Zwei Fans

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Durch die ganzen oberen Jahrgänge ging schon seit Stunden ein aufgeregtes Summen. Heute würde eine uralte Tradition wieder aufgenommen werden. Es gab nämlich einen Ausflug. Keinen großen, aber einen Ausflug an dem alle ab dem fünften Jahrgang teilnehmen mussten, oder durften. In den Anfängen der Schule gab es solche Exkursionen ständig, aber auch die waren im Laufe der Zeit in Vergessenheit geraten.
Narzissa Black hatte allerdings vehement darauf bestanden. Jeder Schüler sollte neu eingekleidet werden, das gehörte zu ihrem Unterricht, und dafür würde die erste Gruppe heute nach Hogsmead gehen. Die unteren Jahrgangsstufen mussten eine Woche länger warten, aber das störte niemanden. Alle freuten sich darauf auch einmal an einem normalen Wochentag, noch dazu einem Montag, das Schulgelände verlassen zu dürfen. Außerdem würde die Schule für alle Kosten aufkommen, schließlich handelte es sich um Unterrichtsmaterial. So hatte es zumindest Narzissa genannt und Lucius war nur zu gerne darauf eingegangen. Eigentlich eine sehr nette Geste von der Hexe, denn dadurch würden alle Schüler über eine hochwertige Garderobe verfügen.
Mit dieser Idee hatte Professor Black sich bei den Schülern sehr beliebt gemacht. Auch störte sich niemand an der Scheidung von der ihre Lehrerin mit Freuden jedem erzählte der es hören wollte. Der Schulleiter schien ebenfalls glücklich über seine neue Freiheit zu sein somit waren die Kinder zufrieden.

Harry war noch um einiges aufgeregter als die restlichen Jugendlichen. Morgen war Severus’ Geburtstag, der neunte Jänner. Der Vampir-Thestral-Mix wusste schon genau was er seinem Partner schenken wollte, er fragte sich nur ob dieser das Geschenk auch annehmen würde. Für den Fall das der Lehrer sich dagegen entscheiden würde, was Harry auch verstehen konnte, musste allerdings eine Alternative her. Und da lag das Problem, der Grünäugige hatte noch nichts besorgt. Wegen der Feiertage waren die Geschäfte geschlossen gewesen und lieferten auch keine Waren aus. In seiner Panik hatte sich Harry sogar mit den Gründern beraten, aber die hatten ihm da auch nicht weiterhelfen können. Die beiden Damen waren allerdings davon überzeugt das Severus sich über Harrys Geschenk auf jeden Fall freuen würde. Sie waren sogar in Entzückensschreie ausgebrochen. Und die Männer hatten angefangen wie die Hühner zu gackern.
‚Und so was ist erwachsen. Die sind seit tausend Jahren tot, dennoch benehmen sie sich wie die Schuljungen.’

„Potter, was murmelst du da in deinen Bart?“
Neugierig hob der junge Mann den Kopf und sah sich mit einer Brust konfrontiert. Als er höher schaute grinste ihm Gregory Goyle entgegen. Direkt neben ihm stand Vincent Crabbe.
Im Stillen ärgerte sich der junge Mann, denn selbst mit seinen übersensiblen Sinnen hatte er die beiden nicht bemerkt.
„Hallo, ähm habe ich zu laut gefaselt?“, wollte der Vampir wissen.
„Leider nicht, wir konnten es nicht hören. Hat es zufällig etwas mit dem Geburtstag unseres Hauslehrers zu tun?“, wollte Crabbe wissen.
„Pst, nicht so laut“, zischte Harry los und fuchtelte schon fast mit den Armen.
„Beruhige dich wieder, der Mann ist Dracos Pate. Ist doch nur logisch das du dir über ein Geschenk Gedanken machst, schließlich ist Professor Snape oft bei euch zu Hause“, grinste Goyle.
„Ihr seid nicht sehr subtil“, grummelte Harry.
„Keine Sorge, wir haben aufgepasst dass uns niemand hört“, beschwichtigte ihn Goyle.
„Ihr habt es also rausgefunden?“
Beide Jungs nickten, sichtlich Stolz auf ihre Leistung. Denn sie waren unter den ersten gewesen die ihr Rätsel gelöst hatten. Nur wollten sie bis nach Weihnachten warten um Harry darauf anzusprechen.
Eben der legte nun den Kopf schief und begann in der Luft zu schnuppern.
„Ihr seid aufgeregt, sehr sogar. Also, schießt los.“
Noch mal sahen sich die Jungs nach allen Richtungen um und zerrten Harry dann in eine Nische. Sehr zum Frust von Natsu der es sich im Umhang seines Herrchens bequem gemacht hatte. Aber davon bekamen die Schlangen nichts mit.

„Wir wollten uns bedanken“, kam es kleinlaut von Crabbe.
„Okay, danke, verratet ihr mir auch wofür ihr euch bedanken wollt?“
„Für deine Geschichten, und dafür das du uns im vierten Jahr zugehört hast. Außerdem für dein Vertrauen und das Buch“, nuschelte Goyle.
Weder er noch sein bester Freund waren gut darin ihre Gefühle in Worte zu verpacken. Die Verlegenheit sah man den jungen Männern deswegen an der Nasenspitze an.
Harry schenkte ihnen ein Lächeln.
„Das ist nett von euch, ich habe es gern gemacht. Aber eigentlich müsste ich mich bei euch bedanken. Schließlich lest ihr die Sachen die ich schreibe, ohne euch Leser könnte ich keine Bücher verkaufen. Oder denkt ihr das mich ein Verlag nehmen würde wenn ich keinen Erfolg hätte?“
„Ja, wenn du ihnen deinen wahren Namen verraten würdest“, antwortete Crabbe.
„Euch ist doch klar warum ich das nicht mache?“
„Natürlich, du willst für dein Können geehrt werden, nicht für deinen Namen. So wie Draco auch, ihr seid euch sehr ähnlich. Er wollte sich schon als kleines Kind immer beweisen“, stellte Goyle fest.
„So wie ihr beide, man könnte auch euch für Brüder halten.“
Beide Jungs grinsten sich zufrieden an, genau so fühlten sie sich nämlich auch.
„Wir sind zusammen aufgewachsen, unsere Eltern waren ebenfalls Schulfreunde. Falls man das im Fall unserer Väter so nennen kann. Du hast ja mitbekommen wie wir zu unseren Erzeugern stehen. Zum Glück durften wir oft zu Draco so konnte uns Mr. Malfoy vor ihnen schützen“, murmelte Crabbe.
„Ihr habt Angst vor ihnen, glaubt mir ich weiß wie es ist sich vor dem Ort der eigentlich ein zu Hause sein sollte zu fürchten. Ihr werdet in den Ferien hier bleiben, nicht wahr?“, fragte Harry behutsam nach.
„Ja, auf keinen Fall können wir wieder zu unseren Vätern, die würden alles für ihren Lord tun. Uns beide zu opfern wäre denen eine Freude.“
„Aber unsere Mütter sind anders, sie haben sowohl mich als auch Gregory in Briefen darum gebeten bloß nicht zurück zu kommen. Selbst an Professor Malfoy haben sie geschrieben und um Schutz gebeten.“
„Das war nicht nötig, Onkel Lucius wird niemals zulassen dass Kinder oder Jugendliche in Gefahr geraten. Er hat für den heutigen Ausflug ein ganzes Geschwader an Auroren verlangt.“
„Das wissen wir, wie gesagt, Mr. Malfoy hat uns immer beschützt. Solange er seine Hand über uns hielt rührten unsere Väter uns nicht an. Ohne ihn hätten wir es viel schwerer gehabt. Und auch unseren Müttern ist das klar, es geht um etwas ganz anderes“, kam es von Goyle.
„Sie wollen zeigen dass sie nicht mit dem Verhalten ihrer Ehemänner einverstanden sind“, schlussfolgerte Harry.
„So ist es. Zum Glück sind sie keine Todesser sie sind nicht mal bei den Treffen dabei. Sonst würden wir umkommen vor Sorge.“
„Wobei es dennoch nicht leicht ist, es kann durchaus passieren das jemand unsere Elternhäuser angreift. Und was ist dann? Dann sitzen unsere Mütter in der Falle“, maulte Vincent.
„Du solltest die beiden Damen nicht unterschätzen, auch wenn es nicht so aussieht, sie wissen wie sie mit dem Zauberstab umgehen müssen.“

Im Sinne der GründerWhere stories live. Discover now