Auf der Flucht im Käfig

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Gierig saugte Harry an seinem Blutstein. Er hatte sich in eine stille Ecke geflüchtet und hoffte für mindestens eine Mahlzeit Ruhe zu haben. Danach würde er sofort wieder weiter nach einem Fluchtweg suchen. Und er musste sich beeilen, denn lange würde sich Sirius bestimmt nicht mehr gedulden. Außerdem zehrte es sehr an seinen Kräften sich immer unsichtbar zu machen. Leider war das die einzige Möglichkeit sich vor seinem Paten zu verstecken. Wie gesagt, noch, denn Harry glaubte nicht daran das sein Glück andauern würde. Dennoch, er würde kämpfen, so wie er es tat seit er hier angekommen war. Wo immer hier auch war. Auf keinem Fall würde er diesem wahnsinnigen Mörder in die Hände fallen. Nicht nachdem was der mit Severus gemacht hatte.

Kaum hatte der Portschlüssel sie abgesetzt entwand sich Harry Sirius’ Griff. Blitzschnell schnappte er sich die Uhrenkette mit dem Transportzauber und versuchte ihn wieder zu aktivieren. Aber im Gegensatz zu dem Pokal auf den Friedhof tat sich dieses Mal nichts.
„Harry, was hast du denn?“
„Lass mich, ich will zurück, was hast du mit Severus und Draco gemacht?“, kreischte der junge Vampir zornig.
„Dem kleinen Nachwuchstodesser habe ich nichts getan, der kann sich lediglich nicht bewegen. Snape hingegen dürfte mittlerweile verreckt sein. Hoffentlich hatte er Schmerzen. Komm, gib mir die Kette zurück, der Schlüssel funktionierte nur einmal. Warum willst du überhaupt wieder zu diesen Verbrechern, jetzt wo du endlich bei mir bist?“
Harry konnte nicht antworten, zu sehr erschütterte ihn die Behauptung seines Paten.
„Nein, Severus kann nicht tot sein, er hat noch gelebt als du mich entführt hast. Und warum konnte dein Zauber überhaupt wirken? Seine Uhr hätte ihn schützen müssen“, wimmerte der junge Mann.
„Die Uhr? So ist das also, und ich habe mich schon gefragt warum die ersten Flüche von einem Protego abgefangen wurden und das wo die Assel nicht mal in meine Richtung sah. Er hatte also einen Schutzzauber, dieser Feigling.“
„Er ist nicht feig, die Uhr habe ich ihm geschenkt. Wie viele Flüche hast du gesprochen?“, kam es ängstlich von Harry.
Sirius zuckte die Schultern, ihn schien seine Tag überhaupt nicht zu tangieren.
„Keine Ahnung, es werden wohl an die zwölf gewesen sein. Aber der letzte Spruch hat gesessen, gegen den kann er nicht gewinnen. Nur unsere Familie weiß wie man dagegen ankommt und von denen war niemand in der Nähe. Außer dieser Draco, aber der konnte sich ja nicht bewegen. Und sonst kann der Assel niemand helfen.“
„Doch, Professor Black“, kam es hoffnungsvoll von Harry.
„Ja, aber die wurde von meinen Vampirjägern und einigen Todessern in Schach gehalten. Auch wenn ich nicht weiß wo die letzteren herkamen so bin ich doch froh darum. Sie haben mir die benötigte Ablenkung verschafft. Die Jäger allein waren wohl doch zu schwach. Aber Harry, mein Engel, mein süßer Vampir, warum kümmert dich das ganze? Wir sind endlich wieder zusammen, niemand wird uns hier finden. Ich habe diese Anwesen kurz nach meinem Freispruch extra für uns gekauft. Auf ihm liegen mehr Schutzzauber als auf Gringotts. Gefällt es dir?“
„Nein, ich hasse es und ich hasse dich. Ich will zurück, bring mich zu Sev und den anderen, du Monster!“, kreischte Harry völlig hysterisch.
Sirius zuckte bei den Worten seines Angebeteten zurück.
„Aber Harry, was hast du denn?“
„Ich hasse dich, du zerstörst mein Leben, ich will weg von dir!“
„Merlin, diese Mistkerle haben dir eine Gehirnwäsche verpasst. Du bist ja nicht mehr du selbst. Keine Sorge, das bekomme ich wieder hin, wir sind doch ein Liebespaar“, damit versuchte Sirius nach Harry zu greifen und in seine Arme zu ziehen.

Der junge Vampir sah rot, seine Angst und seine Wut übernahmen die Führung. Auf keinen Fall wollte er sich von diesem widerlichen Kerl anfassen lassen. Nicht von dem Mörder seines geliebten Severus. Nie würde er Sirius Black gehören, eher starb er.
Mit aller Kraft rammte der Thestral-Mix Sirius das Knie in die Weichteile. Befriedigt sah er wie sein Pate zu Boden ging. Danach breitete er seine Flügel aus um zu fliehen. Dabei trat Harry dem zusammengekrümmten Mann noch ins Gesicht. Mehr traute er sich nicht, sein Gegner war immerhin ein ausgebildeter Auror und kannte solche Kämpfe bestimmt. Lieber suchte Harry sein Heil in der Flucht. Zur Sicherheit machte er sich noch unsichtbar. Er hoffte dass sein Pate ihn durch diesen Trick nicht würde aufspüren können. Der Vampir war unglaublich froh das er so oft das Fliegen in geschlossenen Räumen trainiert hatte, sonst wäre er schon nach einigen Metern abgestürzt. So aber konnte er ohne Probleme fliehen.
Hinter sich hörte er lautes Schreien, was Sirius sagte konnte er allerdings nicht verstehen, viel zu aufgeputscht war er durch sein Adrenalin. Eines war allerdings sicher, auf keinen Fall durfte ihn sein Gegner in die Finger bekommen.

Im Sinne der GründerWhere stories live. Discover now