Kapitel 27 - Und plötzlich...ein Kuss

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Heute an Weihnachten, einmal ein etwas längeres Kapitel.
Ich wünsche euch ganz viel Spaß damit und eine besinnliche und frohe Weihnachtszeit
❤🎄😇

Ein leidenschaftlicher Kuss. Oder doch eher ein vorsichtiger, zaghafter Kuss? Etliche Varianten durchquerten meine Gedanken, als wir uns so nahe waren, aber am Ende trat keine dieser Optionen ein.
Wir lösten uns voneinander. Es geschah nichts weiter. Vielleicht war der richtige Zeitpunkt einfach noch nicht gekommen...

"Hast du alles eingepackt?"
"Handtücher, eine Bürste, etwas zu trinken und zu essen und Duschsachen - ja, ich hab alles.", sagte ich lächelnd und hievte die Tasche in den Kofferraum des Autos.
"Ich wünsche euch beiden ganz viel Spaß. Genießt den Aufenthalt und kommt entspannt und erholt zurück.", verabschiedete sich seine Großmutter von uns, ehe wir dann ins Auto einstiegen und auf dem direkten Weg in die Therme waren.
Etwas Entspannung klang gar nicht mal so verkehrt und noch mehr Zeit zu zweit mit Vincent zu verbringen erst recht nicht.
Nach unserem gestrigen 'Ausflug' beschlich mich so ein eigenartiges Gefühl, als waren wir beide uns irgendwie ... näher gekommen. Vincent hat sich sehr über das Geschenk gefreut und auch ich musste sagen, dass mich dieser Tag einfach nur glücklich gemacht hatte. Dieser ganze Urlaub war bisher einfach nur schön gewesen und brachte uns einander viel näher.
"Du schaust schon wieder so verträumt aus, woran denkst du?", fragte er mich.
"Daran ... wie toll ich es einfach finde, dass wir beide hier sind. Die Idee mit dem spontanen Urlaub ist dir einfach mehr als gelungen."
"Danke, danke. Es freut mich zu sehen, dass es dir so gefällt. Ich bin auch sehr gerne hier mit dir und bereue meine Entscheidung in keinster Weise."
Ah, da war es wieder. Sein unglaublich süßes Lächeln, gepaart mit seinen liebevollen Worte - jedes mal aufs neue brachte mich das dezent aus der Fassung und ich musste automatisch mit lächeln.

Nach einer knappen dreiviertel Stunde, kamen wir auf dem Parkplatz der Therme an. Übermäßig voll war es zum Glück noch nicht, so hatten wir die Möglichkeit eine der begehrten Liegen abzubekommen. Es sei denn irgendwelche Touristen waren hier, die alles mit Handtüchern reservierten, so wie in den Strandurlauben immer.
Wir hatten Glück, etwas abgelegen vom Wasser, in einem ruhigen Bereich, fanden wir zwei noch zwei Liegen, an denen wir unsere Sachen platzieren konnten.
"Ich hüpf schnell unter die Dusche und dann können wir gerne ins Wasser." Vincent entfernte sich von mir und ich blieb einen Moment lang stehen. Denn mein Kopf schien erst jetzt realisiert zu haben, dass ich mich gleich das erste Mal im Bikini vor ihm zeigen würde. Und das war mir mit einem mal mehr als unangenehm. Ich würde es ja jetzt auf meine nicht perfekte Figur schieben, aber da war noch irgendetwas, was mich zögern ließ, mich vor ihm zu 'entblößen'.
Ich zog mir rasch die Klamotten aus und wickelte sofort ein Handtuch um meine Brust. Wieso kommen mir solche Gedanken eigentlich immer erst dann, wenn es schon zu spät war? Und wieso zerbrach ich mir jetzt den Kopf darum, ob ich gut aussah oder nicht? Klar, ich wollte ihm natürlich irgendwie gefallen, aber ich konnte mit den ganzen anderen Frauen, die hier rum liefen, sowieso nicht mithalten. Was machte ich mir da eigentlich vor?
Nachdenkend, wie ich jetzt weiter vorgegen sollte, bemerkte ich nicht, dass Vincent schon wieder längst da war und mich mit einem Schmunzeln betrachtete.
"Mit Handtuch ist etwas schlecht ins Wasser zu gehen.", bemerkte er und musterte mich kurz.
Anstatt auf seine Worte zu reagieren, blieb mein Blick an seinem Körper hängen. Verdammt, ich musste mich konzentrieren. Aber so wie die vereinzelten Wassertropfen ihren Weg über seinen Oberkörper suchten, konnte ich nicht klar denken - das hätte niemand gekonnt!
Da ich nicht reagierte, griff er nach dem Handtuch und zog sanft daran, sodass es schließlich zu Boden fiel und ich nun vor ihm im Bikini stand.
Nun war Vincent derjenige, der etwas sprachlos zu sein schien.
Allerdings brachte mich das nicht zum Schmunzeln, sondern verunsicherte mich nur noch mehr.
Ich räusperte mich kurz und legte die Arme um meinen Oberkörper.
"Wollen wir ins Wasser? Es wird langsam kalt.", log ich, um meine Gestik eventuell erklären zu können.
Vince nickte und gemeinsam gingen wir eine Steintreppe nach unten, hinein ins Wasser.

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