Die Sache mit dem Werwolf

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Harry genoss eine Weile die Ruhe, irgendwie hatte er sich mittlerweile auf Lucius Schoß vorgearbeitet. Keine Ahnung wie er da hinkam, und Natsu saß auf seinem eigenen Schoß. Egal wie das passiert war, der Vampir-Thestral-Mix genoss es.
Die Erwachsenen machten auch keine Anstalten ihn aus seiner Entspannung zu reißen.
Schließlich beschloss Harry dann aber doch die Sache anzusprechen die ihm unglaublich auf der Seele lag. Und zwar sehr gewaltig.
„Ich verstehe Remus einfach nicht. Was ist nur in diesen sanften Werwolf gefahren?"
„Das ist ein Widerspruch in sich, ein Werwolf kann nicht sanft sein. Vermutlich kommt nun endgültig die Bestie in ihm durch", schnaubte Severus.
Harry schüttelte den Kopf.
„Vor dem Wolf habe ich aber keine Angst. Es ist der Mensch der mir Sorgen macht", argumentierte er.
Hier wurde Lucius hellhörig, wurde aber von Severus davon abgehalten nachzufragen.
„Kleiner, manchmal mache ich mir Sorgen um deinen Selbsterhaltungstrieb. Ich kann dir aus erster Hand sagen, dass ein Werwolf alles andere als kuschlig ist. Auch wenn er Fell trägt. Egal wie nett oder schüchtern der Mensch dahinter auch sein mag, er ist und bleibt ein wildes Tier. Und auf Lupin trifft das doppelt zu."
„Du übertreibst, bis jetzt war Remus nie böse", maulte Harry.
Severus seufzte.
„Das stimmt nicht ganz, er war schon immer sehr gefährlich."
„Sev, ich weiß, er hat dich in eurer Schulzeit wegen einem dummen Streich angegriffen. Etwas das ich Sirius nie verzeihen werde. Aber auch Remus wurde damals ein Opfer von seinem besten Freund."
Zu seiner Überraschung nickte Severus.
„Das weiß ich. Aber ich rede hier nicht von seiner Fellseite."
„Sondern?", wollte nun Lucius neugierig wissen.

Der Tränkemeister nahm noch einem Schluck von seinem wässrigen Tee und verzog dabei das Gesicht. Damit konnte man sich nun wirklich keinen Mut antrinken.
„Damals als er hier Lehrer war, da war er bereits nicht mehr ganz dicht. Auch wenn es mir erst im Nachhinein aufgefallen ist."
Lucius konnte nicht anders als zu schmunzeln.
„Und diese Erkenntnis hat nichts damit zu tun, dass er dafür gesorgt hat, dass ein Irrwicht so aussah wie du und einen Hut wie den von Mrs. Longbottom auf dem Kopf hatte?"
„Das war zwar albern, aber es half Longbottom gegen seine Angst. Also genau das was bei so einen magischen Wesen hilft. Nein, davon rede ich nicht, es geht mir um Lupins eigenmächtige Suche nach Black."
Harry hob den Kopf von Lucius' Brust und blickte zu seinem Partner rüber.
„Sollte er das denn nicht? Ich meine, Sirius suchen?"
„Nein, er sollte helfen ihn zu fangen, aber sicher nicht auf eigene Faust. Und als er dann endlich rausgefunden hatte, dass Peter noch lebt, sprach er nicht mit einem von uns Lehrern, nein er rannte sofort in die heulende Hütte. Verdammt, und das in einer Vollmondnacht, ohne vorher den Trank zu nehmen. Es gibt Fehler die dürfen ihm einfach nicht passieren und das war so einer. Hätte ich mich nicht vor dich und deine Freunde gestellt, dann wärt ihr heute nicht hier. Ein Glück, dass ich euch nachgeschlichen bin", maulte der Lehrer.
„Du denkst der Wolf hat mittlerweile die Führung übernommen?", wollte Lucius wissen.
„Kann ich nicht sagen. Alles was ich weiß ist, dass Werwölfe ein Rudel brauchen. Vielleicht hat Lupin damals nur noch an seinen alten Freund gedacht mit dem er in Vollmondnächten immer durch die Gegend gestreift ist. Auf jeden Fall hat er keinen Gedanken an die Sicherheit der Schüler vergeudet. Und dann noch die Aktion vor einigen Wochen."
„Was war da?", wollte Harry nun wissen, denn er hatte immer nur Bruchstücke davon gehört.
Severus seufzte, erzählte ihm dann aber von der Auseinandersetzung zwischen ihm und Remus beim Ordenstreffen.

Lucius streichelte nachdenklich über Harrys Rücken.
„Wir nahmen damals an, dass sich Moony aufregt weil er Angst hat seinen Welpen zu verlieren", murmelte er.
„Eigentlich war das nicht meine, sondern Lupins Vermutung. Ich habe sie nur wiederholt. Sie erschien mir damals ja auch sehr schlüssig. Vor allem weil ich da auch noch Tonks angefahren habe. Lupin regte sich fürchterlich darüber auf wie ich mit seiner Freundin sprach. Hagrid musste uns davon abhalten aufeinander loszugehen. Seitdem versuche ich den Banntrank zu verbessern. Der Wolf kann nicht herumrennen und jeden attackieren der seine Freundin mal schief ansieht. Die Frau ist immerhin Aurorin.
Außerdem wird es sich nicht vermeiden lassen, dass Harry älter wird. Aber der Kerl scheint ihn für sich behalten zu wollen. Dann hatte er auch noch den Nerv mich zu fragen ob ich denn nicht wüsste, dass Harry jetzt ein Vampir und damit ein Monster sei", knurrte Severus.
Sofort blickten beiden Männer auf den Jungen, Severus verfluchte sich bereits innerlich so etwas gesagt zu haben. Und Lucius sah mit Bestürzung, dass Harry seinen Blick nach unten gerichtet hatte. Er sah so aus als würde er sich wieder in sich zurückziehen.
„Harry, ganz ruhig, so hat Severus das nicht gemeint. Und auch Lupin nicht, der Wolf wollte nur mit deinem Partner einen Streit anfangen", versuchte Lucius seinen Sohn zu beruhigen.

Im Sinne der GründerWhere stories live. Discover now