Spieglein, Spieglein

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Am nächsten Tag arbeitete sich Lucius durch einen ganzen Wust an Post.
„Warum ist das so viel?"
„Hast du vergessen, dass du einen Postschutz um die Schule gelegt hast?", wollte Salazar wissen.
„Nein, das habe ich nicht vergessen. Aber warum stapeln sich die Briefe jetzt bei mir? Ich dachte, die gingen alle an die Absender zurück?"
„Nur die, die für die Lehrer oder den Direktor bestimmt sind. Schädliche Post, die an die Schüler adressiert wurde, bekommt immer der Schulleiter", erklärte ihm Rowena.
„Warum?"
„Du stellst Fragen wie ein Fünfjähriger", grinste Helga. „Die Post geht an dich, damit du die Kinder besser schützen kannst. So erfährst du nämlich wer die Briefe versendet hat", erklärte sie weiter.
„Keine Sorge, sie sind nicht mehr gefährlich. Die Heuler sind nur noch normale Briefe mit Beleidigungen, und die Portschlüssel, wenn es welche gab, funktionieren auch nicht mehr", kam es von Godric.
„Und, alle anderen Flüche?", wollte Lucius skeptisch wissen.
„Hinter dir steht ein Buch, da drinnen sind eine Menge Zauber aufgelistet die Flüche erkennen."
Lucius folgte Salazars Fingerzeig.
„Ihr hattet also schon damals Probleme mit verfluchter Post."
„Worauf du deine Haare verwetten kannst", grummelte Helga.
„Na, dann wollen wir mal", murmelte der Schulleiter und machte sich an die Arbeit.

Lucius war entsetzt über die Menge an Hassbriefen, die an seinen Sohn adressiert worden waren. Die Schreiber hatten den Geburtstag von Harry wohl als Möglichkeit gesehen ihre Wut an dem Jungen auszulassen.
„Das ist unglaublich, und das nur, weil er ein Vampir ist. Ich bin ja schon mal gespannt, wie viele Briefe das werden, wenn das Schuljahr beginnt. Dann wird es hier von magischen Wesen nur so wimmeln", knurrte Lucius.
„Vielleicht solltest du doch einige Briefe durchkommen lassen, die an dich adressiert sind. Wer weiß, wie viele Eltern damit drohen ihre Schüler von der Schule zu nehmen?", spie Rowena aus.
„Darüber mache ich mir keine Sorgen. Wenn sich die Eltern über mich beschweren wollten, dann würden sie zum Elternrat gehen. Und von denen habe ich bis jetzt noch kein Wort gehört. Würde mich auch wundern, niemand legt sich gerne mit einem Malfoy an."
Helga gluckste.
„Einige haben es gerade getan, immerhin haben sie dein Kind bedroht."
„Ich finde das nicht so witzig", keifte der Anwalt.
„Ganz ruhig, Helga wollte dich nicht ärgern, sie dachte nur, dass du sicher etwas gegen diese Eltern unternehmen wirst die meinen so einen Mist schreiben zu müssen", warf Salazar ein.
„Worauf ihr eure gemalten Hintern verwetten könnt."

Um genau zu sein, hatte sich Lucius bereits eine Liste gemacht auf die er die Schuldigen eingetragen hatte. Die waren nämlich so dumm und hatten ihre Namen in ihre Hassbriefe geschrieben.
Dabei fiel ihm etwas Interessantes auf:
„Es sind keine Eltern", murmelte er.
„Bitte?", kam es von jeder Menge neugieriger toter Direktoren und den Gründern.
„Es sind keine Eltern die diese Briefe geschrieben haben", wiederholte der Anwalt.
„Sondern?" Man hörte Godric seine Ungeduld deutlich an.
„Zum Teil Schüler, ehemalige und solche die noch auf Hogwarts sind. Außerdem Leute von denen jeder weiß, dass sie entweder mit der Schlangenfratze sympathisieren, oder mit anderen Rassisten."
„Also haben die Eltern wirklich Angst vor dir?" wollte Helga wissen.
„Nicht nur, ich denke eher, sie waren so von den Briefen überrascht, die ich ihnen vor einigen Tagen gesandt habe, dass sie sich keine Gedanken mehr über magische Wesen an der Schule machen. Aber auf die Kinder selbst scheint das nicht zuzutreffen. Wundert mich aber auch nicht, die Schüler haben auf dieser Schule in den letzten Jahren wirklich nicht sehr viel gelernt. Zumindest keine Allgemeinbildung."
„Hast du bereits eine Idee, was du machen willst?" wollte Salazar wissen.
„Die Erwachsenen werden alle mit einer Strafe rechnen müssen. Ich lasse nicht zu, dass meine Kinder bedroht werden. Wie gesagt, niemand legt sich gerne mit einem Malfoy an, und jetzt zeige ich einigen Menschen, warum das so ist. Die Kinder werden spätestens im nächsten Schuljahr lernen, das man keine Angst vor magischen Wesen haben muss, da mache ich mir die wenigsten Sorgen.
Ach ja, und die Idioten die schwarzmagische Flüche geschickt haben, werde ich anzeigen."
„Wer war denn so dämlich?" Wenn Helga gekonnt hätte, dann wäre sie jetzt vor lauter Wut aus ihrem Bild gesprungen.
„Einige Todesser. Soll mir recht sein, so schießen sie sich selber ab.
Meine Kinder werden auf jeden Fall nicht in den Krieg hineingezogen. Ich werde sie mit allem was ich habe beschützen. Zum Glück kenne ich einige von den Verantwortlichen privat und weiß wo sie leben auch wenn es sonst niemand tut. Die Auroren werden heute noch einen schönen Brief von mir bekommen. Dann dürfen sie aufräumen."
„Wirst du die Schüler im nächsten Jahr in das Dorf lassen?"
Lucius warf Rowena einen langen nachdenklichen Blick zu, ehe er antwortete:
„Ja, ich kann sie unmöglich die ganze Zeit im Schloss einsperren. Vor allem den Älteren würden die Nerven durchgehen. Aber ich werde vor jedem Ausflug dafür sorgen, dass sich genug Auroren in der Umgebung aufhalten. Auch ins Schloss selber werden einige einziehen."
„Gute Entscheidung", lobte Salazar.
Lucius nickte und machte sich an die Arbeit.

Im Sinne der GründerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt