Kapitel 29 - Back to Berlin

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"Na endlich seid ihr wieder im Lande ihr beiden Mäuse." Grinsend empfing Dag uns beide einige Tage später in dem Lieblingslokal der beiden Jungs.
"Es ist auch sehr schön, dich wiederzusehen.", lächelte ich und lehnte meinen Kopf gegen seine Schulter.
Ich hatte Dag wirklich sehr vermisst. Denn auch unser letztes Aufeinandertreffen war nicht wirklich so verlaufen, wie ich mir das vorgestellt hatte. Und seit dem hatten wir uns einen Monat lang nicht mehr gesehen, wenn nicht sogar länger.
"Das nächste Mal wenn du Streit mit dem da hast, meldest du dich trotzdem bei mir, verstanden?!"
Dag sah mich mit seinen blauen Augen lange an, bis ich schließlich zustimmend nickte.
"Ich verspreche es dir."
Zufrieden grinste er und nahm einen Schluck von seinem Bier.
"So, genug da von. Wie war es denn nun? Ihr habt ja noch gar nichts erzählt."
Vincent, der bis jetzt nur stillschweigend zugehört hatte, bekam mit einem mal ein sanftes Lächeln auf seine Lippen und fixierte mich mit seinen braunen Augen, was mir eine leichte Gänsehaut verpasste.
"Es war sehr schön.", sagte er schließlich, ohne den Blick von mir abzuwenden.
"Bei ihren bildlichen und detaillierten Erzählungen Hr. Stein, fühle ich mich jedes mal so, als wär ich selbst dort gewesen.", sagte Dag augenrollend und sah zu mir.
"Es war wirklich sehr schön. Wir waren wandern, haben Whynee's Geburtstag ein bisschen gefeiert und waren schwimmen.", erzählte ich ihm.
Dies schien ihn wohl irgendwie mehr zu 'befriedigen' und wechselte darauf hin das Thema.
"Als ob! Du begleitest uns echt mit auf Tour?", fragte Dag begeistert und zum Teil auch überrascht.
"Whynee hat es mir angeboten. Ich habe nochmal genau nachgeschaut und im November hätte ich an einem Wochenende auf jeden fall die Möglichkeit mitzukommen. Und vielleicht nochmal an einem oder an zwei weiteren Terminen. Im Februar seid ihr ja auch nochmal auf Tour."
Der Ältere von beiden legte einen Arm um mich und zog mich nah an sich heran. "Das kann ja nur lustig werden."

"Willst du Dag eigentlich davon erzählen?", fragte ich Vincent, nachdem Dag draußen eine rauchen war.
"Wovon genau?", fragte er mit einem frechen Grinsen.
"Von dem Apfelkuchenrezept deiner Oma. Ach man, natürlich davon was halt passiert ist!"
"Was ist denn passiert?"
"Whynee, gleich spring ich über den Tisch und box dich!"
"Oh okay. Na wenn das so ist.", sagte er und beugte sich über den Tisch zu mir herüber. "Bitteschön."
Ich legte meine Hand an seine Stirn und drückte ihn wieder weg.
"Du bist manchmal so ein Quatschkopf."
"Aber das magst du doch an mir oder irre ich mich da."
"Ich mag alles an dir.", nuschelte ich.
Vincent lächelte zufrieden und griff nach meiner Hand, die er sanft drückte.
"Ich werde es ihm in einer ruhigen Minute sagen."
"Was wirst du wem in einer ruhigen Minute sagen?"
Plötzlich stand Dag neben uns und sofort hatte Vincent meine Hand los gelassen, so als wurden wir gerade bei etwas ganz schlimmen erwischt.
"Dir, äh und zwar muss ich gleich nochmal ins Studio. Könntest du vielleicht so lange mit Fiona etwas unternehmen? Dann muss sie nicht bei mir in der Wohnung alleine rum hocken und sich langweilen."
Mit großen Augen sah ich ihn an und verschränkte sogleich die Arme vor der Brust.
"Hallo?! Ich bin doch kein kleines Kind mehr, auf das aufgepasst werden muss."
"Nah, du weißt wie ich das meine."
"Ich hatte sowieso nochmal vorgehabt, mit dir eine erneute Parkour Einheit zu machen.", sagte Dag schulterzuckend.
"Ja weil das beim letzten Mal ja auch so gut geklappt hat. Können wir nicht einfach alle ins Studio?"
"Ich treffe mich mit nem Kollegen und wir arbeiten an seinem neuen Album, das ist heute leider nicht möglich.", entschuldigte Vincent sich.
"Worauf hast du denn sonst Lust?", fragte Dag mich.
Nun war ich diejenige, die mit den Schultern zuckte.
"Wir werden schon was finden. Mach du dich mal auf den Weg ins Studio und gib Bescheid, wenn du mit allem durch bist. Wir kommen dann vorbei."
Vincent nickte und trank den letzten Schluck seiner Cola aus, ehe er sich dann von seinem Platz erhob.
"Bis nachher.", verabschiedete er sich von uns und war auch schon durch die Tür verschwunden.
Kaum waren wir zurück in Berlin, hatte die Arbeit Vincent schon wieder in seinen Bann gezogen. Aber das war wohl etwas, mit dem ich mich langsam anfreunden musste.

Dag und ich hatten uns Schlussendlich auf einen Besuch im Berliner Zoo geeinigt. Es war nicht sonderlich viel los, was uns beiden die Möglichkeit gab, die Tiere genauer ansehen zu können.
"Also...", fing Dag an
"Also?"
"Wie lange wollt ihr das denn für euch behalten, was genau in Österreich passiert ist?"
"Was meinst du?"
"Ich bitte dich, ein blinder mit Krückstock kann sehen, dass etwas passiert ist zwischen euch beiden. Allein schon die Art, wie er dich die ganze Zeit angesehen hat. Und dein dämlich verliebtes Grinsen auf dem Gesicht, wenn er sprach. Es geht mich natürlich nichts an, wenn ihr darüber nicht sprechen mögt."
Ich blieb stehen und sah ihn lächelnd an.
"Du hast wirklich eine sehr gute Beobachtungsgabe, Dag-Alexis Kopplin, das muss ich dir lassen. Vincent wollte mit dir darüber reden, vielleicht so von Mann zu Mann, ich weiß es nicht genau. Ich kann dir nur so viel sagen, dass ich selten so glücklich war und mein kleines Herz ganz schön schneller schlägt, wenn ich nur an ihn denke. Den Rest musst du von ihm erfahren."
Schwungvoll hakte ich mich bei ihm unter und gemeinsam gingen wir zum nächsten Tiergehege.
Dag erzählte von den Dingen, die er die Zeit über alles gemacht hatte und ich erzählte ihm von meiner Geburtstagsüberraschung für Vince.
Wir lachten viel, redeten viel und alles schien wieder ganz normal zu sein. So als wäre ich niemals weggewesen. Ich genoss den Tag mit Dag sehr und es war mir immer wieder eine große Freude Zeit mit ihm zu verbringen. Er war so herlich unkompliziert und achtete stets darauf wie es seinem Gegenüber ging.
"Vincent hat mir geschrieben, wir können jetzt zu ihm."
"Sehr gut, dann lass uns gleich die nächste Bahn nehmen."
"Fiona?"
"Ja Dag?"
"Ich freue mich sehr für euch beiden.", sagte er und zog mich in eine liebevolle Umarmung.

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