Ich lass dich nicht los

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Sowohl Poppy als auch Luna war völlig klar das sie mit Severus Snape den wohl schwierigsten Patienten überhaupt hatten.
Kaum hatten die anderen das Schloss verlassen da versuchte der Mann auch schon wieder gegen die Zauber der Krankenschwester anzukämpfen. Was die Frau natürlich resolut unterband.
Danach rief der Lehrer nach Dobby und verlangte von dem Elfen ihn und sich selbst zu den anderen zu bringen um Harry zu retten. Zum Glück hatte Lucius bereits mit so etwas gerechnet. Darum hatte er Dobby den Dienstauftrag gegeben nicht auf Severus zu hören. Zumindest nicht wenn der so etwas wollte.
„Warum hörst du auf einmal auf den Mann?“, grummelte Severus.
„Weil es ein Auftrag des Direktors war. Mr. Malfoy hat nicht als Meister zu Dobby gesprochen. Dobby kann selbst entscheiden ob er einen Befehl befolgen will oder nicht. Dobby ist ein freier Hauself.“
„Das weiß ich. Aber warum musst du gerade auf so einen Befehl hören?“
„Weil Dobby nicht will das wir den anderen im Weg stehen. Sie sind dort um Mr. Harry Potter Sir zu retten, da nützt ihnen ein gelähmter Tränkemeister nicht viel“, gab der Elf freimütig zu.
Severus fluchte zornig vor sich hin ohne sich weiter um den Elfen zu kümmern. „Was soll ich nur mit diesem Idioten machen? Er boykottiert seine eigene Heilung. Und das nur weil er zu stur ist um einzusehen dass er im Moment nicht helfen kann“, seufzte Poppy.
Luna nickte, auch ihr war klar dass es so nicht weitergehen konnte. Der Direktor würde erst in drei Tagen mit Harry zurückkommen. Wenn der Tränkemeister sich bis dahin nicht wieder beruhigt hätte würde das keinem etwas bringen. Zornig stellte sie sich vor das Bett ihres Lehrers, und zwar so dass der Mann sie genau ansehen musste.
„Was wollen Sie, Ms. Lovegood? Wenn das ein finsterer Blick sein soll müssen Sie noch lange üben. Sie würden nicht mal einen Hufflebuff verschrecken“, giftete der Mann.
„Severus Tobias Snape sind Sie von allen guten Geistern verlassen? Sagen Sie mal, wollen Sie Harry zum Weinen bringen?“, knurrte ihn die junge Frau an, ohne auf die Worte des Lehrers einzugehen.
„Wie können Sie es wagen?“, zischte Severus.
„Also nein.“
„Natürlich nicht. Was erdreisten Sie sich? Harry ist mein Partner, ich will das es ihm gut geht.“
„Schön, dann sollten Sie endlich anfangen sich wie ein Erwachsener zu benehmen. Professor, in drei Tagen wird der Direktor, mein zukünftiger Schwiegervater, mit Harry hier her zurückkommen. Keine Macht der Welt könnte ihn davon abhalten. Und jetzt überlegen Sie mal. Wie denken Sie wird es unserem Vampir-Thestral-Mix dann gehen? Glauben Sie er wird die Tage bei Black ohne jegliche Folgen hinter sich gebracht haben? Sind Sie der Meinung seine Entführung war ein Erholungsurlaub?“
Severus schüttelte den Kopf, er wollte etwas sagen aber Luna ließ ihn nicht zu Wort kommen:
„Gut, dann, nächste Frage. Wie denken Sie wird Harry sich fühlen wenn er sieht wie schlecht es Ihnen geht? Stellen Sie sich vor Harry kommt hier rein und muss feststellen dass Sie sich überhaupt nicht bewegen können. Alles nur weil Black einen hundsgemeinen Fluch auf Sie gesprochen hat. Und dann versetzen Sie sich weiter in Harry. Was wird er denken? Sie kennen ihn und wissen wie er reagieren wird.“
Severus war bei den Worten der jungen Frau immer blasser geworden. Mittlerweile hätte man ihn selbst als Laken verwenden können so weiß war er.
„Er wird sich selbst die Schuld geben“, keuchte er.
„Mit Bestimmtheit, vor allem dann wenn Sie ihn nicht auffangen können. Sie wissen dass er Flashbacks haben wird, das ist so sicher wie Riddle böse ist. Seine Verfassung wird sich allerdings noch verschlimmern wenn, ....“
„Sie brauchen gar nicht weiter reden, ich habe es verstanden. Merlin, wie konnte ich nur so dumm sein? Poppy, was muss ich tun um die Heilung voran zu treiben? Los sag mir was ich machen soll und ich tu es“, verlangte er von der Krankenschwester.

Die Frau hatte der Predigt ihrer Hilfskrankenschwester staunend zugehört. Noch nie hatte Poppy erlebt dass sich Severus etwas hätte sagen lassen. Zumindest nicht wenn er Patient war. Da stellte er schon aus Prinzip auf Durchzug und arbeitete regelrecht verbissen gegen diejenigen die ihm helfen wollten.
„Du solltest dir überlegen Heilerin zu werden“, raunte sie der Frau zu.
Luna schüttelte den Kopf. Nein, das würde sie mit Sicherheit nicht machen. Sobald sie mit der Schule fertig war würde sie die Zeitung ihres Vaters übernehmen. Denn das der in Zukunft als Minister arbeiten würde, daran hatte sie nicht den geringsten Zweifel. Und der Klitterer lag sowohl ihr als auch ihrem Vater am Herzen.
„Hey, ihr zwei, hört mit dem Getuschel auf. Ihr habt einen Patienten der geheilt werden will. Also kommt in die Gänge“, schnauzte sie Severus an.
„Missmutig hat er mir besser gefallen“, seufzte die Krankenschwester theatralisch.
„Poppy“, knurrte der Lehrer.
„Ich komm ja schon. Na gut, dann hör mir jetzt gut zu. Die Heilung wird alles andere als schmerzlos. Außerdem wird sie lange dauern und dir einiges abverlangen.“
„Wie lang?“
„Kann ich dir noch nicht genau sagen. Die Hämatome auf deinem Rückenmark sind bereits weg, aber bis die Nerven wieder ganz sind wird es dauern. Wobei auch das nicht so das Problem sein wird. In einigen Tagen kannst du dich bestimmt schon wieder aufsetzen, aber das Gehen, das wirst du lernen müssen.“
„Wie lang?“, wiederholte Severus.
„Toll, er hat einen Papagei verschluckt. Das weiß ich ebenfalls nicht, das liegt ganz bei dir. Je fleißiger du bist desto schneller geht es. Du darfst dich allerdings auch nicht überanstrengen. Also?“, wollte die Heilerin wissen.
Severus nickte und richtete seine ganze Aufmerksamkeit auf die beiden Frauen vor ihm. Er musste so schnell wie möglich gesund werden, Harry brauchte ihn.

Im Sinne der GründerWhere stories live. Discover now