Kapitel 38 - Liebe, Freundschaft & Regenbögen

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"Also was jetzt? Das blaue Kleid oder doch lieber das rote? Man Jana, ich brauch deinen freundschaftlichen Rat, das ist immer hin wichtig!"
"Meinst du nicht, dass du ein wenig übertreibst? Ich meine, die Jungs kommen erst gegen Abend ... um die Uhrzeit bist du meistens schon im Pyjama und schaust dir Netflix Serien an."
"Pssst, das ist doch jetzt egal! Ich möchte einfach nur schön aussehen für die beiden."
"Aber doch nicht abends um 11!"
Schmollend ließ ich mich auf einen Stuhl fallen und betrachtete mein Handy, in dem Jana zu sehen war.
"Na schön, also was ziehe ich dann an?"
"Einen Pyjama?!"
"Das kann ich doch nicht bringen. Das wirkt ja so, als ..."
"... als wär es spät abends und du dir mit den beiden noch einen gemütlichen Restabend machst, ehe ihr dann alle friedlich einschlaft. Ja, genau so wirkt es dann und es ist absolut nichts verwerfliches dran."
"Okay, okay. Du hast gewonnen. Dann zieh ich eben etwas gemütliches an.", gab ich mich letztendlich geschlagen und räumte die Kleider wieder zurück in den Schrank.
"Haben sie sich denn schon gemeldet? Sind sie schon unterwegs?", fragte Jana neugierig.
"Ja, vor einer halben Stunde sind sie losgefahren. Mal schauen, wie gut sie durchkommen und wann sie dann da sein werden. Auf jeden fall bin ich mega aufgeregt und ahh, die Freude ist einfach riesig in mir.", strahlte ich und ging gemeinsam 'mit ihr' zurück in mein Zimmer, wo ich mich sanft aufs Bett fallen ließ.
"Hast du denn soweit alles vorbereitet?"
"Ich hab das Bett frisch bezogen, habe Dag sein Luftbett aufgepumpt, Snacks vorbereitet und sogar eine Flasche Jägermeister für die Beiden im Kühlschrank kalt gestellt. Sie können jetzt eintreffen."
Bei dem Wort Jägermeister verzog Jana das Gesicht, was bei mir ein kleines Lachen auslöste.
"Ich kann ja nichts dafür, dass sie das so gerne trinken."
"Halte mich auf jeden fall auf dem Laufenden."
"Das werde ich. Wir sehen uns spätestens an Silvester."
Nach weiteren wenigen Worten, legten wir auf und ich schnappte mir meinen Pyjama, um ihn mir sogleich überziehen zu können.
Jetzt hieß es nur noch warten...

"Da seid ihr ja endlich!", kreischte ich schon fast vor Freude und fiel den beiden Berlinern um den Hals.
"Nicht so stürmisch junges Fräulein.", lachte Dag und drückte mich fest an sich.
Ich grinste ihn an und wollte ihm seine Tasche abnehmen.
"Das geht schon, danke dir." Dag trat als Erstes ein und entledigte sich seiner Jacke, die ich für ihn aufhing.
"Möchtest du da stehen bleiben oder kommst auch herein zu uns?", fragte ich Vincent und zog ihn sanft an seinem Handgelenk zu mir.
"Ich dachte mir, ich lasse euch beiden Turteltauben etwas Zeit."
"Ohu, ist da etwa jemand eifersüchtig?", fragte ich ihn und hauchte ihm einen sanften Kuss auf die Lippen, welchen er sogleich erwiderte.
Nachdem auch Vincent seine Jacke ausgezogen hatte, zogen beide noch ihre Schuhe aus und ich führte sie durch das Wohnzimmer, hinein in mein Zimmer.
"Meine Eltern schlafen schon, die seht ihr dann erst morgen. Ich hoffe, ihr hattet eine entspannte Fahrt."
"Ja doch, war ganz angenehm und kaum etwas los auf den Straßen.", meinte Vincent und stellte seinen kleinen Koffer in eine der Ecken meines Zimmers.
"Das ist aber sehr nett, dass du für uns beide extra das Bett vorbereitet hast.", grinste Dag.
"Wenn du und Vincent euch gerne ein Bett teilen möchtet, dann habe ich kein Problem damit auf dem Luftbett zu schlafen.", lachte ich.
"Bitte nicht! Dag wühlt immer so viel im Schlaf und irgendwann hab ich dann immer einen Fuß in meinem Rücken."
"Aua."
"Vince übertreibt schon wieder. Das ist einmal passiert nach einer Party. Das lag am Jägermeister, nicht an mir.", verteidigte Dag sich.
"Was auch immer es war, ihr müsst nicht zusammen in einem Bett schlafen. Das war nur ein Witz."
Dag stellte seine Sporttasche auf den Boden ab und ließ sich schwungvoll auf das Luftbett fallen, so dass er fast davon wieder herunter gefallen wäre.
Sofort fielen Vincent und ich in ein heiteres Lachen, in das Dag wenige Augenblicke später mit einstieg.

"Du bist echt ein Engel, Fiona, das du für uns extra den Jägermeister besorgt hast." Dag nahm einen Schluck von seiner Mische, während wir es uns mittlerweile gemütlich gemacht hatten.
"Natürlich doch, ich möchte doch, dass ihr euch hier wohlfühlt so gut es geht. Ich finde es wirklich schön, dass ihr hier seid und mit mir die Zeit verbringt."
"Wie könnten wir nicht? Du bist doch unser kleiner Goldschatz."
Schmunzelnd legte Vincent seinen Arm um mich und ich kuschelte mich sofort dicht an seine Brust heran.
Ich lauschte seinem beruhigenden Herzschlag und fühlte mich pudel wohl und tiefen entspannt.
Nebenbei lief der Fernseher, auf den ich aber gar nicht wirklich reagierte. Vielmehr genoss ich das Zusammensein mit den Jungs und selbstverständlich auch die Nähe, die Vincent und ich nun wieder miteinander teilen durften.
Gegen halb zwei war es stockdunkel in meinem Zimmer. Dag schlief friedlich auf seinem Luftbett und gab hin und wieder mal ein Geräusch von sich.
"Hattet ihr denn noch eine schöne restliche Tour?", fragte ich leise.
"Sie war sehr schön. Im Februar geht es dann weiter.", flüsterte Vincent und fuhr mit seiner Hand sanft über meine Wange.
"Und dann kommt der Sommer... und danach habt ihr dann endlich einmal frei."
"So sieht es aus. Wenn die Livepause startet, dann machen wir beide noch einmal einen richtig schönen Urlaub und ich zeige dir einmal das Meer, ja?", fragte er mich.
"Oh ja, das hört sich schön an.", sagte ich begeistert und kuschelte mich noch enger an ihn heran.
Seine Hand fuhr immer wieder in kreisenden Bewegungen über meinen Rücken, was bei mir eine angenehme Gänsehaut auslöste.
"Whynee?"
"Ja mein Engel?"
"Ich bin so froh, dass du mich damals beim Konzert wieder erkannt hast. Ich wüsste nicht, was ich jetzt tun würde, wenn ich bei dir wieder bei null hätte anfangen müssen."
"Ich bin mir sicher, ich hätte mich erneut in dich verliebt. Und hättest du mich vielleicht nicht wieder erkannt und wir wären uns irgendwo einfach so auf der Straße begegnet, dann hätte ich alles daran gesetzt, dass auch du dich in mich verlieben tust."
"Woher nimmst du nur immer die richtigen Worte her?"
Anstatt mir zu antworten, näherte er sich meinem Gesicht und wir standen kurz vor einem Kuss, bis wir ein erneutes Geräusch hörten, gefolgt von einem nuscheln: "Wenn man euch beiden so zu hört, könnte ich Regenbögen auskotzen. Reißt euch mal zusammen."
Verlegen biss ich mir auf die Unterlippe, während Whynee leise auflachte.
"Gute Nacht Dag!"
"Jaja.", murmelte dieser und fiel wenig später wieder ins Traumland.

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