Überfällig

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Zum Glück konnte Lucius schon am Abend Entwarnung geben. Es waren bei den Kämpfen zwar eine ganze Menge Leute verletzt worden aber gestorben war keiner. Zumindest niemand der Kinder oder Freunde an der Schule hatte.
Die meisten Todesser würden, nach ihrer Verhandlung alle nach Askaban kommen. Zwar gab es dort keine Dementoren mehr, die hatten sich alle Riddle angeschlossen, dennoch wären die Gefangenen nicht unbewacht.
„Hat Fudge gesagt wie die Wache aussieht?“, wollte ein Mädchen wissen.
Ihre Eltern waren beide Todesser und sie machte sich natürlich Sorgen. Jeder wusste wie rücksichtslos dieser Mann war.
„Nein, darüber schweigt sich der Minister aus. Aber ich kann Sie beruhigen, der Mann segnete nur die Idee vom Head-Auror ab. Er selber darf keine Strafen aussprechen. Das ging im letzten Krieg bereits nach hinten los“, erklärte der Schulleiter.
Sofort beruhigten sich die Kinder wieder. Wenn Fudge zu bestimmen gehabt hätte wären die verurteilten Todesser bestimmt ausnahmslos hingerichtet worden. Insofern waren die Schüler froh dass die Dementoren von der Insel verschwunden waren. Sonst hätten alle den Kuss bekommen.
„Wirklich?“, kam es dennoch unsicher von einigen.
„Fragt doch die hier anwesenden Auroren.“
„Denen vertrauen wir aber nicht“, maulte ein anderer Schüler.
Einige der Elitezauberer zuckten bei diesen klaren Worten sichtlich zusammen. Keiner von ihnen hatte diesen Beruf gewählt um seine Mitmenschen in Angst und Schrecken zu versetzen.
Lucius schmunzelte.
„Das hat einige wohl hart getroffen. Vertraut ihr denn mir?“
Sofort bejahte die ganze Halle.
„Das freut mich, ich kann euch versichern dass meine Worte wahr sind. Eure Eltern werden weder getötet noch für irgendwelche Experimente verwendet. Sie sitzen einfach nur in einem dunklen langweiligen Loch in dem keine Magie funktioniert. Manche davon in Einzelhaft. Könnt ihr damit leben?“
Wieder nickten die betroffenen Kinder. Eine dunkle Zelle klang für sie allemal besser als jede ‚Belohnung’ durch Riddle, oder Bestrafung durch Fudge.

Um die Jugendlichen wieder auf andere Gedanken zu bringen lenkte Lucius die Aufmerksamkeit auf das Weihnachtsfest.
Der Saal war wunderschön geschmückt und die Elfen hatten sich Mühe gegeben den Kindern eine Freude zu machen. Für jeden war etwas dabei, egal ob, magisches Wesen oder normaler Magier, keiner kam zu kurz.
Und um die Schüler noch mehr in die richtige Stimmung zu bringen holte der Schulleiter ein Buch heraus und begann vorzulesen.
„’Wintersonne’, von Komori.“
Kaum hatten die Worte den Mund des Schulleiters verlassen da hingen auch schon alle an seinen Lippen. Selbst die Gründer beugten sich in ihren Bildern vor.
Harry wusste nach einigen Sätzen nicht mehr zu sagen ob das an der Geschichte, dem Autor oder doch viel mehr an demjenigen lag der vorlas.
„Hat der Mann eine schöne Stimme“, schwärmte Hermine.
„Du sagst es. Kann ich nicht noch mal ein kleiner Junge sein?“, kam es von dem Vampir.
Seine Freunde hätten gelacht wenn sie nicht so von dem Blonden gefesselt gewesen wären.
Der Vampir-Thestral-Mix warf einen Blick zu seinem Bruder und bemerkte dessen wissendes Lächeln. Klar, bestimmt hatte Lucius ihm als Kind oft vorgelesen. Aber die Wirkung schien im Laufe der Jahre nicht verloren gegangen zu sein Draco hörte auch heute mit Begeisterung zu.

Keiner merkte wie die Zeit verging, und als die Geschichte zu Ende war wurden viele Stimmen laut die um eine Zugabe baten.
„Aber nur noch eine“, schmunzelte Lucius und begann zu lesen.

„Das war sooo toll.“
„Wie oft willst du das jetzt noch sagen?“, wollte Draco grinsend wissen.
„Oft, es war doch auch wirklich toll. Mir hat noch nie jemand vorgelesen und dann gleich so gut. Ich könnte Onkel Luc stundenlang zuhören“, schwärmte Harry und drückte Natsu an sich.
„So ging es mir auch immer, ich habe ganz vergessen wie gut er darin ist“, bestätigte der Blonde.
„Sag mal, wann wirst du denn mit Luna feiern?“, wechselte der Grünäugige das Thema.
„Morgen, nachdem wir uns mit unseren Freunden getroffen haben. Zwar dürfen wir nicht ins Dorf aber ich habe mir dennoch was einfallen lassen. Es ist immerhin unser erstes Weihnachtsfest.“
„Hoffentlich willst du nicht in den Raum der Wünsche. Da wird es morgen bestimmt einen Stau geben“, kicherte Harry.
„Das ist ein magischer Raum, der hat mehrere Ebenen, die Besucher werden sich drinnen nie begegnen. Allerdings draußen, während sie warten. Und genau darum habe ich mich nicht dafür entschieden.“
„Kann ich verstehen, ein Malfoy wartet nicht gern, hm?“
„Bestimmt nicht, schon gar nicht wenn ich so eine hübsche Begleitung habe. Ich hoffe ihr gefällt mein Geschenk.“
„Was hast du denn ausgesucht?“
Die Jungen waren gerade in Lucius’ Wohnung angekommen, weswegen Harry sich auch fragen traute. Draußen hatten die Wände immer noch Ohren.
„Einen Anhänger den eines ihrer mystischen Wesen darstellt. Dazu eine Kette. Ich hoffe ich habe Lunas Beschreibung richtig verstanden, sonst wird das peinlich“, murmelte Draco.
„Ach, auf den Gedanken kommt es an, ich bin mir sicher sie würde sich über alles von dir freuen. Hast du es selbst gemacht?“
Dieses Mal grinste Draco stolz.
„Ja, zuerst habe ich es gezeichnet und dann nachgebildet.“
„Ich wünschte ich hätte ebenfalls eine künstlerische Ader so wie du und Onkel Lucius.“
„Dafür hast du andere Talente und eines davon bräuchte ich gerade ganz dringend“, hörten die Jungs den blonden Schulleiter.

Im Sinne der GründerWhere stories live. Discover now