Kapitel 46 - 1001 Nacht

523 20 0
                                    

'I'm gonna show you...'
Hektisch griff ich nach meinem Handy, um dieses schnell zum Schweigen bringen zu können, ohne dabei Vincent aus seinem Schlaf zu holen.
"Ja?", flüsterte ich leise.
"Na du Schlafmütze! Wie sieht es auch bei dir? Hatten du und Vincent einen schönen Tag?", fragte Jana mich neugierig.
"Kannst du nicht später noch einmal anrufen?"
"Wieso? Ist es gerade so schlecht?"
"Vincent schläft noch, ich will ihn nicht wecken. Ich meld mich später bei dir, ja?"
"Na gut, aber lass ja kein Detail aus!"
Augen rollend legte ich auf und ließ mein Handy auf den Nachttisch gleiten.
Vorsichtig drehte ich mich zur Seite, sodass ich direkt in sein schlafendes Gesicht blicken konnte. Ein kleines Schmunzeln bildete sich dabei auf meinen Lippen. Er sah so süß und friedlich aus, wenn er schlief - ich hätte ihn vermutlich stundenlang einfach nur so ansehen können.
Ich hob meine Hand ein Stück an und fuhr sanft mit meinen Fingern über seine Wange, bis hinunter über seine Schulter und verharrte einige Momente auf seinem Oberarm, wo ich kleine Kreise malte.
Dabei kamen mir immer wieder Bilder von letzter Nacht in den Sinn, die mir sofort eine angenehme Gänsehaut verpassten und ein leichtes Kribbeln in meinem Unterleib auslösten.
Dieser Mann machte mich wahnsinnig - im positiven Sinne selbstverständlich. Allein seine Anwesenheit löste in mir so viele Gefühle aus, das ich manchmal glaubte, ich würde eine Gefühlsexplosion erleiden. Und selbst jetzt, wo er friedlich vor sich hin schlief, wollte ich nur eines: ihm ganz nahe sein...

Ein wenig herausfordernd sah ich ihn an. Er war dicht über mir gebeugt und fixierte mich mit seinen braunen Augen, die immer mehr Leidenschaft in sich trugen. Wer hätte gedacht, das ein einfaches Outfit ihn so um den Verstand bringen konnte?! Vincent beugte sich noch ein Stück weiter hinunter, sodass unsere Lippen zueinander fanden und in einen innigen Kuss miteinander verfielen.
Mein Herz schlug augenblicklich höher und mir wurde heiß und kalt zugleich. Während ich vor zwei Monaten noch Angst vor diesem Moment hatte, konnte ich es jetzt schon kaum ... erwarten. Ich wollte ihm nahe kommen, ich war bereit dafür. Und es schien so, als wäre ich nicht die Einzige, die so empfand...

Ein leises Stöhnen ließ mich aus meinen Erinnerungen an letzter Nacht heraus wecken. Vincent hatte sich auf die andere Seite gelegt, was zur Folge hatte, dass ich meine Finger von seinem Arm lassen musste. Ich verharrte einen Augenblick in meiner Bewegung in der Hoffnung, er würde weiter friedlich schlafen. Als ich mir dem ganz sicher sein konnte, rutschte ich ein Stück näher an ihn heran und fing an, kleine Kreise auf seinem Rücken zu malen. Dabei fiel mir auf, dass er einige Spuren von letzter Nacht auf seinem Rücken davon getragen hatte, was bei mir eine verlegene Röte im Gesicht auslöste. Daran konnte ich mich gar nicht erinnern...

Die einzelnen Klamottenteile fielen nacheinander zu Boden, bis wir beide nur noch leicht bekleidet einander nahe waren. Spielerisch legte ich meine Arme um seinen Hals und drehte mich schwungvoll mit ihm. Nun war ich diejenige, die über ihm lag und ihn mit einem triumphierenden Lächeln ansah. Bei dem Anblick seines freien Oberkörpers lief mir ein angenehmer Schauer über den Rücken. Schon damals, als ich ihn das erste Mal so vor mir sah, machte mich der Anblick sprachlos und ich konnte meine Augen nicht von ihm lassen. Sanft fuhr ich mit meinen Fingerspitzen über seine Brust.
"Du machst mich verrückt.", flüsterte er.
Grinsend ließ ich mich von seinen Worten nicht beirren, sondern setzte meinen Weg über seinen Oberkörper weiter fort. Nachdem ich merkte, dass es ihm zu gefallen schien, beugte ich mich mit meinem Gesicht weiter herunter und verteilte federleichte Küsse auf seiner Brust. Dies veranlasste ihn dazu ein wohliges Seufzen aus seiner Kehle erklingen zu lassen.
Sanft packte Vincent mich an meiner Hüfte und drehte sich erneut mit mir herum, um ebenfalls meinen Oberkörper mit seinen Lippen zu verwöhnen...

"Hmm..." Ich stoppte meine Bewegung und blickte nach oben. Anscheinend hatte ich ihn nun doch geweckt.
Oder doch nicht?

Unser Vorspiel zog sich in die Länge und dabei genoss ich jede noch so kleinste Berührung, die Vincent meinem Körper gab. Andersherum war es genau so. Ich genoss es fast schon förmlich, wie er auf meine Berührungen mit Blicken und Lauten reagierte.
Mittlerweile waren wir komplett entkleidet, unsere Körper lagen aufeinander, was fast schon ein elektrisierendes Gefühl zwischen uns auslöste.
"Ich liebe dich so sehr.", hauchte er mir entgegen.
"Ich liebe dich auch, mehr als alles andere auf dieser Welt.", flüsterte ich und drückte meinen Körper dichter gegen seinen. Ein ungeheuerliches Verlangen hatte meinen Körper eingenommen und ich konnte nicht länger warten, ich wollte ihn jetzt!
Vincent konnte meinem Flehen nicht länger standhalten. Er griff nach meinen Handgelenken und drückte sie sanft, aber bestimmend ins Bettlaken, während er behutsam in mich eindrang.
Ein bittersüßer Schmerz durchfuhr meinen Unterleib, aber schon nach kurzer Zeit konnte ich mich entspannen und diese Nähe zwischen uns einfach nur genießen.
Ein Stöhnen entkam meiner Kehle, was lauter zum Vorschein kam, als ich es eigentlich geplant hatte. Allerdings befand ich mich gerade in solch einem Gefühlsrausch, das ich kaum irgendwas planen oder selbst irgendetwas klar denken konnte.
Ich ließ mich einfach nur treiben und folgte dem Rhythmus, den Vincent angab.
Langsam lockerte er seinen Griff um meine Handgelenke, sodass ich meine Hände frei bewegen konnte. Während die eine Hand auf seiner Schulter lag, fuhr die andere durch sein Haar und verharrte dort für einige Zeit.
Wir wechselten die Positionen, wodurch ich nun auf ihm saß und das Tempo weiter angeben konnte.
Meine Sinne waren wie vernebelt und ich ließ mich einfach von meinem Verlangen und der entstanden Lust treiben. Dieser Moment war perfekt und ich hätte ihn mir nicht schöner vorstellen können...

"Sabberst du etwa gerade?"
Vincent's Stimme riss mich aus meinen Gedanken heraus und ließen mich sofort rot anlaufen.
"Du .. du bist ja doch schon wach.", stammelte ich vor mich her.
"Deine Streicheleinheiten waren zwar sehr entspannend, aber ich konnte mich einfach nicht mehr länger schlafend stellen.", grinste er mich an und strich mir dabei eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
"Das hast du mitbekommen?"
"Natürlich und ich habe sie sehr genossen.", lächelte er mich an.
Ich hob meinen Blick und lächelte ihn ebenfalls an, bis ich mich schließlich dicht an ihn heran kuschelte und er sanft seine Arme um mich legte.
"Also... woran hast du denn gerade gedacht?"
"An die Spuren, die auf deinem Rücken sind.", nuschelte ich.
"Spuren an meinem Rücken?", fragte er etwas irritiert und fuhr mit einer Hand über einen Teil seines Rückens.
"Ach die meinst du. Ja, ich war auch etwas überrascht darüber.", sagte er mit einem Schmunzeln.
"Ich weiß gar nicht wie das passieren konnte..."
Ohne mit der Wimper zu zucken, zog Vincent mich auf seinen Körper und setzte sich dann mit mir aufrecht hin. Seine Augen fixierten mich erneut, so wie letzte Nacht auch und ich konnte ebenfalls die gestrige Leidenschaft und das Verlangen in ihnen erkennen.
"Dann muss ich deiner Erinnerung wohl noch einmal auf die Sprünge helfen..."




Millionen Liebeslieder Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt