufzte, auch ihm gefiel das nicht ganz, aber er verstand wenigstens die Hintergründe.
„Bei der Befragung von Fudge kam heraus dass er einen eigenen Heiler auf Black angesetzt hat. Dieser sagte dem ehemaligen Minister allerdings nicht was der hören wollte, darum hat er ihn erpresst. Fudge verlangte von ihm Black als gesund zu entlassen, im Gegenzug würde er dafür sorgen dass seine Familie vor den Todessern geschützt wird. Du kannst dir vorstellen wie der Heiler reagiert hat. Für die Familie tut man nun mal Dinge die einem sonst nie einfallen würden.“
„Was ist mit dem Heiler?“
„Hat sich selbst angezeigt. Außerdem hat er heimlich einen korrekten Bericht über Sirius’ Gesundheitszustand verfasst. Daraus geht klar hervor dass Black alles andere als gesund ist und intensive Behandlungen braucht. Der Heiler hatte Angst um seine Familie aber auch so etwas wie seine Berufsehre“, berichtete Poppy.
„Diese Ehre hat sich ja reichlich Zeit gelassen um in Erscheinung zu treten“, kam es ungnädig von Severus.
„Onkel, bitte, es ging um seine Familie“, versuchte Draco ihn zu beschwichtigen.
„Als hätte Fudge je die Macht gehabt auch nur irgendjemanden vor irgendetwas zu schützen“, knurrte der Kerkermeister zurück.
„Zu dem gleichen Schluss ist auch das Gericht gekommen, der Mann wird nie wieder als Heiler arbeiten dürfen. Außerdem hat er noch mit einer empfindlichen Strafe zu rechnen. Er wird für ein Jahr in die Muggelwelt verbannt. Für einen Reinblüter wohl die schlimmste aller Strafen“, führte Poppy näher aus.
„Wenigstens etwas, das hilft uns aber alles nicht dabei Harry zu finden. Gibt es denn wirklich gar keine Spur?“
„Sev, hast du mir nicht zugehört? Es gibt sogar viel zu viele davon. Der Mann hat in den letzten Monaten Wohnungen und Häuser regelrecht gesammelt. Alles nur zu dem Zweck uns die Suche zu erschweren. Die meisten davon konnten leicht ausgeschlossen werden, schließlich lagen keine Schutzzauber darauf. Mehr Sorgen machen mir die Immobilien die plötzlich von der Bildfläche verschwunden sind. Und auch dabei war Black nicht dumm. Er hat nicht nur ein Anwesen magisch verbarrikadiert sondern gleich ein gutes Dutzend. Sowohl Fluchbrecher wie auch Auroren sämtlicher Länder sind seit Tagen im Einsatz. Und bevor du fragst, nein es gibt kein Zeichen von Harry. Dann wäre ich auch bestimmt nicht mehr hier. Ich werde mir den Verrückten der meinen Sohn entführt hat persönlich vornehmen“, knurrte Lucius.

Im Sinne der GründerWhere stories live. Discover now