Mein wahres Ich - Hardin Scott

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Ich habe dir versprochen immer für dich da zu sein und darum werde ich, wenn wir fallen, mit dir gemeinsam fallen und als erster unten aufkommen, um dich aufzufangen.

POV Ava
Total abgehetzt komme ich am Apartment von Hardin an. „Ja Landon ich bin jetzt hier. Sein Auto steht da ich hoffe, er ist hier. Ich halte dich auf dem laufenden. Danke das du mir Bescheid gesagt hast. Bis später“ beende ich das Telefonat mit Hardins Bruder. Er rief mich vor ein paar Minuten aufgeregt an und hat mir berichtet, welches Desaster das Familienessen war. Es kam zu einem Riesenstreit zwischen Hardin und seinem Vater. Hardin ist wohl abgehauen. Gut das ich nicht so weit entfernt wohne aber nein was denke ich da. Ich würde jeden Weg auf mich nehmen, um nach ihm zu sehen. Mit dem Schlüssel in der Hand öffne ich die Wohnungstür und werde von Dunkelheit empfangen. Sollte Hardin doch nicht da sein. Aber sein Auto ist doch hier. Ich stelle meine Tasche ab und höre das Klirren von Glas. Nein bitte nicht. Ich folge dem Geräusch und finde Hardin in der Küche. Total aufgelöst mit einer halb leeren Wodkaflasche in der Hand. „Hardin“ versuche ich mich vorsichtig bemerkbar zu machen. Er blickt auf und ich sehe den Schmerz in seinen Augen. „Ava. Was machst du hier. Ich will allein sein. Geh. Ich brauche dich nicht. Ich brauche niemanden.“ er setzt die Flasche wieder an. Ich sehe, wie er zittert.„Hardin bitte gib mir die Flasche.“ ich gehe auf ihn zu und bleibe erst stehen als ich genau vor ihm bin. Sehe ihn tief in die Augen und strecke die Hand aus. „Bitte Hardin. Ich lass dich nicht allein. Du brauchst das nicht“ versuche ich ihn zu überzeugen. „Es tut weh“ „Ich weiß aber das hilft dir nicht.“ „Es betäubt den Schmerz“ „Das tut es nicht und das weißt du. Bitte Hardin. Gib mir die Flasche“ ich sehe, wie er zögert und mir letztendlich doch die Flasche reicht. „Danke“ erleichtert atme ich auf. Ich ziehe ihn in meine Arme und merke wie er sich haltesuchend an mich krallt. „Alles ist gut ich bin jetzt hier.“ ich lasse ihn sich etwas beruhigen. Es macht mich immer fertig ihn so zu sehen. „Komm am besten du legst dich etwas hin und ruhst dich aus“ ich ziehe ihn ins Schlafzimmer aber merke, dass er stehen bleibt. „Was hast du?“ will ich wissen. „Bleibst du?“ fragt er zögerlich. „Aber sicher komm“ ich ziehe ihn ins Schlafzimmer und setze ihn aufs Bett. „Hier hast du ein Shirt. Zieh dich schon mal um und leg dich hin. Ich geh nur kurz in Bad und komme auch gleich. Ich lass die Tür auf, wenn etwas ist ruf mich einfach, okay?“ er nickt mir zu und ich gehe schnell ins Bad. Gut das ich immer ein paar Sachen von mir hier habe. So kann ich mich schnell umziehen und kurz duschen. Als ich aus dem Bad komme, sehe ich Hardin schon im Bett liegen und er hat seine Augen geschlossen. Vorsichtig ohne ihn zu wecken lege ich mich neben ihm. Ich spüre wie er sich an mich kuschelt. Sein Kopf liegt auf meinem Bauch und er umfasst meine Taille. Es fühlt sich an als würde er Halt suchen. Mein armer Hardin. „Danke Ava“ nuschelt er leise. „Schlaf etwas ich bin hier. Ich passe auf dich auf.“ flüstere ich ihn leise zu in der Hoffnung das er sich im Schlaf etwas entspannt und zur Ruhe kommt. Kurze Zeit später merke ich wie seine Atemzüge immer gleich mäßiger werden. Er ist eingeschlafen zum Glück denke ich mir.

Etwas später
Schon seit Stunden liege ich hier wach und finde keinen Schlaf. Meine Gedanken überschlagen sich. Hardin hat sich in den letzten paar Stunden keinen Zentimeter bewegt. Er hält mich immer noch fest. Sanft streiche ich ihm durchs Haar um keinen Fall will ich riskieren, dass er munter wird. Er sieht so friedlich aus, wenn er schläft. Hardin ist kein schlechter Mensch nur haben ihn seine Erlebnisse verändert. Manchmal wünscht ich, dass ich ihn ein Teil seiner Gedanken abnehmen kann. Wer hätte nach unserer ersten Begegnung gedacht, dass daraus eine so enge Freundschaft entstehen könnte. Damals war ich auf eine Party eingeladen und so ein Typ wollte einfach nicht verstehen, dass ich nichts von ihm wollte. Er wurde immer zudringlicher aber dann kam Hardin plötzlich dazu und hat ihn von mir weggerissen und mich beschützt. Der Typ bekam die Tracht Prügel wie sie ihm zustand. Danach habe ich die Hand meines Retters verbunden uns so kamen wir ins Gespräch und heute sind wir nun hier. Manchmal glaube ich alles im Leben ist vorherbestimmt. So wie mich damals Hardin gerettet hat bin ich es heute die ihn rettet. Ich sehe, dass sich etwas Gänsehaut auf seiner Haut bildet. Vorsichtig greife ich nach der Decke und ziehe sie über uns. Kuschel mich ein und versuche auch etwas schlaf zu finden. Ich hoffe meine Gedanken lassen mich, den wer weiß, was der morgige Tag bringt. Mein Gefühl sagt mir, ich werde meine Kraft brauchen. Durch hektische Bewegungen werde ich kurze Zeit später aus meinem Schlaf gerissen. „Nein bitte nicht. Lasst sie. Papa. Mama. Nein ihr tut ihr weh“ höre ich Hardin sagen. Sofort bin ich putzmunter, weiß ich doch wovon er träumt. Sein Körper ist total verschwitzt. „Hey Hardin alles ist gut. Du bist in Sicherheit. Ich bin hier es ist nur ein Traum“ versuche ich ihn wachzurütteln. Er öffnet seine Augen und sieht mich panisch an. „Hey alles ist gut. Ich bin da“ er krallt sich wieder an mir fest und zittert. „Shh Shh. Beruhige dich. Es war nur ein Traum. Du bist zu Hause“ flüstere ich ihn zu und streiche ihm sanft über den Rücken um ihn zu beruhigen. Es scheint zu funktionieren den nach ein paar Minuten hört das Zittern etwas auf. Er richtet sich vorsichtig auf aber lässt meine Hand nicht los. „Willst du über den Traum reden? Du hattest lange keinen mehr, oder?“ frage ich behutsam. „Nein der erste seit Wochen. Ich denke, es hängt mit dem Essen zusammen“ und sein Blick geht nach unten. „Ich weiß von dem Essen Hardin. Landon hat mich angerufen, er hat sich Sorgen gemacht und ich mir auch“ gestehe ich. „Ich bin nicht der perfekte Sohn so wie Landon“ erklärt er mir mit brüchiger Stimme. „Das musst du auch nicht sein. Du bist gut so wie du bist. Anders würde ich dich gar nicht wollen.“ „Wirklich. Du bist der einzige Mensch neben meiner Mum der nicht versucht mich zu ändern. Der mich akzeptiert so wie ich bin. Was würde ich nur ohne dich tun Ava. Seit ich dich kenne, bist du immer an meiner Seite gewesen. Egal was für Mist ich gebaut habe du warst da“ „Und das wird auch immer so sein Hardin. Du kannst dich auf mich verlassen.“ sein Blick wird plötzlich anders ich kann ihn nicht beschreiben. Er kommt meinem Gesicht immer näher und sein Blick fällt auf meine Lippen. „Hardin nicht“ will ich ihn stoppen. „Wieso nicht?“ „Du bist nicht bei Sinnen. Morgen früh würdest du es bereuen.“ versuche ich ihn halbherzig zu überzeugen. Den ein Teil von mir will nichts anderes als ihm nachgeben und einfach zu küssen aber ich weiß, es wäre in seinem Zustand falsch. „Ich sehe klarer als je zuvor“ und schon berühren sich unsere Lippen. Es fühlt sich an wie ein Feuerwerk. Ich kann es nicht anders beschreiben. Es liegt so viel Dominanz, Liebe, Wut und Sehnsucht in dem Kuss, dass es mir den Atem verschlägt. Hardin so nah zu fühlen ist unbeschreiblich. Wir lösen unsere Lippen voneinander und sehen uns tief in die Augen. „Ich brauche dich so sehr Ava. Du kannst dir gar nicht vorstellen wie sehr. Bitte Ava“ er küsst meine Lippen. Meine Wange. Meinen Hals und bahnt sich den weg zu meinem Dekolleté. Schmetterlinge flattern in meinen Bauch. Seine Hände erkunden meinen Körper. Ich kann nicht klar denken. Er vernebelt meine Sinne. Nimmt mich gefangen. „Ava ich brauche dich“ haucht er mir leise ins Ohr.  Ich weiß, ich werde es morgen bereuen aber ich kann nicht länger an mich halten. Gebe seinem und meinem Verlangen nach. Es fühlt sich einfach viel zu gut an. Viel zu richtig.

Am nächsten Morgen
POV Hardin
Am nächsten Morgen öffne ich die Augen und blicke in Avas wunderschönes Gesicht. Bilder der letzten Nacht schießen mir in den Kopf. Es war einfach perfekt. Ich kann es nicht anders beschreiben. Sie hat mich umgehauen. Ich kann nicht glauben, welches Glück ich habe sie in meinem Leben zu wissen und endlich habe ich mich getraut ihr zu zeigen, wie sehr ich sie liebe wie sehr ich sie begehre. Als sie gestern den Kuss erwidert hat, war ich der glücklichste Mann auf Erden. Nach dem Abendessen bei meinem Vater das mal wieder in einem Fiasko endete, war ich froh als sie in der Tür stand. Ich wollte sie nicht anrufen, damit sie nicht diese Seite von mir sieht. Den kaputten Hardin. Den der es nicht wert ist jemand wie Ava in seinem Leben zu haben. Sie ist wie ein Engel und ich bin wie der Teufel. Ich bin einfach süchtig nach ihr. Das beschreibt es am besten. Ich kann es kaum erwarten, dass sie aufwacht. Ich will gern über gestern reden. Weiß ich doch, dass sie glaubt, es lag an meiner Verfassung aber das stimmt nicht. Ich merke, wie sie langsam munter wird und ihre Augen öffnet. Diese wunderschönen Augen die mich immer in ihren Bann ziehen. „Guten Morgen Schlafmütze“ necke ich sie. „Morgen“ nuschelt sie und ich merke, dass sie nicht weiß wie sie sich Verhalten soll also nehme ich ihr diese Angst. Ich lehne mich vor und verwickel sie in einen Kuss. Überrascht erwidert sie ihn. Dachte ich es mir doch. Sie dachte, es wäre eine einmalige Sache für mich. Ich löse mich von ihr und sehe sie ernst an. „Ava das gestern war keine einmalige Sache für mich. Ich liebe dich. Wollte es dir schon so lange zeigen und sagen aber ich dachte, du hast etwas Besseres als mich verdient. Jemand, der dir das geben kann, was du verdient hast“ „Ach Hardin. Ich bin nicht so perfekt wie du vielleicht denkst.“ „Doch für mich schon. Du siehst hinter meine Fassade. Siehst mein wahres Ich. Ich weiß, ich bin nicht perfekt aber mit dir an meiner Seite fühle ich mich stärker. Du bist mein Anker der mich vor der Dunkelheit meiner Gedanken bewahrt“ ich sehe wie sie Tränen in den Augen hat. Sie nimmt meine Hand. „Hardin für mich bist du perfekt wie du bist. Ich will nicht das du dich änderst, den in diesen Hardin habe ich mich verliebt“ gesteht sie mir mit einem Lächeln. Habe ich gerade richtig gehört. Mein Herz klopft wie wild. „Du hast dich in mich verliebt?“ wiederhole ich und sie nickt mir zu. „Ja das habe ich. Ich liebe dich Hardin Scott und nichts und niemand kann das je ändern. Selbst nicht du. Ich werde immer da sein, wenn du mich brauchst. Du kannst auf mich zählen.“ sie beugt sich vor und küsst mich. Erst zögerlich und dann immer intensiver. Ich kann es nicht glauben, es fühlt sich an wie ein Traum. Endlich gehört sie mir und ich werde alles tun, um sie glücklich zu machen.

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